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0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

Titel: 0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kalte Duschen
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Splittern und eine Fontaine von Erde und Dreck, die uns gegen die Hosenbeine flog, bewogen uns, ein paar weitere Sprünge zu machen. Dann erst sah ich mich um. Ein großer, schwerer Blumenkasten, in dem noch die Reste vertrockneter Pflanzen vom Sommer gesteckt hatte, war vom Sturm heruntergerissen und auf die Straße geschleudert worden. Wir blickten hinauf und sahen noch einige dieser Kästen vor den Fenstern des ersten Stocks. Ein Taxichauffeur und der Mann, der uns gewarnt hatte, schimpften und gestikulierten. Der Portier des PARISIANA rannte herbei und entschuldigte sich so wortreich, als ob der glimpflich abgegangene Unfall seine persönliche Schuld gewesen sei.
    »Da sieht man wieder, wie leicht man zu Tode kommen kann«, meinte Phil etwas elegisch. »Da schlägt man sich jahrelang mit Gangstern herum, ohne daß einem etwas passiert, und zum Schluß fällt einem ein Blumentopf auf den Kopf.«
    »Blumentopf ist leicht übertrieben«, meinte ich und sah auf den Trümmerhaufen auf dem Bürgersteig.
    Ich war zufrieden, als wir in meinem trockenen und warmen Jaguar saßen und unseren heimischen Gefilden zusteuerten. Wir sagten beide nichts. Ich grübelte, und Phil tat wohl dasselbe, denn gerade, als ich ihn vor seiner Wohnung absötzte, gab er dem Ausdruck, was mir die ganze Zeit über im Kopf herumgegangen war.
    »Komisch! So stark war der Sturm doch gar nicht. Das Ding wog mindestens einen halben Zentner.«
    ***
    Am Morgen rief ich bei Dorothy an und sagte, ich werde sie am Nachmittag besuchen. Gegen Mittag meldete sich Basten, der Grover abgelöst hatte, von einer Fernsprechzelle aus und teilte mir mit, daß Mrs. Weaver am Vormittag einen Besuch gehabt hätte. Der Beschreibung nach mußte dieser Percy Margard gewesen sein. Percy ließ kein Gras über die Dinge wachsen. Er hatte aus seiner Zuneigung zu Dorothy kein Geheimnis gemacht. Oder schauspielerte er, weil er wußte, daß ihr Schwager ein reicher Mann gewesen war? Aber woher sollte er schließlich wissen, daß sie den ganzen Kram erben würde?
    Als ich die Morgenausgabe des HERALD überflog wurde ich eines besseren belehrt. Woher die Weisheit des Redakteurs stammte, konnte ich nur ahnen. Ich tippte auf Harper. Der Schreiberling hütete sich, einen Verdacht zu äußern. Er registrierte nur das, was wirklich geschehen war, aber die Manier, wie er es tat, war perfide. Er versäumte auch nicht, breitzutreten, daß die drei Mordfälle auf höheren Befehl der Bearbeitung der City Police und des bewährten Captain Harper entzogen und vom FBI übernommen worden sei. Es würde zu weit führen, wenn ich das ganze Geschreibsel wiedergeben wollte. Der unbefangene Leser mußte zu dem Schluß kommen, daß Dorothy Weaver zuerst ihre Schwägerin, dann ihren Mann und zum Schluß Patrick Grouch beseitigt habe, um in den Besitz der Erbschaft zu kommen.
    Auf Mr. Blund war der Reporter außerordentlich schlecht zu sprechen. Er deutete an, dieser müsse notwendigerweise die glückliche Erbin kennen. Er sagte nicht mehr und nicht weniger, und doch gab er zu verstehen, daß es nur diese beiden Personen seien, die von dem Tod der anderen profitierten.
    Die Folgen dieses Artikels zeigten sich dann auch sehr schnell. Sämtliche Zeitungen meldeten sich, teils telefonisch, teils schickten sie uns jemanden auf den Hals und baten um Aufklärung. Wir verfaßten ein kurzes, nichtssagendes Kommunique, das in der üblichen und abgedroschenen Versicherung gipfelte, man könne stündlich eine Aufklärung und Verhaftung erwarten.
    Damit waren die Zeitungsboys natürlich nicht zufrieden, aber wir weigerten uns standhaft, einen von ihnen zu empfangen, und als Quinn vom HERALD, der sich irgendwie hereingeschmuggelt hatte, mich auf dem Gang stellte, warf ich ihn hinaus. Wie sollte ich etwas erzählen, wenn ich doch selbst nichts wußte.
    Mr. Parker war der nächste, der mir auf den Wecker fiel. Die beiden Gangster waren zwar nicht bei ihm erschienen, hatten aber einen Brief geschrieben, mit dem sie ihn ersuchten, am gleichen Abend ein Inserat unter dem Stichwort VERSICHERUNG in die NEW YORK TIMES zu setzen und darin sein Einverständnis zu erklären. Man würde sich das Geld gelegentlich bei ihm abholen.
    Ich riet ihm, zu tun, was man von ihm verlangte. Auf diese Art gewann ich Zeit. Wie er mir mitteilte, würde er den Spielsaal erst in vier bis fünf Tagen wieder eröffnen können. Vorher also lief er keine Gefahr.
    Um zehn Uhr dreißig verzog sich Phil, um, wie er sich ausdrückte, etwas

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