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0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

Titel: 0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kalte Duschen
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herumzuschnüffeln. Um zwölf Uhr dreißig ging ich in meine Stammkneipe zum Lunch, Kaum saß ich und hatte mir als Vorspeise einen Whisky bestellt, als ich Gesellschaft bekam. Mr. Henry Hardy begrüßte mich, als ob er mein ältester und bester Freund wäre, und bat höflichst, sich setzen zu dürfen. Ich hatte nichts dagegen.
    »Trinken Sie einen mit?« fragte ich Jovial.
    Wenn, dieser Gangster, von dem Nevillo behauptet hatte, sein Name werde in der Unterwelt nur mit Ehrfurcht genannt, mich mit seiner Anwesenheit beehrte, so bedeutete das, daß er etwas von mir wollte. Er war so liebenswürdig, mein Angebot anzunehmen. Wir prosteten uns zu, und dann kam er zur Sache.
    »Bitte, glauben Sie nicht, Miß Casco schicke mich…« begann er, und schon unterbrach ich ihn.
    »Ich glaube gar nicht, daß Sie sich von ihr herumschicken ließen, aber vielleicht war es ein anderer…« Ich machte eine Kunstpause und zog die Handgranate ab. »Vielleicht war es Mr. Marcello.«
    »Marcello? Kenne ich nicht«, behauptete er ungerührt. »Ich komme aus eigenem Antrieb und im Interesse des Geschäfts. Ich habe gehört, Sie hätten sich in die fixe Idee verrannt, der Tod dieser Ellen Grouch stehe in direktem Zusammenhang mit ihren Besuchen in der PARISIANA. Das ist einfach absurd. Wir legen Wert darauf, daß derartiges nicht in die Öffentlichkeit kommt.«
    »Ich begreife nicht recht, Mr. Hardy, warum Sie sich so sehr darum bemühen«, sagte ich lächelnd.
    »Das kann ich Ihnen sehr leicht erklären. Ich bin unter anderem für die Reklame und damit auch für den guten Ruf der PARISIANA zuständig und verantwortlich. Solche Gerüchte aber untergraben das Prestige des Lokals. Wenn bekannt wird, daß wir, wenn auch nur indirekt, in eine Morduntersuchung verwickelt sind, so werden unsere Kunden wegbleiben. Dies ist der Grund, weshalb ich Sie bitte, uns aus dem Spiel zu lassen.«
    Er legte seine kurzen, dicken, aber gepflegten Finger gegeneinander und sah mich mit dem Blick eines unschuldigen Säuglings an.
    »Ihr Anliegen macht Ihrem Geschäftsinteresse alle Ehre«, sagte ich, »aber gestatten Sie, daß ich Ihnen diese Geschichte nicht abnehme. Sie wollen nichts anderes, als daß wir die Untersuchung wegen des Mordes an Ellen Grouch überhaupt unter den Tisch fallen lassen. Waren Sie es vielleicht, der mich neulich anrief und mir dieses und noch ein viel weitergehendes Angebot machte?«
    »Ich war es nicht, aber was wäre schon, wenn ich das getan hätte?«
    »Dann würde ich Sie wegen versuchter Bestechung eines Bundesbeamten einsperren.«
    »Das haben schon andere versucht«, sagte er kalt. »Bisher ist es noch niemandem geglückt, mir etwas anzuhängen, und auch Ihnen wird das nicht gelingen, so gerne Sie möchten. Wir wissen beide genau, daß wir uns nicht lieben, warum sollten wir aber unbedingt Krach miteinander bekommen. Ich sehe keinen Grund dazu.« Er lehnte sich behaglich zurück und winkte dem Kellner. »Zweimal das gleiche.«
    Ich benutzte die Gelegenheit, mir etwas zu essen zu bestellen. Dabei war ich gespannt, was weiter kommen würde.
    »Cheerio!« wünschte Henry und hob sein Glas. »Übrigens, was ich noch sagen wollte. Ich muß im Namen unserer Direktion um Entschuldigung dafür bitten, daß Sie heute nacht durch einen schlecht befestigten Blumenkasten um ein Haar zu Schaden gekommen wären. Das hätte mir wirklich unendlich leid getan.«
    »Tatsächlich?« höhnte ich. »Wer ist denn eigentlich Ihre Direktion?«
    »Das Syndikat.«
    Mir blieb die Spucke weg. Ich glaube, ich habe noch nie im Leben ein so dummes Geäicht gemacht, aber Hardy lächelte vergnügt.
    »Ich wollte sagen, ein Syndikat von verschiedenen Geldgebern, 'die nicht genannt sein wollen. Sie haben natürlich schon wieder etwas Schlechtes gedacht.«
    »Der Gedanke war jedenfalls sehr naheliegend«, antwortete ich bedeutungsvoll. »Sie müssen immerhin berücksichtigen, daß wir im Besitz von Ermittlungen und vertraulichen Auskünften über Sie sind.«
    »Das zu hören freut mich gar nicht, wenn in diesen Auskünften und Ermittlungen jedoch irgendetwas Stichhaltiges zu finden wäre, so hätten Sie mich doch schon längst eingelocht, aber wollen wir nicht wieder zur Sache kommen. Was halten Sie von der Mordangelegenheit Ellen Grouch?«
    »Darüber kann ich Ihnen natürlich keine Auskunft geben. Wenn der Fall abgeschlossen ist, so werden Sie es genauso erfahren wie jeder andere.«
    »Schade!« meinte er. »Ich hätte Sie für klüger gehalten.« Dann warf er

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