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0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

Titel: 0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kalte Duschen
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Sie mir, was Sie von mir wollen. Sie haben doch noch etwas in petto.«
    »Ja und zwar die drei Gramm Blausäure.«
    »Blausäure?« fragte er verständnislos. »Was soll ich denn mit Blausäure?«
    Er kniff die Augen zusammen. Es schien ihm etwas einzufallen.
    »Nee, mein Lieber. Das haut nicht hin. Mir können Sie keinen Mord anhängen. Wenn ich Blausäure gekauft hätte, so hätte ich ebenfalls unterschreiben müssen, und das habe ich nicht getan.«
    Wortlos zog ich das Giftbuch heraus, schlug die betreffende Seite auf und hielt sie ihm unter die Nase.
    »Sie kennen doch wohl Ihre eigene Unterschrift.«
    Einen Augenblick war er perplex und dann lachte er.
    »Mein lieber G-man. Sehen Sie denn nicht, daß das eine Fälschung ist? Jemand hat das nachträglich drunter geschrieben und die Klammer gezogen, damit es so aussehen soll, als ob ich es gewesen sei, der das Zeug kaufte. Nee, mein Lieber, das können Sie mit mir nicht machen.«
    »Das wird sich noch heraussteilen, Mr. Margard. Vorläufig ersuche ich Sie, uns zu begleiten, und mache Sie darauf aufmerksam, daß alles, was Sie von jetzt an aussagen, gegen sie verwendet werden kann.«
    »Das heißt also, ich bin verhaftet. Wenn Sie sich unbedingt blamieren wollen, habe ich nichts dagegen.«
    Mit größter Ruhe zog er sich an, steckte Seife, Zahnbürste, Kamm und Handtuch in eine Aktentasche, besann sich einen Augenblick und stopfte dann den gebrauchten Schlafanzug, der auf dem Bett lag, dazu.
    »Ich bin fertig«, sagte er seelenruhig. »Wir können gehen.«
    Diese unbegreifliche Ruhe, die ihn auch unterwegs nicht verließ, war mir unheimlich. Ich habe noch nie einen Mann gesehen, der wegen zweifachen Mordes in Haft genommen wurde, und der gleichgültig, ob schuldig oder nicht, so kühl blieb.
    Zuerst ließ ich ihn einmal einsperren. Ich wollte die Vernehmung nicht durchführen, ohne mir vorher alles nochmals gründlich überlegt zu haben.
    Auf meinem Schreibtisch lag ein Brief an mich persönlich, dessen Adresse mit großen runden Buchstaben geschrieben war. Ich riß ihn auf.
    Dear Mr. Cotton, Sie haben unbedingt wissen wollen, wer Ellen totgeschlagen hat. Sehen Sie sich doch einmal Percy Margard genauer an. Vielleicht kann er Sie aufklären. Sie wissen ja, daß die beiden sehr dick waren. Vielleicht wußte sie etwas von ihm. Bitte verraten Sie mich nicht.
    Yvonne.
    Der Nachnahme fehlte, aber ich wußte auch so, wer die Schreiberin war.
    »Siehst du wohl. Es gibt noch mehr Leute, die dem Kerl nicht trauen«, triumphierte Phil.
    »Dieser Brief sagt gar nichts. Wir werden uns das Frauenzimmer vorknöpfen und sehen, ob sie wirklich einen Grund zu dieser Denunziation hat, denn etwas anderes ist es ja nicht.«
    Phil zuckte die Achseln. Natürlich hätte er die Casco am liebsten sofort vorgenommen, aber ich legte mein Veto ein. Dazu würde morgen früh noch Zeit sein.
    Wir einigten uns darauf, am Morgen zuerst Margard auf den Teppich zu holen und danach die Casco hochzunehmen. Die würde ja im Laufe des Abends auf alle Fälle merken, daß ihr Brief Erfolg gehabt hatte, obwohl wir nur auf Grund dieses Briefes niemals etwas unternommen hätten.
    Phil war so sehr verschnupft, daß er sogar die Einladung zu einer Partie Schach ablehnte und behauptete, er habe eine Kinokarte für den neuesten Hitchcock-Film. Zu Hause erwartete mich eine angenehme Überraschung. Der Hauswart guckte durch sein Fensterchen, winkte und kam mit einer in Papier gewickelten Flasche an.
    »Das ist für Sie abgegeben worden«, sagte er augenzwinkernd.
    Er kannte natürlich die Form. Es war die einer Schnapsflasche, und als ich sie auswickelte, konnte ich feststellen, daß es ein ecihter schottischer Black and White war.
    »Wer hat die Flasche abgegeben?« fragte ich.
    »Ein Eilbote von einem dieser Institute. Er trug eine rote Uniform, aber ich habe nicht darauf geachtet, von wem er kam.«
    Er schielte begehrlich auf die Flasche.
    »Wollen wir einen heben?« fragte ich.
    Er rannte und kam mit ein paar Gläsern und Eisstücken zurück. Wir verzogen uns in seine Loge, und ich machte mich daran, die Flasche zu öffnen. Im allgemeinen hat man dabei Last mit der Zellophanhülle, aber heute hatte ich es bequem. Der Spender hatte mif die Arbeit abgenommen. Vielleicht wollte er auch einmal probieren. Ich drückte gegen die Verschlußkapsel, unpl diese sprang ab. Schon hob ich die Flasche, um einzugießen, als ich an eine andere dachte, die ich vorgestern gesehen hatte, die Brandyflasche bei Patrick

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