0115 - Invasion der Riesenkäfer
kam aus Neapel.
Bereits seit seinem zehnten Lebensjahr wohnte der junge Ahmed Gregori in Kairo, und schon damals hatte ihn die Kultur dieses Volkes fasziniert. Er war durch die Museen geschlendert, oft tagelang, ja, er hatte sich sogar einschließen lassen, und es stand fest, daß er sich auch später mit diesem Volk beschäftigen würde.
Ahmed wurde Archäologe.
Und er trat in die Dienste des Staates ein.
Schon mit 30 war er ein Mann, dessen Wissen man als phänomenal bezeichnen konnte. Er wurde um die Welt geschickt, hielt Vorträge und warb so für das Land am Nil.
Das ging zehn Jahre so, dann zog Gregori sich plötzlich aus der Öffentlichkeit zurück und verschwand in der Versenkung, um ganz seinen privaten Forschungen nachzugehen.
Er blieb nicht nur in Ägypten, sondern bereiste den gesamten Orient. Mal sah man ihn in Persien, dann in Afghanistan, und schließlich wurde er auch in Indien erkannt.
Niemand wußte, woher er das Geld nahm, um seine Forschungen und auch Reisen zu finanzieren.
Hinter der Hand munkelte man von unsauberen Geschäften, von Betrügereien oder Diebstählen, aber beweisen konnte ihm niemand etwas. Er reiste auch nicht mehr allein, sondern ihm stand ein Mann zur Seite, den er aus der nubischen Wüste mitgebracht hatte. Ein muskelbepackter Schwarzer, der ihm treu ergeben war und ihm Feinde und Neider vom Hals hielt.
Zehn Jahre vergingen. Eine Zeit, in der Ahmed Gregori ungeheuer viel arbeitete und forschte.
Dann hatte er sein Ziel erreicht.
An seinem 50. Geburtstag verließ er Afrika und fuhr nach Europa.
Über einen Makler hatte er sich in der Nähe von London ein leerstehendes Haus gekauft, um sich dort für zwei Jahre niederzulassen, denn so lange wollte er in Europa bleiben.
Mitgebracht hatte er zahlreiche Schätze. Seltene Funde aus verlassenen Gräbern und verschwiegenen Gebirgstälern. Aus versunkenen Städten und vergessenen Kulturen.
Sein Haus war ein Museum.
Und es war einmal in der Woche geöffnet.
Dann führte Ahmed Gregori die Interessenten durch sein Haus, zeigte ihnen einige Schätze und stand für Fragen zur Verfügung.
Wer sich jedoch nach den Kellerräumen erkundigte, der erntete nur ein geheimnisvolles Lächeln, denn es hatte sich herumgesprochen, daß gerade in den weit angelegten Kellergewölben die größten Geheimnisse verwahrt wurden.
»Ich muß sie erst noch präparieren«, sagte Ahmed Gregori immer. »Wenn es soweit ist, werde ich Ihnen Bescheid geben.«
Während dieser Worte stand der Nubier wie ein Denkmal hinter ihm und nickte.
Die meisten Besucher gaben sich mit dieser Auskunft zufrieden.
Nicht allerdings Fred Mallory, ein Einbrecher der Spitzenklasse. Er hatte von einem fanatischen Sammler den Auftrag bekommen, in den Keller einzudringen und Kunstschätze zu stehlen.
50.000 Pfund sollte Fred der Job einbringen.
Soviel Geld hatte ihm noch nie jemand für einen Einbruch geboten. Und da vergaß Fred sogar seine Prinzipien, immer ohne Waffe loszuziehen.
Er kaufte sich einen Colt Ruger, ein regelrechtes Geschütz, mit dem man auch Elefanten stoppen konnte. Fred dachte jedoch nicht an die Rüsseltiere, sondern mehr an den Nubier. Dieser schokoladenbraune, muskelbepackte Glatzkopf sah verdammt danach aus, als wäre mit ihm nicht zu spaßen.
Dreimal hatte Fred an einer Besichtigung teilgenommen. Und seine scharfen Falkenaugen hatten keine Alarmanlage entdeckt.
Für ihn ein Leichtsinn sondergleichen, aber das war nicht seine Sache. Ihm erleichterte es nur die Arbeit.
Für seinen Einbruch hatte sich Fred Mallory eine düstere Nacht ausgesucht. Am Tag zuvor hatte noch die Sonne geschienen, doch gegen Mittag waren dicke Wolken aufgezogen. Die Luft wurde schwül. Schon bald stand sie in den Londoner Straßenschluchten, und der Wind schlief völlig ein.
Gegen Abend donnerte es irgendwo weit im Westen, doch das Gewitter kam nicht näher. Es blieb so schwül.
Die Menschen stöhnten. Sie rissen ihre Fenster auf. Draußen war es um kein Grad kühler.
Viele gingen auch aus, stürzten sich in den Trubel von Soho, wo man vor den Lokalen saß und sein Ale trank.
Doch an so etwas dachte Fred Mallory nicht. Er hatte einen Job, der ihm eine Menge einbrachte, und er wollte dafür gute Arbeit leisten.
Seinen Wagen hatte er in der Nähe des Hauses abgestellt. Fred fuhr einen Range Rover, einen Geländewagen, der viel Platz zum Einladen bot.
Bevor er sich auf den Weg machte, überprüfte er seine Ausrüstungsgegenstände.
Es war alles vorhanden.
Auch der
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