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0116 - Der Tod stand neben uns

0116 - Der Tod stand neben uns

Titel: 0116 - Der Tod stand neben uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod stand neben uns
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Office im sechsten Revier standen und uns vorgestellt hatten. »So vornehmen Besuch kriege ich nicht alle Tage, nicht einmal im Monat. Kaffee?«
    »Ja, danke«, erwiderte Phil.
    Rockson beschäftigte sich mit einem kleinen elektrischen Kocher. Dabei erkundigte er sich nach unseren Wünschen.
    »Die Warenhausgeschichte«, sagte ich. »Wie viel haben Sie bis jetzt ermitteln können?«
    »Noch nicht viel. Es waren acht Mann. Zwei davon sind auf der Strecke geblieben. Ihre Namen sind Tonio Belleano und Jack Lane. Wir haben sie noch gestern Abend anhand ihrer Fingerabdrücke registrieren und identifizieren können. Sie waren beide vorbestraft und folglich in unserer Kartei.«
    »Augenblick!«, unterbrach ich. »Wie waren die Namen?«
    Rockson wiederholte sie. Ich schrieb sie auf.
    »Haben Sie Fotos von den beiden?«
    »Ja. Auf meinem Schreibtisch liegen sie. Ich habe von jedem zwanzig Abzüge machen lassen. Sie können gern je einen haben, wenn er für Sie von Wert ist.«
    »Es wäre möglich«, sagte ich und zog uns zwei Bilder heran. Es waren die üblichen Gangstergesichter. Nicht sonderlich intelligent, aber verschlagen und mit einem unverkennbaren Zug von Brutalität.
    »Was haben Sie mit den Abzügen vor?«, fragte Phil.
    »Ich werde ein paar von meinen Beamten losjagen. Diese Sorte von Mobstern verkehrt nicht im Waldorf und nicht im America. Für die ist eine ganz bestimmte Sorte von Kneipen geschaffen. Und in irgendeiner dieser Art Kneipen hoffe ich, einen Tipp zu kriegen. Wo haben sie gewohnt? Mit wem waren sie oft zusammen? Vielleicht kann man dadurch die anderen Bandenmitglieder finden.«
    »Ja, das ist eine gute Möglichkeit«, bestätigte ich. »In ihren Papieren wurden keine derartigen Hinweise gefunden?«
    Rockson schüttelte den Kopf.
    »No. Nichts dergleichen. Aber was für ein besonderes Interesse hat eigentlich das FBI an der ganzen Geschichte?«
    »Wir nehmen an, dass die Bande identisch ist mit einem Teil der größeren Gang, die gestern die beiden Postämter beraubt hat.«
    Rockson stieß einen schrillen Pfiff aus.
    »Kann man das nicht genau feststellen?«, fragte er. »Für die Postüberfälle sind doch allerhand Augenzeugen vorhanden. Ein paar von denen müssten doch sagen können, ob die beiden Toten bei der Postgeschichte dabei waren oder nicht?«
    Er schenkte uns Kaffee ein.
    »Sie sind ein kluges Kind, Rockson«, spöttelte ich. »Dasselbe wollte ich Ihnen nämlich vorschlagen. Wir haben einen Augenzeugen, der eine überraschend gute Beobachtungsgabe besitzt. Wenn der uns sagt, sie wären dabei gewesen, ich glaube, dann kann man sich darauf verlassen.«
    »Na, wunderbar!«, rief Rockson aus. »Holen wir uns den Mann und fahren wir mit ihm zum Schauhaus!«
    Wir tranken schnell den heißen Kaffee, dann brausten wir zum Postamt. Schon waren sämtliche Spuren des grausigen Geschehens verwischt. Hinter Howards Schreibtisch saß bereits ein anderer Beamter.
    Wir gingen zuerst zu ihm in die Glaskabine.
    »FBI«, sagte ich und hielt meinen Dienstausweis hin. »Sie sind der neue Vorsteher, hier?«
    »Ja. Jawohl. Womit kann ich Ihnen helfen?«
    »Wir brauchen Mister McThunder für eine gute Stunde. Er muss uns helfen, zwei Leichen zu identifizieren.«
    »Zwei Leichen?«
    »Ja. Die Leichen von zwei Gangstern, von denen wir annehmen, dass sie zu der Postbande gehörten.«
    »Zu ....«
    Das Wort blieb ihm im Hals stecken. Dann sagte er lebhaft: »Aber selbstverständlich stelle ich ihn dafür zur Verfügung. Sagen Sie ihm Bescheid, er soll seinen Schalter schließen und mit dem Hinweisschild für Schalter zwei versehen.«
    »Danke, Sir.«
    Er verbeugte sich höflich.
    »Wir haben Ihnen zu danken«, sagte er.
    Wir verbeugten uns unsrerseits vor diesem Muster an Korrektheit und marschierten danach zu McThunders Schalter. Ich brachte ihm leise bei, um was es ging.
    »Ich sehe Leichen gar nicht sehr gern«, sagte er. »Aber was sein muss, muss wohl sein. Warten Sie bitte zwei Minuten.«
    Wir taten es. Nach kurzer Zeit erschien McThunder bei uns und sagte, dass wir gehen könnten.
    Wir fuhren zum Schauhaus. Offensichtlich betrat McThunder zum ersten Mal ein solches Gebäude, denn er riss die Augen weit auf.
    Er erkannte beide Leichen wieder.
    »Ja«, sagte er. »Sie waren dabei.«
    ***
    Am Montag früh gegen acht Uhr dreißig rief Rockson bei uns an.
    »Ich habe eine überraschende Neuigkeit«, sagte er gedehnt.
    Ich wurde hellhörig.
    »Los, Rockson«, bat ich, »reden Sie schon. Spannen Sie uns nicht auf die

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