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0116 - Der Tod stand neben uns

0116 - Der Tod stand neben uns

Titel: 0116 - Der Tod stand neben uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod stand neben uns
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sich schon vor Beginn der ganzen Sache einen anderen Wagen bereitgestellt. Oder an einem der Seitenausgänge. Da gibt es ja immer ein halbes Dutzend Ein- und Ausgangsmöglichkeiten.«
    Ich bedankte mich für die Übermittlung der Nachricht und rief unseren Fahrzeugdienst an. Man sollte den Cadillac abholen und nach Fingerabdrücken absuchen. Ich gebe zu, dass ich von dieser Entwicklung der Sache nicht sehr erbaut war. Sie warf mich wieder zurück auf den Beginn der Ermittlungen.
    Um halb neun saß ich zusammen mit Phil und etlichen anderen Kollegen im kleinen Sitzungssaal zur üblichen Dienstbesprechung. Wie jede andere dieser Besprechungen begann sie mit dem Verlesen der Verbrechen, die während der letzten vierundzwanzig Stunden in New York verübt worden waren. Stadt-, Staats-Polizei und FBI informieren sich täglich per Fernschreiben über die bei ihnen neu eingehenden Fälle, sodass ständig auch die beiden Schwester-Polizeiorganisationen informiert sind über das, was sich bei den anderen tut.
    Ich hörte gedankenabwesend der Litanei zu, die ein Kollege vorlas.
    »Zwei Stunden und vierzig Minuten nach Mitternacht wurde in der Bronx die Leiche einer bisher noch nicht identifizierten Frau gefunden. Alter etwa fünfzig Jahre. Vermutlich Raubmord. Hinweise an Stadtpolizei, Mordkommission vier…«
    So ging es eine ganze Weile weiter. Wo acht Millionen dicht gedrängt zusammensitzen, da tut sich mancherlei. Und nicht immer nur Gutes.
    Plötzlich wurde ich hellhörig.
    »… das dort gelegene Warenhaus überfallen. Die Täter werden wie folgt beschrieben. Acht Männer zwischen zwanzig und dreißig Jahren. Sämtlich mit Maschinenpistolen bewaffnet. Die Waffen hatten sie beim Hereinkommen unter hellen Staubmänteln versteckt, die sie lose über dem linken Arm hängen hatten. Die Sammelkasse des Warenhauses wurde ausgeraubt. Ihr Inhalt betrug 29 867,34 Dollar. Die Täter kamen vorn herein, versuchten aber, durch den Hinterausgang zu entkommen. Dabei wurde einer zu Fall gebracht. Im Stürzen löste sich der Verschluss seiner Maschinenpistole. Er wurde mehrmals in den Leib getroffen. Bei der gleichen Gelegenheit erhielt eine Frau Schüsse ins Bein. Der verwundete Gangster wurde von seinem letzten, fliehenden Kumpan erschossen. Aber auch dieser letzte Flüchtige konnte nicht mehr entkommen. Die in der Nähe befindliche Streife der Stadtpolizei stellte ihn auf der Feuerleiter an der Rückwand des Warenhauses. Da er heftig um sich schoss, wehrten sich die Kollegen von der City Police. Der Gangster bekam einen Schuss ins rechte Schlüsselbein, verlor dadurch das Gleichgewicht und stürzte hinab auf die Straße. Er war sofort tot.«
    Ich schob die Unterlippe vor. Das war ja nicht zu glauben! Nach zwei Postämtern hatten die beiden Burschen auch noch ein Warenhaus mitgenommen.
    »Bitte noch mal«, sagte ich. »Wo war das?«
    Ich bekam den Namen der Straße angegeben. Es musste genau dort sein, wo der rostrote Cadillac stand.
    Jetzt war der Zusammenhang klar. Die Bande hatte sich erst einmal geteilt. Eine Hälfte hatte sich hinter das Warenhaus andere Wagen zum Wechseln gestellt und bei dem Weg zu diesen neuen Wagen gleich die Sammelkasse mitgenommen.
    Immerhin hatten sie aber bereits weitere zwei Mann verloren.
    Ich notierte mir die Anschrift des Warenhauses und fragte: »Wer von der Stadtpolizei bearbeitet die Sache?«
    »Das sechste Revier, Lieutenant Rockson.«
    Ich notierte mir auch diesen Namen. Der Rest der Dienstbesprechung brachte keine weiteren Neuigkeiten für unseren Fall. Lediglich die Kleinigkeit wurde zur Sprache gebracht, dass die weitere Verfolgung des Falles Screw Pherson von einem Kollegen übernommen werden sollte.
    ***
    Mit unseren gesamten Unterlagen gingen Phil und ich zu unserer Presseabteilung.
    Unsere Presseabteilung liefert nicht nur unsere regulären Polizeiberichte an sämtliche interessierten Zeitungen, sie vermittelt für uns auch jene Texte, in denen wir über die Presse die Bevölkerung um Mitarbeit ersuchen. Und das hatten wir in diesem Fall vor.
    Der alte, grauhaarige Bill saß wie üblich hinter seinem Schreibtisch und war mit einer Riesenschere damit beschäftigt, ein paar Artikel auszuschneiden.
    »Ahhh«, schnaufte er, als wir eintraten. »Die beiden Draufgänger. Na, freu dich, Bill, alter Junge, die beiden verderben dir mit Sicherheit das Frühstück. Was für einen Fall habt ihr denn in den Fingern?«
    »Postamt«, sagte Phil lakonisch.
    »Postamt?«, wiederholte Bill. »Da werdet ihr

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