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0116 - Der Tod stand neben uns

0116 - Der Tod stand neben uns

Titel: 0116 - Der Tod stand neben uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod stand neben uns
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eine schöne harte Nuss zu knacken haben. Ein Gangster fängt sich immer leichter als anderthalb Dutzend.«
    Wir setzten uns. Ich wiegte den Kopf und sagte: »Das weiß ich noch nicht. Ein halbes Dutzend hinterlässt mehr Spuren als ein einzelner.«
    »Spuren, ja! Aber wenn ihr sie erst mal irgendwo ausfindig gemacht habt, dann hinterlassen sie auch mehr blaue Bohnen als ein einzelner.«
    »Kann sein«, sagte ich. »Das haben Gangster nun einmal so an sich. Bill, wir brauchen einen Artikel, der durch sämtliche Zeitungen geht.«
    »Auch außerhalb New Yorks?«
    »Ja, möglicherweise sitzen die Burschen schon in irgendeinem Express und dampfen sonst wohin.«
    »Okay. Ich kann United und Associated einschalten. Die beiden beliefern nahezu sämtliche Blätter der Staaten.«
    »Nimmst du den Text auf? Zwei Fotos müssen auch rein. Ein Amerikaner norwegischer Herkunft und ein eingewanderter Spanier. Peer Loger und Juan Ferrerez.«
    Bill legte seine Riesenschere aus der Hand und fing an, sich Notizen zu machen.
    »Das eine muss man euch lassen«, murmelte er dabei. »Wenn ihr aufkreuzt, geht es nie um Kleinigkeiten.«
    Ich grinste. »No. Mit entflogenen Kanarienvögeln beschäftigen wir uns nicht.«
    Bill grinste zurück.
    »Die Vögel, die euch entflogen sind, sind immer wesentlich hässlichere Exemplare. Also los, her mit dem Text.«
    Wir diktierten ihm zunächst eine knappe, aber genaue Schilderung der Ereignisse in den beiden Postämtern. Danach kamen wir zu unserem eigentlichen Anliegen.
    »Erstens«, sagte ich. »Wer ist zwischen elf Uhr achtundvierzig und elf Uhr fünfundfünfzig am Postamt vier, beziehungsweise zwischen zwölf Uhr zwölf und zwölf Uhr achtzehn am Postamt sechs vorübergekommen? Zweitens: Wer kann sich an Farbe, Typ, Kennzeichen oder sonstige Merkmale der vor den beiden Postämtern geparkten Wagen erinnern? Drittens: Wer sah Männer, die einen hellen Staubmantel über dem linken Arm hängen hatten, in der fraglichen Zeitspanne das Postamt betreten oder verlassen? Viertens: Wer kennt die beiden nebenseitig abgebildeten Männer? Wer kann Auskunft sagen über ihren Verbleib, ihre bisherige Wohnung oder Arbeitsstelle?«
    Ich schwieg und sah Phil an. Wir grübelten eine Weile, dann schüttelte ich den Kopf und sagte: »Das wär’s, Bill. So früh wie möglich in alle Zeitungen, die bereit sind, es abzudrucken. Der übliche Hinweis: Mitteilungen, die auf Wunsch vertraulich usw. ...«
    »Okay, weiß Bescheid«, sagte Bill.
    Wir bedankten uns bei unserem in Ehren ergrauten Kollegen, der früher selbst einmal zur Garde des Außendienstes gehörte, und verließen sein Office.
    »Was jetzt?«, fragte Phil.
    »Zu Lieutenant Rockson vom sechsten Revier. Ich möchte sichergehen, ob tatsächlich ein Teil unserer Bande auch den Warenhausüberfall durchgeführt hat. Danach holen wir McThunder ünd fahren mit ihm zum Schauhaus. Ich möchte wissen, ob die beiden Männer, die die Bande beim Warenhausüberfall verlor, Mitglieder der Postbande waren.«
    Phil nickte, und erkundigte sich: »Und ansonsten?«
    Ich zuckte die Achseln. »Abwarten.«
    »Was?«
    »Das Ergebnis der Zeitungsaufrufe. Die Identifizierung des im vierten Postamt gefundenen Handflächenabdrucks in Washington. Die vielleicht vorhandenen Fingerabdrücke auf dem Cadillac und deren eventuelle Identifizierung. Die Identifizierung der beiden Leichen vom Warenhausüberfall. Das Durchsuchen des Bekanntenkreises einer jeder erst einmal ermittelten Person. Du siehst selbst: Wir haben noch allerhand Eisen im Feuer.«
    »Und in der Zwischenzeit türmt die Bande bis ans Ende der Welt.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »No, Phil. Du weißt selbst, dass sie das gar nicht können. Erstens ist die Erde eine Kugel, und es wäre verdammt schwierig zu behaupten, wo ihr Anfang und ihr Ende wäre. Zweitens gibt es noch immer Interpol und unsere vorzügliche Zusammenarbeit mit ihr.«
    »Stimmt«, sagte Phil aufgemuntert. »Und ein Fernschreiben oder ein Kabel geht sogar noch schneller als ein Flugzeug. Und alles das steht uns ja zur Verfügung.«
    ***
    Rockson war ein sympathischer Kerl von ungefähr dreiunddreißig Jahren.
    Er hatte die Figur, die in New York ein Polizist gebrauchen kann, und das selbstsichere Wesen eines Mannes, der genau seine Grenzen und seine Kräfte kennt. Nichts an ihm war unsicher. Dabei strahlte er eine natürliche Freundlichkeit aus, sodass er einem gleich sympathisch wurde, wenn man ihn nur sah.
    »Donnerwetter!«, sagte er, als wir in seinem

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