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0116 - Der Tod stand neben uns

0116 - Der Tod stand neben uns

Titel: 0116 - Der Tod stand neben uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod stand neben uns
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Folter! Was ist los?«
    »Ihre Postbande hat am Freitagmittag noch einen Überfall ausgeführt.«
    Ein Glück, dass ich saß.
    »Sie Unglückswurm«, knurrte ich. »Das nennen Sie eine nette Überraschung? Wollen Sie uns erschrecken?«
    »Tatsache«, sagte Rockson. »Sie haben mit sieben Mann das Lohnbüro einer Schuhfabrik überfallen. Dort war man gerade dabei, knapp siebzigtausend auf die Lohntüten der Firma zu verteilen, als die Gangster kamen. Sie nahmen alles, bis auf den letzten Cent mit. Bevor sie die Bude verließen, schlugen sie sämtliche Mitglieder der Buchhaltung mit den Läufen ihrer Maschinenpistolen bewusstlos. Ich las heute zufällig eines der Protokolle in dieser Geschichte. Dabei fielen mir die hellen Staubmäntel auf und die Tatsache, dass alle mit einer Tommy Gun bewaffnet waren. Ich dachte, dass es nichts schaden könnte, wenn ich Sie unterrichte.«
    »Vielen Dank, Rockson«, brummte ich. »Wenn Ihre Person mal gefragt ist, können Sie sich drauf verlassen, dass wir Ihnen beistehen.«
    Rockson lachte.
    »Da hat man direkt Lust, mal so etwas zu erleben. Ich habe G-men noch 38 nie gesehen, wenn es hart auf hart ging.«
    »Sie sind auch nur Menschen«, tröstete ich ihn. »Ihren Ruhm verdanken sie vielleicht nicht so sehr ihrem harten Draufgängertum, sondern vielmehr der vorzüglichen Organisation, der sie angehören. War das alles, weswegen Sie uns anriefen, Rockson?«
    Ein leises Lachen drang an mein Ohr.
    »Oh, nein! Hier war ein älterer Mann und sagte, er wüsste, wo der in der Zeitung abgebildete Mann gewohnt hätte. Er meinte den Spanier.«
    »Juan Ferrerez?«
    »Ja, den Burschen meinte er. Ich bin seiner Aussage schon nachgegangen. Sie stimmt. Und dass der Spanier seit Freitagmittag verschwunden ist, stimmt auch. Sämtliche Nachbarn bestätigen es.«
    »War nichts über Freunde oder Bekannte des Spaniers zu erfahren?«
    »Doch. Er wurde oft von einem gewissen Jack Stone abgeholt, einem gebürtigen Deutschen. Aber leider wusste niemand aus des Spaniers Nachbarschaft die Anschrift von Stone.«
    Ich sprach noch eine Weile mit Rockson, ohne freilich noch irgendetwas Wesentliches zu erfahren. Ich hatte jedoch den Hörer noch keine drei Minuten zurück auf die Gabel gelegt, als das Telefon erneut klingelte.
    »Cotton«, meldete ich mich.
    »Funkleitstelle«, erwiderte eine männliche Stimme. »Fernschreiben aus Washington sind soeben eingegangen. Soll ich Ihnen den Text vorlesen?«
    »Los! Aber langsam, damit ich mitschreiben kann.«
    Einen Augenblick lang blieb alles ruhig, dann kam seine Stimme wieder: »Hier:… betreffs eingesandtem Handflächenabdruck. Abdruck registriert. Identitätsperson Rob Meatson, geboren am…«
    Die üblichen Daten kamen, die unsere Verbrecherkartei zu enthalten pflegt. Dann fuhr er fort: »Und hier… betreffs eingesandter Fingerabdrücke vom Innern eines Wagens: Alle Abdrücke registriert. Identitätspersonen: 1. Leonardo Macini, 2. Enrico Marsilla, 3. Louis Rawley und 4. Guy Morris. Zu eins:…«
    Die üblichen Daten folgten. Außerdem bekam ich von sämtlichen namentlich angeführten Leuten die Nummern, unter denen sie im Verbrecheralbum zu finden sein mussten.
    Ich legte den Hörer auf und schob Phil den Zettel mit meinen Notizen hin.
    »Da!«, sagte ich. »Es lichtet sich. Drei Mann sind tot. Dazu kommen jetzt die uns nunmehr als Bandenmitglieder bekannten acht Leute; Ferrerez, Loger, Meatson, Macini, Marsilla, Rawley und Morris und Stone. Das sind jetzt schon elf, die wir kennen. Ich denke, dass wir uns die Bilder der acht aus dem Archiv holen und dann einen Sammelsteckbrief erlassen. Irgendwo werden sie sich schon einmal sehen lassen. Gangster erbeuten Geld nicht, um es zu vergraben. Sie wollen es ausgeben, und dazu muss man sich unter Leuten sehen lassen.«
    »Hoffentlich behältst du recht«, meinte Phil zweifelnd. »Wenn sie aber vernünftig sind und sich selbst und das Geld ein oder zwei Jahre im Hintergrund hielten?«
    Ich grinste.
    »Wenn sie vernünftig wären, hätten sie den Überfall auf die beiden Postämter, auf das Warenhaus und die Lohnbuchhaltung der Schuhfabrik erst gar nicht gemacht.«
    ***
    Wir fuhren mit dem Lift hinauf ins Archiv.
    Ich legte den Zettel mit den Nummern der von der zentralen Fingerabdruckkartei in Washington identifizierten Leute vor.
    »Dauert nicht lange, Jerry«, sagte unser Kollege im Archiv. »Wenn man schon die Nummern weiß, ist der Rest ein Kinderspiel.«
    Wir setzten uns in zwei Drehstühle und rauchten eine

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