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0116 - König der Vampire

0116 - König der Vampire

Titel: 0116 - König der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zurückgeschleudert.
    Und dann war da plötzlich die weißliche Nebelwolke, entstand einfach nun dem Nichts heraus und gab eine Gestalt frei, die Zamorra kannte, der er schon einmal begegnet war.
    Weißes Haar umwallte das Haupt, ein mächtiger Bart fiel bis auf die Brust herab. Der Alte, aus dessen Augen unermeßliches Wissen und Weisheit strahlte, trug einen hellen Umhang, auf dem magische Symbole erkennbar waren Zamorra glaubte Ähnlichkeiten zu erkennen zwischen ihnen und einem Teil der Hieroglyphen des zerschmolzenen Amulettes, aber ganz sicher war er sich nicht, weil die Symbole auf dem Umhang des Alten ständig wechselten.
    Er kannte ihn.
    Merlin, der Zauberer, war erschienen!
    ***
    Seine Stimme schwoll an zu unheilvollem Dröhnen. Die Weltraumschwärze wich der hellen Aura, die ihn einhüllte. Merlin breitete beide Arme aus und sprach.
    »Frevler!« donnerte er. »Du, der du es wagtest, das Amulett zu zerstören - du wirst eingehen in das Ewige Nichts, und die Verdammnis soll dich treffen und nicht leben und nicht sterben lassen. Bis ans Ende der Zeiten sollst du ins Nichts verbannt sein und bleiben!«
    Ogo Krul schrie.
    Zamorra vernahm sein wimmerndes Schreien, das durch Mark und Bein ging, dieses gepeinigte Klagen einer Kreatur, die keine Rettung mehr sieht. Dann verblaßte Krals Körper und schwand dahin.
    Merlin wandte sich um. In seinen Augen glaubte Zamorra ferne Sterne leuchten zu sehen, fremde Galaxien, unendliche Weiten.
    »Du, Zamorra, sei froh, daß ich rechtzeitig kam, die Vernichtung des Amulettes mich rief. Denn du warst ein Narr, bist in die Falle getappt, die ein anderer dir stellte. Du hörtest die warnenden Stimmen, sahst, was geschah - und doch erwachtest du nicht, träumtest weiter vor dich hin, bis das grauenhafte Erwachen kam. Warum achtetest du nicht auf die Warnungen. Auf die Ungereimtheiten, die dich hätten auf das Böse aufmerksam machen müssen?«
    Zamorra schwieg. Er war nicht in der Lage, irgend etwas zu antworten. Zu tief saß der Schock des Erlebten, das Bewußtsein, daß die Katastrophe nur um Haaresbreite an ihm vorübergegangen war. Wäre Merlin nicht gekommen, würde es jetzt auch ihn nicht mehr geben, wäre er ebenso tot, vernichtet, wie Bill, wie Raffael, wie Nicole…
    Nicole!
    »Du schweigst«, stellte Merlin fest. »Ich lese in dir, was dich bewegt. Du machst dir Vorwürfe. Du möchtest alles gern rückgängig machen, unter anderen Voraussetzungen noch einmal beginnen.«
    Der Professor sah den weisen Alten an. Merlin, der schon am Hofe des legendären Königs Arthur und seiner Tafelrunde der Berater gewesen war, der Meister der Weißen Magie… Hoffnung keimte in ihm auf. Hoffnung, daß Merlin einen Weg kannte, das Geschehene rückgängig zu machen.
    »Die, die du kanntest und liebtest, sind tot«, zerschnitt Merlin seine aufkeimenden Hoffnungen. »Doch… es gibt eine Möglichkeit.«
    »Sprich!« forderte Zamorra erregt. »Welche Möglichkeit ist es?«
    »Du versagtest, und deshalb mußten alle sterben!« klagte Merlin an. »Es gibt eine Möglichkeit, dein Versagen auszugleichen. Es gibt eine Welt, in der das Amulett noch existiert, nicht vernichtet wurde. Eine Welt, die dir fremdartig und fantastisch erscheinen wird. Dorthin gehe und finde das Amulett. Bringe es in deinen Besitz, denn nur dann kannst du versuchen, eine Änderung eintreten zu lassen. Nur mit jenem Amulett aus der anderen Welt hast du eine Chance, jene wieder zum Leben zu erwecken, die für dein Versagen starben! Aber hüte dich, denn so wundersam jene Welt auch sein mag, so lauert doch die Gefahr hinter jedem Busch, hinter jedem Strauch, hinter jeder Mauer. Du wirst kämpfen müssen, hart und bitter. Und ich bin nicht sicher, ob du überlebst. Stirbst du in jener Welt, so ist dein Tod endgültig, denn hast du einmal die Schwelle überschritten, führt kein Weg zurück, ehe du nicht das Amulett besitzt. Du kannst dem Tod nicht entgehen, indem du dich in diese Welt flüchtest. Und ich werde dir auch nicht helfen können, wie ich dir hier und jetzt half, denn in jene Welt reicht meine Macht nicht…«
    Zamorra sah Merlin an, dann nickte er langsam. Sein Entschluß stand fest. Er mußte es tun, mußte den Weg gehen, den Merlin ihm aufgezeigt hatte. Die anderen durften nicht tot bleiben, wenn er eine Möglichkeit besaß, sie zu retten.
    »Bedenke«, warnte Merlin. »Die Gefahren sind groß, und du lebst nur einmal. Die Welt ist fremd und wunderbar - und voller tödlicher Fallen! Schon einmal beschritt

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