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0117 - Der Rattenkönig

0117 - Der Rattenkönig

Titel: 0117 - Der Rattenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Southwick?«
    »Ja.«
    »Da sehen Sie sich vor. Wenn die Ratten kommen, gibt es nur noch eins: Flucht.«
    »Danke, ich werde es mir merken.«
    Ich blieb noch eine Weile auf der Toilette. Als ich an den Tisch zurückkam, war die Familie schon wieder gefahren.
    Jane Collins hatte ihr Eis schon fast verputzt. »Hast dich aber lange herumgetrieben«, bemerkte sie.
    »Ich hatte eine Verabredung.«
    »Mit den Kloratten?« fragte Jane.
    »So ungefähr.«
    Mir war überhaupt nicht nach Scherzen zumute, und auch Jane hätte anders reagiert, wenn sie die ganze Wahrheit gewußt hätte.
    Ich hatte sie nur halb eingeweiht. Zudem dachte sie viel mehr an ihren Urlaub.
    Sie zahlte auch die Rechnung. »Für den Sprit.«
    Wir lachten wieder.
    Im Hinausgehen schaute ich auf die Uhr. »Noch eine gute halbe Stunde, dann sind wir im Hotel.«
    »Hoffentlich ist noch etwas frei«, meinte Shao.
    Suko nickte. »Bestimmt.«
    Ich ging als letzter. Jane hatte die Spitze übernommen, und vor mir schritten Suko und Shao. Der Chinese hatte seinen Arm auf Shaos Schulter gelegt.
    »John!« rief Jane Collins plötzlich.
    Dieser Ruf warnte mich. Mit zwei großen Schritten war ich an Shao und Suko vorbei.
    Die Detektivin war stehengeblieben. Den rechten Arm hielt sie ausgestreckt. Ihr Zeigefinger wies auf das Autodach.
    Dort hockte eine Ratte!
    ***
    Im ersten Augenblick war auch ich überrascht. Dann hatte ich mich gefaßt und ging langsam auf den Bentley zu.
    Das Tier starrte mich an. Und es hatte nur Blicke für mich allein.
    Zwei Schritte vor meinem Wagen blieb ich stehen. Ich schaute in die kleinen, tückischen Augen und glaubte, darin regelrechten Haß zu lesen.
    Ja, die Ratte mußte mich hassen.
    Wie ein Denkmal saß sie dort, und ich konnte wirklich nicht behaupten, daß mir wohl zumute war. Meine Hand rutschte unter das dünne Jackett. Ich zog die Beretta aus der Halfter.
    Kaum hielt ich sie in der Hand, als Bewegung in das Tier kam. Es sprang kraftvoll auf die Kühlerschnauze und von dort zu Boden.
    Bevor ich um den Wagen herumkam und schießen konnte, war die Ratte längst verschwunden.
    Ich steckte die Waffe wieder weg.
    Meine Freunde waren ebenso überrascht wie ich. Jane Collins hatte die Stirn gerunzelt, ein Zeichen, daß sie intensiv nachdachte.
    Shaos Augen waren vor Schreck geweitet, sie klammerte sich ängstlich an Suko, denn auch sie hatte Angst.
    Der Chinese meinte: »Sie lassen dich nicht aus den Augen. Du hast zwei von Ihnen getötet.«
    Ich nickte. »Das scheint mir auch.« Dann schloß ich die Türen auf.
    Doch Jane ließ mich nicht einsteigen. Sie legte mir die Hand auf die Schulter.
    »Einen Moment noch, John.«
    »Was ist denn?«
    »Jetzt möchte ich endlich wissen, was hier gespielt wird. Wie kam die Ratte auf das Dach?«
    »Keine Ahnung.«
    »John, da stimmt was nicht.«
    »Du willst Urlaub machen.«
    »Der ist für mich schon beendet, wo er noch gar nicht begonnen hat. Ich schätze, wir werben unseren Wochenendurlaub wohl mit Ratten verbringen müssen.«
    »So schlimm wird es auch nicht.«
    Jane schlug sich gegen die Stirn. »Nun verstehe ich auch, weshalb du unbedingt getrennte Zimmer haben wolltest. Du erwartest schweren Ärger.«
    »Das ist möglich.«
    »Okay, du kannst auf mich rechnen.«
    Nun war es natürlich auch mit Janes Urlaub vorbei. Mein ganzer Plan geriet ins Rutschen. Eine miese Situation. Ich hatte sie wirklich nicht herbeigesehnt.
    Klar, daß der Rest der Fahrt ziemlich schweigend verlief.
    Kurz vor dem Ort sahen wir linkerhand eine Burg. Sie stand auf einem der letzten Hügel, und die alten Gemäuer wurden vom grellen Sonnenlicht gebadet.
    Die Burg sah ziemlich verfallen aus, von den beiden Türmen stand nur noch einer, der Ostturm war zusammengefallen.
    »Wem die wohl gehört?« fragte Suko.
    Ich hob die Schultern. »Warum interessiert dich das?«
    »Immer wenn ich oder wir es mit einer Burg zu tun hatten, gab es Ärger.«
    »Hier wird es nicht anders sein.«
    »Das stimmt.«
    Weiter ging die Fahrt.
    Kurz vor Southwick sahen wir die ersten Polizeiwagen am Straßenrand stehen. Mir fiel auf, daß die vor ihren Fahrzeugen stehenden Beamten Gasmasken bei sich trugen. Die unförmigen Dinger hingen an ihren Koppeln.
    Ich fuhr links ran, zeigte meinen Ausweis und fragte nach dem Grund.
    »Der ist einfach, Sir. Haben Sie noch nichts von der verdammten Rattenplage gehört?«
    »Das schon.«
    »Und wir haben versucht, die Viecher mit Gas zu verscheuchen.«
    »Ist Ihnen das gelungen?«
    »Das kann man nicht so genau

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