Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0117 - Der Rattenkönig

0117 - Der Rattenkönig

Titel: 0117 - Der Rattenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wissen. Sie haben sich jedenfalls verzogen.«
    »Sind noch viele Sommergäste im Ort?«
    »Die meisten sind abgefahren, und die anderen werden dem Meer bestimmt bald den Rücken kehren.«
    »Hat es Tote gegeben?«
    »Ja, zwei Urlauber. Das war grauenhaft. Aber wir hatten auch einige Verletzte. Diese Biester sind wie wahnsinnig. Wollen Sie nach Southwick, Sir?«
    »Natürlich.«
    »Dann sehen Sie sich vor.«
    »Danke für den Rat.« Wir fuhren weiter.
    »Mein Gott, das muß schlimm gewesen sein«, bemerkte Shao.
    »Da hat man richtig Angst, hinzufahren.«
    Mit diesen Worten hatte Shao gar nicht so unrecht. Ich hatte bereits gegen viele Dämonenarten gekämpft. Gegen Riesenameisen, gewaltige Käfer und andere Schattenwesen.
    Aber noch nicht gegen Ratten.
    Mir fiel ein Film ein, den ich über Ratten gesehen hatte. Dort züchtete ein Junge diese Biester. Dieser Film hatte mich hart getroffen, kein Streifen für schwache Nerven.
    Und nun rutschten wir in etwas Ähnliches hinein. Ich machte mir bereits Vorwürfe, die Frauen mitgenommen zu haben. Am liebsten hätte ich sie wieder nach Hause geschickt, doch da hätte Jane nicht mitgespielt.
    Wir fuhren in den Ort.
    Am Straßenrand standen schicke Häuser aus Ziegelsteinen, die wie frisch gewaschen glänzten. Vorgärten erfreuten mit blühenden Blumen die Augen der Gäste.
    Uns bot sich ein friedliches Bild, das nur durch die Anwesenheit der Polizei gestört wurde. Doch das mußte sein, denn hinter der Fassade lauerte die Angst.
    Vor der Fahrt hatte ich mich in einem Katalog nach einem Hotel umgesehen und auch eins gefunden.
    Es war das »Sea View«, ein Bau direkt am Strand und wie der Name schon sagte, mit Blick auf das Meer. Da wollten wir uns einquartieren. Das Hotel war leicht zu finden. Überall gab es Hinweisschilder, auf die man die Namen der Hotels gepinselt hatte.
    Ich entdeckte einen Weg, der zum Strand führte. Ziemlich schmal und mit Kopfsteinen gepflastert.
    Als der Bentley hinüberrollte, sah ich keinen Menschen. Der Ort wirkte leer.
    Dann sahen wir die Kästen.
    »Meine Güte«, sagte Jane Collins, »das ist fast so wie auf Mallorca.«
    »Nur fast«, erwiderte ich. »So schlimm hat man es hier nicht getrieben.«
    »Aber klein sind die Bauten auch nicht gerade.«
    Da hatte sie recht. Wir rollten inzwischen über die Uferstraße, wo links und rechts die Strandpromenade entlanglief. Die rechte Seite bestand nur aus einem schmalen Weg, hinter dem sofort der Sand begann.
    Links jedoch, parallel zu den Hotelfronten, lief ein breiterer Weg, auf dem wohlgestutzte Bäume Schatten spendeten.
    Hier sahen wir einige Gäste. Nur im Wasser befand sich kaum einer, obwohl das Wetter es gut meinte.
    Der Strand war leer.
    Erst auf den zweiten Blick fiel die Unordnung auf. Die umgekippten Körbe, die gestürzten Windfänger, die zerstörten Sandburgen. Hinweise, die bewiesen, daß etwas passiert war.
    »Richtig unheimlich, dieser leere Ort«, meinte Jane.
    »Da geben sie uns im Hotel einen Preisnachlaß«, grinste Suko.
    »Was glaubst du, John?«
    »Vielleicht.«
    Ich war mit meinen Gedanken woanders. Southwick gefiel mir überhaupt nicht. Diese Stadt hatte einen unsichtbaren Begleiter, der über ihr lauerte.
    Die Angst…
    Ja, die Menschen, die noch zurückgeblieben waren, hatten Angst.
    Ich sah es im Vorbeifahren ihren Gesichtern an, den gehetzten Ausdruck in den Augen, der kam nicht von ungefähr.
    Die Hotelauffahrt.
    Sie zweigte von der Straße ab. Ich lenkte den Bentley hinein und stoppte vor dem großen gläsernen Portal.
    Vier Hotelangestellte stürmten nach draußen und rissen die Wagentüren auf.
    Wir stiegen aus. Dabei wurden wir angeschaut, als wären wir lebensmüde. In fieberhafter Hast bemühte man sich um unsere Koffer, als hätten die Leute Angst, daß wir es uns überlegten und wieder abreisten.
    In der Halle wurden wir von dem Hoteldirektor empfangen. Er stellte sich als Trace Jordan vor. Auch wir sagten unsere Namen.
    Jordan lächelte. Er war ein mittelgroßer Mann mit schwarzem Haar und einem flachen Gesicht. Seine Augendeckel befanden sich in ständiger Bewegung.
    »Wie lange wollen Sie bleiben?«
    »Einige Tage«, erwiderte ich.
    Er nickte. »Nehmen Sie Zimmer mit Seeblick?«
    Ich schaute Jane an. »Natürlich.«
    Der Hoteldirektor schnippte mit den Fingern und rief den Boys die Zimmernummern durch. Die Angestellten schleppten die Koffer zu den Fahrstühlen.
    Nur den Einsatzkoffer ließ Suko nicht aus der Hand. Er trug ihn persönlich.
    Ich blieb noch im

Weitere Kostenlose Bücher