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0117 - Der Rattenkönig

0117 - Der Rattenkönig

Titel: 0117 - Der Rattenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Foyer. »Kann ich einen Augenblick mit Ihnen ungestört reden, Mr. Jordan?«
    »Selbstverständlich. Kommen Sie mit in mein Büro.«
    Wir brauchten nur ein paar Schritte zu gehen. Das Büro lag rechts neben der Rezeption.
    Trace Jordan wies auf einen Stuhl, dessen Sitzfläche gepolstert war.
    »Bitte, nehmen Sie Platz, Mr. Sinclair.« Ich setzte mich.
    Jordan hockte sich hinter seinen Schreibtisch und schaute mich erwartungsvoll an. »Was kann ich für Sie tun?«
    Ich warf ihm den Ausweis auf den Schreibtisch.
    »Presse?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Lesen Sie.«
    Trace Jordan nahm die Hülle mit spitzen Fingern auf. Er las und schluckte. »Scotland Yard.«
    »Genau.«
    Jordan kippte den Ausweis. Er fiel ihm aus den Fingern; ich nahm ihn wieder an mich. »Sie können sich vorstellen, weshalb ich zu Ihnen gekommen bin?«
    »Ja, die Ratten.«
    »Wie sieht es aus?«
    Ich bekam meine Informationen. Trace Jordan berichtete von der Invasion, die am Morgen stattgefunden hatte. Er beschrieb alles sehr gut und erzählte auch von der panischen Flucht der Menschen.
    »Sie sind gerannt, als wäre der Teufel hinter ihnen her.«
    »Was ist mit der Presse?« fragte ich.
    »Bis jetzt sind keine Reporter aufgetaucht, aber das kann noch kommen.«
    »Ich werde dafür sorgen, daß niemand nach Southwick hineinkann. Wir müssen die Straßen sperren.«
    »Nein, das kann man nicht.«
    »Und warum nicht?«
    »Wir sind sonst erledigt. Die Verluste können wir niemals mehr aufholen. Das ist unser Ruin. Wenn sich herumspricht, was hier geschehen ist, kommen auch in den nächsten Jahren keine Gäste mehr. Und dabei waren wir froh, endlich belegt zu sein. Schließlich ist Brighton in der Nähe.«
    »Wenn es um Menschenleben geht, müssen geschäftliche Interessen hintenanstehen«, gab ich scharf zurück.
    Jordan stützte seinen Kopf in beide Hände. »Ich weiß, verdammt, ich weiß.«
    »Hat es Tote gegeben?« wollte ich wissen.
    Er nickte schwer.
    »Wie viele Menschen sind umgekommen?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Da müßten Sie schon mit dem zuständigen Leiter der Polizeitruppe reden.«
    »Das werde ich auch. Andere Frage: Wie lange halten Sie sich bereits in diesem Ort auf?«
    »Einige Jahre.«
    »Sie kennen sich also aus.«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Dieser Rattenüberfall ist ja nicht von ungefähr gekommen«, sagte ich. »Können Sie sich vielleicht ein Motiv vorstellen?«
    Er wollte lächeln, doch diese Mundbewegung zerfaserte. »Ein Motiv?« wiederholte er. »Kaum.«
    »Denken Sie nach.«
    »Nein, ich…« Er runzelte plötzlich die Stirn. »Unter Umständen wäre das eine Lösung.«
    »Was?«
    »Ach, die Sache liegt schon Jahre zurück. Damals gab es die meisten Hotels noch nicht. Wir haben, vielmehr große Baugesellschaften haben das Land dann gekauft. Der Verkäufer wurde dabei über’s Ohr gehauen.«
    »Wie heißt der Mann?«
    »Rocky Koch.«
    Ich lächelte. »Ein seltsamer Name.«
    »Er stammt aus Deutschland. Ist hier irgendwie nach dem Krieg hängengeblieben.«
    »Wohnt er noch hier?«
    »Ja und nein.«
    Ich schaute den Hoteldirektor erstaunt an.
    Jordan griff nach einem Zigarillo und hielt die Spitze gegen die Feuerzeugflamme. »Es ist so. Man hat diesen Knaben weggeekelt, deshalb hat er sich woanders verkrochen. Es gibt in der Nähe eine verfallene Burg, die niemand haben wollte. Doch Koch hat sie von seinem Geld erworben, das er durch den Verkauf dieses Landes hier bekam. Seit Jahren schon haust er in der Burg, ist ein Einsiedler und Einzelgänger geworden und schwört jedesmal finstere Rache, wenn er nach Southwick kommt. Doch die Leute lachen ihn aus. Sie halten ihn für einen harmlosen Spinner.«
    »Hatte dieser Rocky Koch mit Ratten zu tun?«
    »Das weiß ich nicht.« Trace Jordan legte überrascht seinen Zigarillo in den Ascher. »Vermuten Sie denn, daß dieser Rocky Koch hinter der Rattenplage steckt?«
    »Man muß an alles denken«, erwiderte ich ausweichend.
    »Sicher, aber daran glaube ich nicht. Obwohl…« Jordan zögerte.
    »Was ist?«
    »Wir haben einen Gast im Hotel. Er ist mit seiner Frau und der fünfjährigen Tochter gekommen. Die Hardings wollten hier Urlaub machen und haben die Invasion überlebt. Allerdings ist das Kind von einer riesigen Ratte entführt worden.«
    »Was sagen Sie da?«
    »Ja, von einer menschengroßen Ratte.«
    »Wer hat das gesehen?«
    »Mr. Harding selbst. Er schaute durch ein Fenster und sah, wie eine menschengroße Ratte seine Tochter wegschleppte.«
    »Kann ich mit dem

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