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0117 - Schwere Fäuste, leichte Siege

0117 - Schwere Fäuste, leichte Siege

Titel: 0117 - Schwere Fäuste, leichte Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: leichte Siege Schwere Fäuste
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ohne Sinn und Verstand machte, konnte ja niemand wissen. Gelassen beobachtete er die Kreuzung.
    Kurz nach halb sieben tauchte aus der Achten Avenue ein Mann auf, bei dessen Anblick Phil unwillkürlich die Leitung ein Stück höher vor das Gesicht hob. Es war Martin Randolph, ein alter Bekannter des FBI. Man hatte ihn schon zweimal im Zusammenhang mit einer Rauschgiftaffäre vor das Gericht gebracht. Beide Male war er für schuldig befunden und zu einigen Jahren Zuchthaus verurteilt worden.
    Phil grinste. Okay, dachte er. Randolph, du bist zum dritten Mal an der Reihe. Diesmal wird das Gericht die beiden Vorstrafen in der gleichen Sache in Erwägung ziehen und dir zu mindestens acht bis zehn Jahren verhelfen.
    Er wartete, bis sich Randolph ein paar Mal an der Straßenecke umgesehen hatte. Dann warf er die Zeitung in den nächsten Papierkorb und überquerte rasch die Straße.
    Randolph sah ihn kommen und erschrak. Einen Augenblick schien es so, als ob er eine Flucht in Erwägung ziehe, aber dann blieb er doch stehen. Vielleicht rechnete er damit, dass das FBI nichts wusste. Und man konnte ihm dann ja nicht verbieten, an einer Straßenecke zu stehen.
    »Hallo, alter Freund!«, sagte Phil leutselig und schlug ihm auf die Schulter. »Wieder mal vorzeitig entlassen?«
    »Ja.« Randolph nickte und Verkündete stolz: »Wegen guter Führung!«
    »Sieh mal an«, sagte Phil anerkennend. »Das ist ja schön. Sagen Sie mal, Randolph, würden Sie mir einen Gefallen tun?«
    Der Rauschgifthändler nickte großzügig. Erleichtert darüber, dass es ihm offensichtlich nicht an den Kragen gehen sollte, erklärte er: »Selbstverständlich, G-man! Jeden!«
    »Fein.« Phil grinste, wurde aber gleich wieder ernst und fügte leise hinzu: »Sie kennen sich doch in den Kreisen aus, in denen Kokain die übliche Handelsware ist, nicht wahr?«
    »Ein bisschen«, sagte Randolph bescheiden.
    »Na, nicht nur ein bisschen, möchte ich annehmen. Es geht mir um Folgendes: Wir haben da einen bestimmten Mann im Verdacht, dass er zu einer Rauschgiftgang gehört. Aber wir wissen es nicht genau. Würden Sie mal in mein Office kommen und sich das Foto des Mannes ansehen? Vielleicht können Sie mir sagen, ob er zu Ihrer Branche gehört?«
    Phil sah Randolph so naiv harmlos an, dass der Bursche darauf hereinfiel. Einmal wollte er natürlich von dieser Ecke wegkommen. Er musste ja damit rechnen, dass Mabel Morgan auftauchte, um ihre Ration Kokain bei ihm abzuholen. Dann wurde es aber brenzlig für ihn, denn es bestand ja die Möglichkeit, dass Phils geschultes Auge die Morgan sofort als süchtig erkennen würde. Zum anderen hatte er, wie jeder Gangster, ein gewisses Interesse daran, sich mit der Polizei gut zu stellen. Manchmal konnte man das brauchen.
    »Sicher, klar, mach ich!« Er nickte. »Werde doch einen alten Bekannten nicht hilflos sitzen lassen, wie?«
    »Das hatte ich mir doch gedacht«, erwiderte Phil dankbar. »Welch ein Glück, dass ich Sie zufällig getroffen habe.«
    Er führte ihn zu dem geparkten Jaguar und fuhr schnell zum Districtgebäude. Erst als sie sich in meinem Office gegenübersaßen, legte Phil die Karten auf den Tisch, um die es ihm wirklich ging.
    »Mister Randolph«, sagte er ernst. »Heute Nacht wurde ein Mädchen ermordet, das von Ihnen regelmäßig Kokain zu kaufen pflegte. Es hat keinen Sinn, dass Sie etwas abstreiten wollen. Das Mädchen lebte noch, als wir ankamen. Sie hat uns die ganze Geschichte erzählt.«
    Randolph schluckte nervös. Er rutschte auf seinem Stuhl hin und her und machte einen unglücklichen Eindruck.
    »Verdammt noch mal«, fluchte er. »Wäre ich doch getürmt. Mir schwante gleich, dass ihr mich mal wieder auf dem Kieker hättet. Na, Sie haben mich vielleicht auf eine unfaire Art aufs Kreuz gelegt.«
    Phil lachte.
    »Man tut, was man kann. Wäre es Ihnen lieber, ich hätte es zwischen uns auf eine Schießerei, ankommen lassen? Die Chancen, dass Sie der Sieger dabei geblieben wären, stehen neunzig zu zehn für mich.«
    Randolph sah ein, dass Phil damit recht hatte. Seufzend ergab er sich in sein Schicksal.
    »Sagen Sie mir wenigstens, welche Puppe mich so ans Messer geliefert hat?«, bat er kläglich.
    »Da sie tot ist, will ich’s tun«, sagte Phil. »Denn an einer Toten können sich weder Ihre Komplizen rächen noch Sie selbst, wenn Sie in sechs bis zehn Jahren aus dem Zuchthaus wieder herauskommen. Es ist Mabel Morgan.«
    Randolph riss erstaunt die Augen auf.
    »Was? Die hat man umgelegt?«
    Seine

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