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0118 - Der Dämonenwolf

0118 - Der Dämonenwolf

Titel: 0118 - Der Dämonenwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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trat nach meinem Gesicht.
    Ein Grasbüschel rettete mich. Seine Schuhspitze prallte dagegen.
    Schlamm und Erde spritzten mir ins Gesicht, aber der eigentliche Tritt wurde abgefälscht und sauste an meinem Kopf vorbei.
    Und dann war ich auch wieder da.
    Ich hatte mir gemerkt, wo meine Beretta ins Gras gefallen war, ein Stück den Hang hinauf. Mit drei Sprüngen erreichte ich die Stelle. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie der Jäger sein Gewehr auf den Dämonenwolf anlegte und abdrückte.
    Die Schüsse brüllten auf, beide Kugeln trafen Fenris mitten in die Brust.
    Die Bestie wurde durch die Wucht der Einschüsse zurückgeschleudert.
    Die Kugellöcher schlossen sich jedoch sofort wieder.
    Der Jäger blieb benommen stehen. Das war sein Verhängnis. Wäre er jetzt geflohen, hätte er vielleicht noch eine Chance gehabt. Er war jedoch so von seinem Erfolg überzeugt, daß er sich nicht rührte.
    Meine Beretta! Sie mußte hier irgendwo liegen.
    Mit einem Schrei, der wie das Fauchen eines wilden Tieres klang, stürzte sich der Untote wieder auf mich. Er hatte meine Absicht erkannt und wollte sie durchkreuzen.
    Mit einem Hechtsprung brachte er sich zwischen mich und meine Waffe, die ich genau in diesem Moment entdeckte. Ich kam nicht an die Beretta heran, aber ich faßte unter mein Hemd und zog mein Silberkreuz hervor. Es trug die Symbole der vier Erzengel und war eine der mächtigsten Waffen gegen das Böse.
    Auf diese Entfernung – Pete stand drei Schritte vor mir – konnte ich den Untoten nicht bannen und besiegen, aber er wurde von der Macht des Kreuzes geblendet. Als leuchtete ich ihm mit einem grellen Scheinwerfer in die Augen, schloß er die Lider und hielt abwehrend die gespreizten Finger vor die Augen.
    Hinter mir ertönte ein grauenhafter Schrei, ein röchelndes Fauchen folgte. Plötzlich war die Luft von vielstimmigem Geschrei erfüllt. Die Menschen unten auf der Straße schrien sich ihr Entsetzen von der Seele.
    Ich konnte nicht beobachten, was in diesen Sekunden mit dem Jäger passierte, aber ich konnte es mir denken. Der Fenris-Wolf stürzte sich auf den Wehrlosen, nachdem die Kugeln das Untier nicht getötet hatten.
    Ich mußte schnellstens meine Beretta in die Finger bekommen, damit ich dem Spuk ein Ende machen konnte.
    Mit einem Satz schnellte ich mich auf den Untoten zu. Pete wich genau so schnell zurück. Das Kreuz blendete ihn zwar, aber es nahm ihm nichts von seiner Beweglichkeit.
    Er schrie schmerzlich auf, als die Ausstrahlung des Guten für einen Moment zu stark wurde. Er unternahm einen Verzweiflungsangriff und warf sich noch einmal gegen meine Beine. Gleichzeitig bekam ich einen Treffer in die Magengegend.
    Der Schmerz überschwemmte mich wie eine heiße Welle. Ich klappte wie ein Taschenmesser zusammen. Vor meinen Augen stiegen schwarze und rote Nebel auf und verhüllten die Sicht.
    Schwer stürzte ich auf die Wiese und blieb keuchend liegen. Nur nicht das Kreuz loslassen! Es war meine letzte Chance!
    Wieder krachten Schüsse, ohne daß ich feststellen konnte, woher sie kamen. Ich wartete auf den nächsten Angriff des Untoten. Er konnte mich in aller Ruhe erledigen, weil ich zu keiner Gegenwehr mehr fähig war. Der Treffer war so gemein gewesen, daß ich nur mit Mühe atmen konnte.
    »He, John, steh auf!« rief Suko ganz in meiner Nähe.
    Ich schüttelte den Kopf und zwang mich dazu, ein paarmal tief durchzuatmen. Mein Magen revoltierte, aber ich schaffte es, mich wenigstens aufzusetzen. Dämonenwolf und lebender Leichnam waren verschwunden.
    Doch nicht ganz! Soeben tauchten sie hinter einem weit entfernten Hügel noch einmal auf und waren gleich darauf ganz weg.
    Suko hatte mich gerettet!
    »Ich mußte die Leute unten auf der Straße allein lassen«, sagte mein chinesischer Freund und zuckte die Achseln, als müßte er sich dafür entschuldigen, daß er mich vor dem Untoten bewahrt hatte. Er steckte seine Waffe weg. »Die beiden haben Fersengeld gegeben, bevor ich ihnen mit den Silberkugeln wirklich unangenehm werden konnte. Fenris wird von ihnen zwar nicht getötet, aber ein paar geweihte Silberkugeln im Leib sind für ihn auch nicht angenehm. Und Pete muß sich vor dem Silber hüten.«
    »Ich weiß.« Ich nickte und versuchte ein dankbares Lächeln. Es wurde eine restlos verunglückte Grimasse. »Danke, Suko! Das war knapp! Was ist mit dem Jäger?«
    Suko trat einen Schritt zur Seite. Ich stieß einen erstickten Schrei aus, als ich den Mann entdeckte.
    Er lag reglos im Gras. Auf den ersten Blick

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