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0118 - Der Dämonenwolf

0118 - Der Dämonenwolf

Titel: 0118 - Der Dämonenwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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kümmern.
    Die Kawasaki geriet auf den Hang neben der Straße. Suko war nicht zum ersten Mal in einer solchen Situation. Als werde er von einem bockenden Mustang abgeworfen, schnellte er sich aus dem Sattel, rollte sich in der Luft zusammen und prallte unsanft auf den Boden, überschlug sich, rollte sich weiter und blieb endlich liegen.
    Das Motorrad war zur Seite gerissen worden. Der Motor lief noch, das Hinterrad drehte sich pfeifend leer in der Luft.
    Suko hatte unheimliches Glück gehabt. Wäre die schwere Maschine auf ihm gelandet, ginge es ihm jetzt nicht so gut. Aber auch so fühlten sich alle seine Knochen an, als wären sie zerbrochen.
    Trotzdem stemmte er sich hoch. Er mußte wissen, wem er dieses unfreiwillige Ende der Fahrt verdankte, ob es wieder einmal ein Dämon war, der ihn auf diese Weise erledigen wollte.
    Als er sich stöhnend aufrichtete, sah er einen roten Sportwagen quer auf der Straße stehen. Soeben stiegen ein Mann und eine Frau aus. Der Mann hatte den Wagen gefahren.
    Den anderen Motorradfahrern war nichts passiert. Sie saßen ab. Vier liefen auf Suko zu, zwei kümmerten sich um Dellas Motorrad. Suko kam aus eigener Kraft auf die Beine und stakste zur Straße zurück.
    »Du kannst es wohl nicht erwarten, bis du uns beide umbringst!« schrie die Frau soeben ihren Begleiter an. »Genügt dir dieses Vieh nicht? Muß es jetzt auch noch der Wagen sein?«
    »Ach, hör doch auf!« schrie der Mann zurück. »Du hättest ja zu Hause bleiben können, wenn du Angst hast! Ich habe dich nicht gezwungen, mit mir zu kommen!«
    Die Augen der Frau blitzten auf. »Ja, Clout, ich habe Angst! Das weißt du! Ich habe aber auch Angst um dich, und deshalb begleite ich dich! Der Wolf…«
    »Schon gut!« sagte ihr Mann hastig, aber das Wort war heraus.
    Suko schnappte es auf. »Reden wir nicht mehr darüber, daß Sie wie ein Irrer auf der falschen Straßenseite rasen. In Großbritannien gilt immer noch der Linksverkehr, wenn Sie das vergessen haben sollten.«
    Der Fahrer des Sportwagens, ein kräftiger Mann Mitte Dreißig mit eng beisammenstehenden Augen und einem kantigen Kinn, wollte etwas sagen, doch Suko winkte ab und ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    »Was war das mit dem Wolf?« erkundigte er sich. »Was haben Sie mit der Bestie zu tun?«
    »Nichts, gar nichts«, murmelte der Mann. »Vielen Dank für Ihre Großzügigkeit. Ich ersetze natürlich jeden Schaden.«
    »Spuck nicht so große Töne«, fauchte ihn seine Frau an. »Womit willst du bezahlen? Du willst einen Wolf fangen, damit dein Geschäft wieder läuft! So ist es!«
    Der Mann zischte ihr wütend eine Grobheit zu, die Suko gar nicht gefiel, aber er war nicht für den Ehestreit anderer Leute zuständig.
    »Wenn Sie den Wolf jagen wollen«, sagte er jedoch, denn dafür war er zuständig, »dann schlagen Sie es sich aus dem Kopf. Der ist etliche Nummern zu groß für Sie!«
    »Ich bin Clout Hemmings!« Der Mann warf sich in Positur. »Ich war Großwildjäger und leite jetzt meinen eigenen Safaripark hier in der Nähe.«
    »Dann leiten Sie«, sagte Suko gereizt. Die Sturheit dieses Mannes ging ihm auf die Nerven. »Leiten Sie, was Sie wollen, nur lassen Sie den Wolf in Ruhe! Wie alt sind Sie?«
    »Sechsunddreißig«, antwortete Clout Hemmings verblüfft.
    »Wollen Sie wirklich schon mit sechsunddreißig sterben?« Suko schüttelte den Kopf. »Überlassen Sie den Wolf den Spezialisten.«
    Er hatte seine Pflicht getan und die Leute gewarnt. Die Wahrheit brauchte er ihnen nicht zu sagen, sie hätten ihm sicher nicht geglaubt.
    Als er sich abwandte, hörte er, wie Hemmings hinter ihm murmelte:
    »Eingebildeter gelber Affe!«
    Suko war nicht beleidigt. Dummer Bemerkungen wegen legte er sich mit niemandem an. Darüber hörte er hinweg.
    Zu dritt holten die Flying Scotsmen Dellas Kawasaki auf die Straße zurück. »Fast nichts passiert«, stellte Tom Meredith fest. »Du kannst sogar weiterfahren.«
    Suko nickte und startete. Es klappte erst beim fünften Versuch.
    Suko nickte und startete. Es klappte erst beim fünften Versuch. Die Maschine hatte also doch etwas abbekommen, und der Scheinwerfer war auch im Eimer, aber das Ding fuhr tatsächlich noch.
    Noch bevor sich der Pulk der Motorräder in Bewegung setzte, raste der rote Sportwagen mit durchdrehenden Rädern los.
    »Der kann gar nicht schnell genug in den Tod laufen«, sagte Suko bitter, schloß seinen Helm und gab Gas.
    Tom setzte sich wieder an die Spitze. Die Ruine verschob Suko auf später. Noch saß ihm

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