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0118 - Der Teufel kam aus Frisco

0118 - Der Teufel kam aus Frisco

Titel: 0118 - Der Teufel kam aus Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel kam aus Frisco
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dich nur besuchen, Billy.« Jetzt fing sie tatsächlich an zu heulen.
    Ich machte es kurz. Ich bestellte ein Taxi und brachte Lilly nach unten. Noch im Lift versuchte sie mich kirre zu machen, aber ich war viel zu wütend, um mich auf irgend etwas einzulassen. Dann erging sie sich in wilden Drohungen über das, was sie mit Maggie anfangen würde, wenn sie ihr jemals in die Finger falle. Als auch das nichts nützte, stieg sie in den Wagen, und ich stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus als ich sie los war.
    »Meine zwanzig Dollar«, mahnte Maggie, ais ich wieder ins Zimmer kam.
    »Was hattest du überhaupt hier zu suchen?« fragte ich streng und drückte ihr den Schein in die Hand.
    »Nichts. Ich wollte auf dich warten, um mit dir Tee zu trinken. Da kam sie herein und wurde sofort frech.«
    Natürlich hätte ich ihr sagen können, sie habe in meinem Zimmer überhaupt nichts verloren, und wäre ich Bill Logan gewesen, so hätte es bestimmt ein heilloses Donnerwetter gesetzt/ so aber konnte ich mir das nicht leisten. Ein Krach mit Maggie war das letzte, was ich riskieren durfte.
    Ich ließ es also bei einer sanften Ermahnung bewenden, allem aus dem Weg zu gehen, was unnötige Aufmerksamkeit erregen konnte, und dann tranken wir wirklich Tee.
    »Zieh nicht so ein böses Gesicht, Liebling«, flötete Maggie und knabberte Keks. »Sei zufrieden, daß ich so nett zu dir bin. Du könntest mir eigentlich einmal wieder einen Hunderter schenken. Ich habe heute morgen soviel Geld ausgegeben, und außerdem…« Sie zerrte erneut an dem Riß in ihrer Bluse.
    »Du denkst wohl ich sei Millionär?« meinte ich ärgerlich.
    »Das weiß ich nicht, aber jetzt erinnerst du mich wirklich an Billy. Du bist genauso geizig wie er. Was macht übrigens Bill?«
    »Er ist immer noch unter den Lebenden, aber es wird nicht mehr lange mit ihm dauern.«
    »Gott sei Dank«, meinte sie überraschenderweise. »Er würde mich totschlagen, wenn er je dahinter käme, was wir beide zusammen spielen. Außerdem bist du netter als er. Man merkt doch sofort, wenn jemand eine gute Erziehung hat. Ich glaube, mit der Zeit werden wir uns herrlich vertragen. Du mußt dich nur erst an mich gewöhnen.« Die beharrliche kleine Maggie begann mir langsam unheimlich zu werden. Sie hatte ihren Freund Bill einfach abgeschrieben und bemühte sich jetzt, mit seinem Nachfolger das gleiche einträgliche Spiel zu treiben, wie zuvor mit ihm. Die Hauptsache war, daß ich sie mir vorläufig auf Abstand hielt. Im übrigen konnte sie wahrscheinlich recht brauchbar sein. Sie war gewissermaßen meine Legitimation und mein Alibi. Sie war Bill Logans erklärte Freundin, und darum würde piemand auf die Idee kommen, an meiner Identität zu zweifeln.
    Um sieben Uhr meldeten sich Sid und Alf zurück. Um acht fuhren wir zu »Simon’s« in der 50sten Straße zum Essen. Durch Erfahrung gewitzt, nahm ich meine beiden Trabanten mit, bedeutete ihnen aber, sie möchten sich an einen anderen Tisch setzen. Sie lächelten verständnisinnig und ließen uns allein.
    Dann zogen wir um ins »Atlanta«. Kaum hatten wir uns dort niedergelassen, als Cecil Dickson, diesmal im tadellosen Dinnerjackett, auftauchte. Er war eitel Liebenswürdigkeit, als er an unseren Tisch kam.
    »Sehr freundlich von Ihnen, mich zu besuchen, Mr. Logan.« Er verbeugte sich vor Maggie. »Sie scheinen ja in jeder Beziehung Glück zu haben.«
    »Miß Nun ist eine alte Freundin von mir aus Frisco«, erklärte ich. »Sie hörte von meinem Pech und wollte mich trösten.«
    »Was ihr sicher auch bestens gelingt«, meinte er, und ich sah, wie er das Mädchen unverschämt musterte.
    Mir wurde mal wieder heiß, als ich daran dachte, daß die Kleine mich in der Hand hielt, aber sie spielte ihre Rolle vorzüglich.
    Zu meiner Überraschung ergab sich, daß der Laden Dickson gehörte und er noch einige von derselben Sorte hatte. Er war also eine größere Nummer, als ich geglaubt hatte.
    Wir tranken französischen Champagner, immer er eine Flasche und ich eine Flasche, bis ich merkte, daß das Zeug mir in den Kopf gestiegen war und Maggie anfing, Schwänke aus ihrem Leben zu erzählen. Dickson machte ihr Komplimente am laufenden Band, was ihr große Freude zu bereiten schien.
    Als wir aufbrachen, war es fast halb drei. Die Rechnung war erheblich, aber was die Menge des Alkohols betraf, so hatten meine Leibwächter den Vogel abgeschossen. Auf ihr Konto kamen insgesamt vierundvierzig Whisky, das heißt zweiundzwanzig pro Kopf. Diese

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