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0118 - Der Teufel kam aus Frisco

0118 - Der Teufel kam aus Frisco

Titel: 0118 - Der Teufel kam aus Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel kam aus Frisco
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Köpfe sahen auch danach aus. Ich konnte sie ordentlich rauchen sehen. Ich verfrachtete zuerst die kichernde Maggie und danach die beiden Burschen. Kaum saßen sie, als aus dem Fond ein zweistimmiges Schnarchkonzert ertönte.
    Die Nacht war lau, und so beschloß ich, einen kleinen Umweg zu machen, um die Alkoholdünste zu vertreiben.
    Wir fuhren über Roosevelt Drive, am Gebäude der United Nations vorbei, immer den East River entlang.
    Maggie plappete und lachte wie ein kleines Mädchen, das nach vergnügt verlebtem Abend beschwingt und doch etwas müde auf dem Heimweg ist. Dann sank ihr Blondkopf auf meine Schulter, und von diesem Augenblick an war ich der einzige von uns vieren, der noch verhältnismäßig nüchtern war.
    Es waren wenige Wagen unterwegs. Ich fuhr am Bellevue Hospital vorbei. Links von mir auf dem Fluß zog ein Schlepper mit zwei Kähnen im Schlepptau dahin. Der Himmel war voller Sterne. Es hätte eine so friedliche Nacht sein können, wenn ich nicht so wenig friedliche Gedanken gehabt hätte.
    Hinter uns gab ein Wagen Signal. Ich wich auf die linke Fahrbahn aus, ein paar Scheinwerfer zeichneten den Schatten meines Studebakers auf den Asphalt und dann schob sich das Auto unendlich langsam vorüber. Ich warf einen Blick nach hinten und da sah ich das metallglänzende Ding, das beim Beifahrersitz aus dem geöffneten Fenster ragte.
    Ich trat auf den Gashebel und wurde vom Schwung des vorwärtsschießenden Wagens in die Polster gepreßt. Zugleich zog ich das Steuer etwas nach links.
    Es schnarrte und knirschte, dann gab es einen Ruck. Ein Poltern und Krachen, untermischt von dem Rattern von Schüssen ertönte. Als ich wieder zurücksah, war die Straße leer. Nur ganz in der Ferne leuchteten ein paar Scheinwerfer. Ich gab Gas und bog in die 23ste Straße ein, bis zur Park Avenue. Dann verminderte ich das Tempo.
    Maggie war von meiner Schulter geglitten und lag zusammengerollt wie ein Kätzchen neben mir auf dem Polster. Das Schnarchen hinter mir hatte aufgehört. Statt dessen ertönte Alf Brokers schrille Stimme.
    »Stopp. Sie haben Sid erwischt.«
    Ich hatte keine Lust in Park Avenue Aufsehen zu erregen und schwenkte in die 25ste Straße ein. Dort war es still und kein Mensch zu sehen. Ich hielt am Bordstein, sprang heraus und riß d Schlag auf. Alf saß da, die Pistole in der Hand mit wildem, verkniffenem Gesichtsausdruck. Halb auf dem Polster und halb am Boden lag Sid. Er hatte ein Loch in der linken Schläfe und war tot.
    Das war eine feine Bescherung. Nicht, daß ich großes Mitleid mit ihm hatte, aber es ist immer ein peinliches Gefühl, wenn man zusehen muß, wie einem Menschen jäh und heimtückisch das Lebenslicht ausgeblasen wird.
    Ich war mir natürlich klar darüber, daß die Kugel mir gegolten hatte, und nur meiner schnellen Reaktion war es zu verdanken, daß ich und sicherlich auch Maggie, noch am Leben waren.
    »Wo sind die Kerle?« fragte Alf, und Mordlust funkelte in seinen Augen.
    »Sie brauchen sich nicht mehr zu bemühen, mein Junge«, meinte ich lakonisch. »Die liegen im Fluß. Ich habe sie so geschnitten, daß sie über die Kaimauer stürzten.«
    Der kleine Gangster zischte einen Fluch und steckte sein Schießeisen wieder ein.
    »Was machen wir jetzt mit ihm?« fragte er.
    Dasselbe überlegte ich mir auch gerade. Ich konnte weder mit einer Leiche im Wagen beim »Sheraton« Hotel Vorfahren, noch diese, wie es meine Pflicht gewesen wäre, bei der Stadtpolizei oder in unserem Office abliefern. Bei der Stadtpolizei hätte ich Erklärungen abgeben müssen, und wenn ich am Federal Building vorgefahren wäre, hätte mich jemand sehen können. Irgendwie jedoch mußten wir den Toten loswerden.
    »Central Park«, sagte ich und kletterte wieder nach vorn.
    Ich hatte mir nicht einmal Zeit genommen, nachzusehen, ob die Beschädigungen, die der Wagen bei dem Zusammenstoß erlitten haben mußte, auffällig waren. In knapp zehn Minuten waren wir da, und drei Minuten später ruhten die sterblichen Überreste von Sid Powling im Gras, dicht bei dem Restaurant am großen See.
    Unter der nächsten Laterne betrachtete ich mir den Studebaker. Er hatte in seiner ganzen Länge ein paar üble Kratzer, das linke Hinterradschutzblech war halb abgerissen, ebenso wie die Stoßstange, und die linke Scheibe wies drei Kugellöcher auf. In diesem Zustand konnte ich keinesfalls mitten durch die Stadt fahren. Der nächste Patrouillenwagen hätte mich gestoppt.
    Ich durchquerte also den Park und fuhr auf den

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