Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0120 - Die Stunde der Vampire

0120 - Die Stunde der Vampire

Titel: 0120 - Die Stunde der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
Vom Netzwerk:
unterstellt uns Unsittlichkeit mit Minderjährigen und verlangt, daß wir ihn zum HQ der Polizei begleiten.«
    Travis glaubte, nicht recht zu hören. »Unsittlichkeit? Aber diese Weiber…« Er blickte sich nach den Mädchen um. Sie waren nicht mehr da, hatten sich schnell und heimlich entfernt. »Verdammt, das ist doch…«
    Travis verstummte abrupf, als er den Revolver auf sich gerichtet sah.
    Dann nahm er seinen ganzen Mut zusammen. Seine Französischkenntnisse ausgrabend, sagte er laut: »Das Konsulat. Ich will sofort… Wir wollen sofort zu unserem Konsulat, verstehen Sie?«
    Ob der Haitianer verstand, war nicht festzustellen. Er sagte nur ein Wort. Und dieses Wort begriff auch Travis. Es hieß schlicht und einfach: Mitkommen!
    Der Revolver war ein überzeugendes Argument. Travis und Flynn leisteten keinen Widerstand, als der Geheimpolizist sie vor sich her dirigierte, weg von ihrem Auto, die Straße hinunter, die immer dunkler wurde.
    Wie dunkel es noch werden sollte, ahnten Travis und Flynn allerdings nicht.
    ***
    Am nächsten Morgen saßen Professor Zamorra und Nicole Duval im Frühstücksraum des Hotels.
    Zamorra war ausgesprochen mieser Stimmung. Er wußte beim besten Willen nicht, wie er weiterkommen konnte. Er hatte ganz einfach keinen Ansatzpunkt. Fünf Tage war es jetzt her, daß die Vampire Cypress Springs überfallen hatten. Seitdem waren weder sie noch die von ihnen verschleppten Personen noch einmal gesichtet worden. Sie waren und blieben verschwunden.
    Lustlos rührte der Professor in seiner Teetasse.
    »Noch einen Toast, Chef?« Mit einem Lächeln versuchte Nicole, Zamorra ein bißchen aufzumuntern. Aber es gelang ihr nicht, zumal sie sich selbst alles andere als heiter fühlte. Der Professor schüttelte nur stumm den Kopf.
    Kurz darauf trat Langdon Croce an den Tisch der beiden. Er wirkte aufgeregt und nervös. Hektische Röte überzog sein Gesicht. Ein paar Schweißtropfen standen ihm auf der Stirn.
    »Professor…«
    Zamorra blickte hoch. »Morgen, Mr. Croce.«
    »Es gibt Neuigkeiten, Professor! Darf ich?« Er hatte die Lehne eines freien Stuhls bereits in der Hand.
    »Natürlich, setzen Sie sich.«
    Neuigkeiten? Es gab nichts, was der Professor lieber gehört hätte.
    Der Journalist nahm Platz. »Entschuldigen Sie, daß ich Sie so überfalle. Ich habe noch nicht mal ›Guten Morgen‹ gesagt.« Er nickte Zamorra und Nicole, die er gestern abend noch kennengelernt hatte, mit einem gezwungenen Lächeln zu. Dann kam er schnell zur Sache.
    »Ich habe vor ein paar Minuten mit meiner Redaktion in New York City telefoniert. Kurz vorher war gerade eine brandheiße Nachricht über den Fernschreiber getickt. Und wissen Sie, was diese Nachricht beinhaltete?«
    »Etwas über die Vampire?« spekulierte Zamorra.
    »Ja! Sie haben wieder zugeschlagen!«
    »Wo und wann?«
    »In der vergangenen Nacht. Auf den Bahamas.«
    Der Professor atmete schwer. »Kein Zweifel möglich, Mr. Croce?«
    »Die Nachricht stammt von einer der angesehensten Nachrichtenagenturen der Welt.«
    »Die gleichen Tatumstände wie hier?«
    »Soweit bisher bekannt ist - ja!«
    Ein äußerst nachdenklicher Ausdruck trat in die Augen des Professors.
    »Auf den Bahamas also«, murmelte er vor sich hin.
    Nicole schaltete sich ein. »Fliegen wir hin, Chef? Hier in Cypress City scheint der Spuk ja vorbei zu sein.«
    Langsam schüttelte Zamorra den Kopf. »Es dürfte wenig Zweck haben, zu den Bahamas zu fliegen. Hier in Cypress Springs haben die Unholde nur eine einzige Nacht gewütet. Alles spricht dafür, daß es auf den Bahamas genauso gewesen ist. Sie werden auch dort bereits wieder verschwunden sein. Aber mir kommt da ein ganz anderer Gedanke!«
    Erwartungsvoll blickten ihn Nicole und der Mann vom New York Observer an.
    »Können Sie mir einen Atlas besorgen, Mr. Croce?« fragte der Professor. »Das heißt, eine Karte der Westindischen Inseln, auf der auch Florida drauf ist, genügt mir eigentlich. Nützlich wären vielleicht auch noch ein Zentimetermaß und ein Zirkel.«
    Der Journalist stellte keine langen Fragen, sondern ging sofort. Nicole jedoch konnte ihre Neugierde nicht bezähmen.
    »Was hast du vor, Chef?« wollte sie wissen.
    Ernst sah sie der Professor an. »Ich will versuchen herauszufinden, wo die Vampire beim nächsten Mal angreifen werden.«
    Nicole schlug die Hand vor den Mund. »Du weißt…?«
    »Ich glaube, ja«, gab Zamorra zurück.
    Es dauerte ein Weilchen, bis Langdon Croce zurückkam. Vermutlich hatte er

Weitere Kostenlose Bücher