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0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

Titel: 0120 - Jerry Cottons letzter Fall? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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außer uns nur einen einzigen Menschen gibt, der von Ringers bevorstehender Verhaftung etwas wissen konnte: Elly! Nicht mal unser Chef wußte etwas davon, denn wir haben ihm ja den Stand der Dinge noch nicht vortragen können.«
    »Elly«, sagte Phil kopfschüttelnd. »Wie kann man nur so dumm sein. Mit ihren hübschen Beinchen wird sie im Zuchthaus verdammt wenig anfangen können. Okay, Alter, ich bin ganz deiner Meinung. Holen wir uns diese Elly.«
    »Sie ist schon hier. Ich habe sie auf der Rückfahrt mitgebracht.«
    Phil grinste:
    »Es tut gut, mit einem Kollegen zusammenzuarbeiten, der gelegentlich mal einen vernünftigen Einfall hat.«
    Ich wollte ihm einen freundschaftlichen Stoß zwischen die Rippen verpassen, aber er war schnell genug, so daß mein Hieb in die Luft ging.
    Wir einigten uns über unsere Verhörtaktik, falls Elly hartnäckig bleiben sollte, dann suchten wir das Vernehmungszimmer auf. Der Kollege grinste uns stumm zu und verschwand. Ich nahm den Telefonhörer vom Schreibtisch und ließ eine Stenotypistin kommen.
    Als sie eingetroffen war und mit ihrem Block Platz genommen hatte, begann ich den üblichen Teil.:
    »Wie heißen Sie?«
    »Elly Billing.«
    »Haben Sie irgendwelche Papiere, womit Sie die Richtigkeit Ihrer Personalien belegen können?«
    »Einen Führerschein. Aber nicht hier.«
    »In Ihrer Wohnung?«
    »Ja.«
    »Möchten Sie einen Rechtsanwalt anrufen?«
    »Halten Sie mich für so reich, daß ich mir den Luxus eines dauernd für mich bereitstehenden Anwaltes leisten kann?«
    »Miß Billing, ich mache Sie der Ordnung halber darauf aufmerksam, daß alles, was Sie von jetzt ab tun oder sagen, gegen Sie verwendet werden kann.«
    Sie war sichtlich nervös. Ihre Finger waren ebenso unruhig wie der Blick ihrer Augen. Ich beugte mich vor und sagte sanft:
    »Wir haben uns vor ein paar Stunden schon unterhalten. Sie erinnern sich?«
    »Klar! Halten Sie mich für dämlich?«
    »Würden Sie mir sagen, was der Gegenstand unserer Unterhaltung war?«
    Sie sah mich an und schnaufte fassungslos.
    »Bin ich verrück oder sind Sie’s? Sie wollten doch von mir wissen, wo Sie Joe Ringer greifen können! Und jetzt fragen Sie…«
    »Schon gut, Miß Billing. Wie erklären Sie uns die Tatsache, daß Joe Ringer ermordet in seinem Bett lag, als wir bei ihm ankamen?«
    Sie schluckte und zog die Lippen ein. Eine Weile sagte sie gar nichts, dann krächzte sie mit etwas brüchiger Stimme:
    »Woher soll ich denn das wissen?«
    Ich lehnte mich zurück. Genau wie verabredet, fuhr Phil jetzt mit Lautstärke auf das Mädchen los:
    »Spielen Sie ja nicht die Verstockte! Wir sind schon mit ganz anderen Typen fertig geworden! Los, machen Sie Ihren Mund auf! Aber schnell! Bevor ich die Geduld verliere!«
    Phil hatte gebrüllt, daß die Fensterscheiben klirrten. Erschrocken fuhr Elly mit dem Kopf zurück, bis sie mit dem Rücken gegen die Stuhllehne stieß.
    »Ich weiß nichts!« kreischte sie. »Warum soll denn gerade ich wissen, wer Joe ermordet hat?«
    »Weil Sie die einzige Person überhaupt waren, die außer uns beiden davon wußte, daß wir hinter Joe Ringer her waren«, sagte ich freundlich.
    Auf ihrer Stirn erschien kalter Angstschweiß.
    Mir fiel etwas ein. Ich notierte es auf einen Zettel und schob ihn hinüber zu Phil. Der las, nickte und verließ das Vernehmungszimmer.
    »Also, Miß Billing?« fragte ich. »Wie ist es? Wollen Sie nicht ein Geständnis ablegen? Es würde Ihre Situation gewaltig verbessern.«
    Sie hatte den Kopf gesenkt und schwieg.
    »Seien Sie doch nicht so hartnäckig«, redete ich ihr zu. »Sie allein wußten, daß wir Joe abholen wollten. Sie allein konnten den Leuten, die daran interessiert waren, diesen Tip geben! Sie haben damit eine aktive Mithilfe zu einem Mord geleistet! Offenbar ist Ihnen der Emst Ihrer Lage noch gar nicht klar!«
    Sie hielt den Kopf gesenkt und schwieg.
    Ich versuchte es mit allen möglichen Touren. Sie schwieg.
    Dann kam Phil wieder. Er stellte sich vor den Stuhl, auf dem Elly saß und sagte leise:
    »Was für eine Telefonnummer ist es?«
    Sie hob den Kopf. Ihre Augen hatten sich vor Schreck geweitet. Ein Beben lief durch ihren Körper.
    »Was für eine Telefonnummer ist es?« wiederholte Phil schneidend.
    »Ich sage nichts!« kreischte sie.
    »Okay«, sagte ich hart. »Das Protokoll wird später fortgesetzt. Kommen Sie, Miß Billings!«
    Wir nahmen sie in die Mitte und fuhren mit dem Lift hinab zum Hof. Wieder kam sie in den Jaguar. Mit Sirenengeheul jagten wir in

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