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0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

Titel: 0120 - Jerry Cottons letzter Fall? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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die 118. Straße. Wenn wir uns beeilten, mußten wir noch zur rechten Zeit kommen.
    Vor dem Hause standen inzwischen sechs Polizeifahrzeuge. Vier Wagen gehörten zur Mordkommission. Zwei waren Streifenfahrzeuge der uniformierten Stadtpolizei.
    Die uniformierten Kollegen sperrten die achte Etage, aber mit unseren Dienstausweisen kamen wir natürlich ohne Schwierigkeiten hindurch.
    In Ringers Wochnung stand kein Stuhl mehr an seinem Platz. Unsere Spezialisten waren mit der Spurensuche beschäftigt, nachdem sie sich wahrscheinlich im Tatzimmer schon gründlich danach umgesehen hatten.
    Rack Johnson leitete die Mordkommission.
    »Nanu, was macht ihr denn hier?« fragte er, als wir ins Wohnzimmer traten.
    Ich zog ihn auf die Seite:
    »Wir haben ihn gefunden«, sagte ich leise.
    »Ihr? Davon weiß ich noch gar nichts. Ich habe mich bisher noch gar nicht darum kümmern können, von wem der Anruf kam. Aber wie kamt ihr denn dazu?«
    »Wir haben Ringer verhaften wollen wegen Beteiligung an einer Falschgeld-Geschichte. Als wir hier ankamen, war er tot.«
    Rack verzog das Gesicht und brummte:
    »Aber habt ihr denn groß in die Gegend posaunt, daß ihr ihn kassieren wolltet?«
    »Natürlich nicht. Das Mädchen dort ist die einzige, die es gewußt hat. Jetzt spielt sie die Verstockte.«
    Er nickte verständnisvoll.
    »Geht rüber ins Schlafzimmer mit ihr«, sagte er leise. »Er liegt noch da. Wenn ihr allerdings zehn Minuten später gekommen wäret, hättet ihr ihn nur noch im Schauhaus besichtigen können.«
    Ich ging zurück zu Phil und machte eine unmerkliche Kopfbewegung. Wir packten das Mädchen rechts und links an den Ellenbogengelenken und schoben es ins Nachbarzimmer. Die anderen Mitarbeiter der Mordkommission waren inzwischen aufmerksam geworden. Sie starrten schweigend zu uns. Totenstille herrschte.
    Wir führten Elly um den Kleiderschrank herum.
    Ihr Schrei hallte durch das ganze Haus, als sie das Blut und den Griff des Messers sah.
    Sie wollte sich losreißen. Wir hielten sie eisern fest.
    »Welche Telefonnummer haben Sie angerufen, als Sie nach Hause kamen nach der Unterhaltung mit uns?« fragte Phil scharf. »Im Flur Ihrer Wohnung steht Telefon. Mrs. Chesterton hat mir telefonisch bestätigt, daß Sie sofort nach dem Betreten der Wohnung telefoniert haben! Was für eine Nummer haben Sie angerufen?«
    Sie richtete den Kopf krampfhaft in eine andere Richtung. Ihr ganzer Körper zitterte.
    »MU 6-2135«, hauchte sie.
    »Danke«, sagte ich. »Rack, du kannst sie haben. Vielleicht wirst du sie später als Belastungszeugen für die Mörder brauchen.«
    Als Rack ihr Handschellen anlegen ließ, weil sie ihn prompt mit den Fingernägeln ins Gesicht gegangen war, da wir sie losgelassen hatten, tobte sie wie eine Irrsinnige. Wir kümmerten uns nicht mehr um sie. Murray Hill gehörte zu den Telefonbezirken von Manhattan. Die Nummer MU 6-2135 mußte also irgendwo in Manhattan sein. Unter diesem Anschluß waren Joes Mörder zu erreichen.
    ***
    Wir fuhren zum Hauptgebäude der New York Telephone Company. Unterwegs machten wir bei einem Drugstore halt und ließen uns zwei kräftige Mokka brauen. Wir waren nun schon seit über vierundzwanzig Stunden auf den Beinen, und ich kann nicht sagen, daß ich mich völlig fit gefühlt hätte.
    Anschließend fuhren wir weiter.
    Wir ließen uns beim Chef vom Dienst melden und wurden zu einem verknöcherten Bürokraten geführt. Er trug graue Schutzhüllen über den Ärmeln seines Jacketts, einen grünen Augenschutz und eine Nickelbrille. Er sah aus wie der heilige Bürokratius in eigener Person.
    »Bitte?« fragte er mit dünner Stimme, ohne uns einen Gruß zu sagen oder uns wenigstens einen Platz anzubieten.
    »Sie gestatten, daß wir uns setzen?« fragte Phil und saß bereits, noch bevor der dürre Geselle auch nur nicken kohnte.
    Ich setzte mich auf einen anderen Stuhl, nachdem ich ihm wortlos meinen Dienstausweis hingelegt hatte.
    Er betrachtete den Ausweis sorgfältig von allen Seiten und brabbelte dann:
    »Wenn das FBI neue Telefonleitungen braucht, müssen Sie genau wie alle anderen einen entsprechenden Antrag ausfüllen. Wir werden dann sehen, was wir für Sie tun können.«
    »Wir brauchen keine neuen Telefone«, sagte ich. »Wir wollen nur eine Auskunft. Über eine Telefonnummer.«
    Er lehnte sich zurück und hob abwehrend die Hände:
    »Ich bin nicht befugt, Auskünfte über unsere Kunden zu geben.«
    Ich atmete tief.
    »Es geht darum«, sagte ich und zwang mich zur Geduld, »wir

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