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0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

Titel: 0120 - Jerry Cottons letzter Fall? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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tippte mit dem Zeigefinger grüßend an die Schläfe und zog sich zurück. Ich wollte gerade etwas hinsichtlich des ermordeten Zuchthäuslers sagen, als das Telefon klingelte.
    Ich hielt den Mund und wartete, bis Mister High den Hörer wieder auflegte.
    »Okay, Boys«, sagte er. »Ihr könnt loslegen. Es sieht so aus, als ob sich die Bande jeden Augenblick absetzen möchte. Unser Lumpensammler hat ein bißchen in der Gegend herumgeschnüffelt. Im Hof des Speiselokals stehen drei Wagen. Zwei davon haben vor ein paar Minuten an der nächsten Tankstelle große Mengen getankt und noch Reservekanister gekauft. Das Lokal selbst hat geschlossen, obgleich am Vortage noch nicht von einer Schließung die Rede war.«
    »Dann wollen wir keine Zeit verlieren«, sagte ich und stand auf. »Wieviel Mann können wir nehmen, Chef?«
    »Augenblick, ich rufe den Einsatzleiter an.« Mister High telefonierte und sagte dann: »Mit euch sechzehn.«
    »Gut, sie sollen runter in den Hof kommen. Ich teile sie unterwegs ein.«
    Der Chef nickte und gab die Anweisung durchs Telefon weiter. Dann winkte er uns nach und rief hastig:
    »Jerry!«
    Ich drehte mich auf der Schwelle um:
    »Ja, Chef?«
    »Ich möchte keine toten Helden, sondern lebende G-men wiederkommen sehen!«
    Ich grinste breit:
    »Okay, Chef! Ich habe selber keine Lust, schon ins Gras zu beißen!«
    ***
    Wir wußten nicht, wieviel Leute zu der Bande gehörten. Es konnten drei, es konnten vielleicht sogar dreißig sein. Vorsicht war angeraten.
    Ich ließ mir von dem Mann, der den Lumpensammler gespielt hatte, eine Skizze von der Lage der Gebäude machen.
    Nach vom, zur zweiundzwanzigsten Straße hin, lag das rechteckige Gebäude, dessen Erdgeschoß völlig von den Räumen des Speiselokals eingenommen wurde. In der zweiten Etage befanden sich Büroräume, die in keiner Verbindung mit dem Lokal zu stehen schienen. Weiter oben gab es noch mehr Büroräume und Wohnungen.
    Vier Lifts führten von der Halle aus hinauf, und zwei Treppen, die aber nie benutzt wurden.
    Ich teilte sechs Mann dazu ein, Treppen und Lifts für die Gangster abzuschneiden. Es mußte auf jeden Fall vermieden werden, daß sich einzelne Gangster in die oberen Etagen retten und dort Feuergefechte inmitten von ahnungslosen Büroangestellten anfangen konnten.
    Mit den restlichen acht Mann - außer Phil und mir - war wirklich nicht mehr viel einzuteilen. Ich bestimmte sechs davon zur Einkreisung des Gebäudes, praktisch je einen an jede Hausecke und zwei zur Reserve für besondere Brennpunkte.
    Phil, ich und zwei weitere Kollegen -wir würden die Bude zu stürmen versuchen. Sobald die anderen ihre Posten bezogen hatten.
    Ich ließ schnell noch ein paar Tränengas-Handgranaten und Gasmasken aus der Waffenkammer holen, dann brausten wir los: drei Dienstwagen und mein Jaguar. Wir fuhren anfangs mit Sirene, um schneller vorwärtszukommen. Das letzte Stück schalteten wir sie ab. Wir wollten die Bande nicht warnen.
    Rechts und links von dem Vorderhaus gab es eine Toreinfahrt, die jeweils zu einem Hof führte. Der rechte Hof war allerdings durch eine Mauer vom Grundstück des Hauses 522 abgetrennt und gehörte zum Nachbargebäude. Trotzdem würde man die Mauer im Auge behalten müssen, denn sie stellte einen möglichen Fluchtweg für die Gangster dar. Im Grunde hatten wir viel zu wenig Leute für das große Gebäude.
    Natürlich hätten wir die Bereitschaften der Stadtpolizei anfordern können zu unserer Verstärkung. Aber zur Besprechung selbst des schnellsten Einsatzplanes braucht man doch mindestens eine Viertelstunde. Zur Alarmierung der entsprechenden Einheiten und zu derem Antransport mindestens noch einmal eine Viertelstunde. Das wären weitere dreißig Minuten Verzögerung gewesen -wo die Gangster offenstichlich die Absicht hatten, zu fliehen.
    »No«, sagte Phil auf eine diesbezügliche Bemerkung von mir. »Wir haben die Zeit nicht mehr. Wenn es zu viele für uns sind, können wir Verstärkung heranrufen, sobald wir die Bude umstellt haben. Aber erst müssen wir sie einmal daran hindern, im letzten Augenblick noch zu türmen.«
    »Stimmt. Wir haben keine andere Möglichkeit. Wenn diese Elly wüßte, was sie mit ihrem verdammten Telefongespräch angerichtet hat…«
    »Würde sie sich höchstens freuen«, sagte Phil. »Die gehört zu der Sorte, die immer auf der verkehrten Seite stehen wird. Warum eigentlich?«
    »Mißverstandene Film-Romantik«, brummte ich. »Für die sind die Polizisten immer die bösen Männer, die

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