0120 - Zombies im Bermuda-Dreieck
als man denkt. So heißt ein Sprichwort.
Es fing damit an, daß ich einen erstickt klingenden Schrei hörte.
Da war jemand in Gefahr.
Vielleicht sogar in Lebensgefahr.
Auf der Stelle änderte ich meinen Plan und lief, unbewaffnet wie ich war, los…
***
Myxin, der Magier, verhielt sich sehr geschickt.
Normalerweise wäre ein Mensch tot gewesen, doch Myxin war ein Schwarzblütler, ihm machte es nichts aus, wenn er einen Pfeil durch den Hals bekam. Zudem war er bewußt so gefallen, daß er mit seinem Körper auf der Dämonenpeitsche lag.
Das sahen weder der Weiße Magier noch die Krieger. Sie hielten Myxin für erledigt.
Zuerst hatte der kleine Magier mit dem Gedanken gespielt, in den Kampf mit einzugreifen, dann jedoch hatte er den Vorsatz aufgegeben. Wenn man ihn für erledigt hielt, konnte er viel wirksamer arbeiten.
Reglos blieb er liegen und beobachtete aus schmalen Augenschlitzen wie der Chinese abtransportiert wurde. Sie gingen mit Suko zum Haus hinüber. So wußte Myxin, wo der Freund festgehalten wurde.
Er hatte aber auch gehört, daß sich die Zombies um ihn kümmern sollten.
Drei waren noch übrig. Verlassen konnte er sich allerdings auch nicht darauf, er wußte nicht genau, wie viele sich noch im Garten versteckt hielten.
Myxin richtete sich auf.
Er bot ein schauriges Bild mit seinem im Hals steckenden Pfeil.
Myxin hob beide Hände, packte den Pfeil an Spitze und Schaft und brach ihn durch. Und dann noch einmal.
Er schob sich das letzte Stück vorn durch den Hals und schleuderte die übrigen Teile ins Gebüsch.
Eine Wunde war zwar zu sehen, doch sie schloß sich sehr schnell wieder.
Mit zwei Fingern rieb Myxin über die Stelle. Er war zufrieden.
Der kleine Magier richtete sich auf.
Er war kaum größer als die blühenden Tropenbüsche und wurde auch durch sie gedeckt. Irgendwie war er lustig anzusehen, dieser kleine Kerl mit der grünlich schillernden Haut. Früher verfügte er über immense Kräfte, doch heute war er nur noch ein Schwächling, zu sehr hatte Asmodina ihn gedemütigt. Myxin mußte sich wie ein Lehrling hocharbeiten, bis er vielleicht wieder so weit war, daß ihn auch die Dämonen für voll nahmen.
Und dann wollte er sich rächen.
Myxin hatte nichts, aber auch gar nichts vergessen. Und er hoffte, daß seine Stunde irgendwann einmal kommen würde, damit er Asmodina das heimzahlen konnte, was sie ihm angetan hatte. Er hatte viel vergessen. Sein magisches Wissen war verschüttet. Doch irgendwann, irgendwann einmal…
Myxins Gedankenkette zerbrach.
Er hatte Geräusche gehört.
Die lebenden Leichen kamen. Ihre Ankunft hatte der Weiße Magier bereits angedroht.
Myxin lächelte kalt. Er würde den verfluchten Bestien schon den richtigen Empfang bereiten.
Das Beutemesser hatte er weggesteckt. Es nützte nichts gegen diese Gegner. Dafür jedoch hatte er eine viel bessere Waffe.
Die Dämonenpeitsche.
Ihr hatten die Untoten nichts entgegenzusetzen. Myxin würde sie dorthin schicken, wo sie hingehörten.
In die Hölle!
Die Untoten waren nicht vorsichtig. Ungestüm brachen sie durch die Büsche. Die Gier nach dem angeblich leichten Opfer ließ sie alles andere vergessen.
Myxin glitt ein wenig zur Seite, nachdem er herausgefunden hatte, woher die Untoten kamen.
Und schon sah er den ersten.
Er wankte zwischen zwei Bäumen hervor, trug ein zerschlissenes Leichenhemd und hielt die Arme ausgestreckt. Aus seinem Maul drangen schreckliche Laute.
Myxin ließ ihn kommen.
Dann stürmte er vor.
Wie ein Blitz verließ der kleine Magier seine Deckung, schwang die Peitsche und schlug zu.
Die drei Riemen pfiffen durch die Luft, klatschten gegen den Körper der Bestie und rissen ihn auf.
Wieder quoll ätzender Dampf aus den Wunden, und die lebende Leiche fiel wie ein Brett zu Boden.
Der Gegner war erledigt.
Myxin wirbelte herum.
Leiche Nummer zwei rutschte auf ihn zu. Sie schlug nach Myxin, doch der kleine Magier war flink. Er steppte zur Seite und drosch aus der Drehung zu.
Die Dämonenpeitsche traf den Rücken der Leiche. Die Wucht schleuderte den Untoten nach vorn. Neben der heimtückischen Wolfsfalle blieb er liegen.
Wo war der nächste Untote?
Myxin sah ihn. Diesmal jedoch hatte er keine männliche Leiche vor sich, sondern eine Frau.
Sie sah gräßlich aus, und selbst der Magier erschrak ein wenig.
Die untere Hälfte des Gesichts bestand aus schimmernden Knochen, der Mund war zu einem Grinsen verzogen.
»Komm nur her!« keuchte Myxin. »Komm nur!«
Die Untote fiel ihm
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