0120 - Zombies im Bermuda-Dreieck
würden mich fertigmachen.
Blitzschnell war ich wieder auf den Beinen. Mit einem Tritt wehrte ich den ersten anspringenden Schädel ab, ein Schlag traf den zweiten.
Längst lief mir der Schweiß in Strömen aus sämtlichen Poren. Es kam mir vor, als ob ich in einem Wasserfaß steckte, meine Kleidung dampfte. Und während ich kämpfte, hatte ich die Idee.
Urplötzlich war sie mir gekommen, und ich setzte sie sofort in die Tat um.
Ich rannte den Schädeln davon.
Diesmal jedoch nicht tiefer in den Dschungel hinein, sondern wieder zurück. Ich lief dahin, wo das Haus des Weißen Magiers stand. Wenn schon ein Kampf unausweichlich war, dann wollte ich wenigstens alles einsetzen.
Hüfthoch flogen die Schrumpfköpfe auf mich zu. Sie schienen zu ahnen, daß ich zu einem Entschluß gekommen war und wollten mit einem letzten geballten Angriff alles klarmachen.
Ich nahm wieder den Stock, schlug um mich wie ein Berserker, traf und haute mir den Weg frei.
Dann schleuderte ich den Stock weg.
Ich rannte.
Der Kampf hatte mich Kraft gekostet, doch es steckten noch Energien in meinem Körper. Und die mobilisierte ich jetzt. Meine Füße trommelten auf den Boden, und die Schrumpfköpfe blieben zurück.
Mir war es egal, wo ich landete, Hauptsache ich brauchte mich nicht gegen die verdammte Brut zu wehren.
Und ich wollte meine Waffen haben. Dafür setzte ich alles auf eine Karte.
Irgendwann, als von den Köpfen nichts mehr zu sehen war, lief ich langsamer. Ich ging jetzt im Schrittempo, schlenkerte die Arme und kontrollierte meinen Atem.
Ich bekam ihn unter Kontrolle, und auch das Zittern der ungeheuren Anstrengung hörte auf.
Mir ging es wieder besser.
Ich blieb sogar stehen und schaute mich um.
Dunkel lag der Dschungel. Geheimnisvoll, grausam, makaber…
Die Heimat der mordenden Schrumpfköpfe.
Von ihnen jedoch sah ich nichts. Entweder hatten sie die Verfolgung aufgegeben, oder sie hatten sich wieder auf ihre Stangen zurückgezogen. Letzteres wäre mir am liebsten gewesen.
Mit dem Handrücken wischte ich mir über das Gesicht. Tropfenweise konnte ich den Schweiß von meinen Fingern abschütteln.
Dann untersuchte ich meine Blessuren.
Die Kleidung hatte einiges mitbekommen, das war nicht weiter schlimm. An der Hüfte hatten die kleinen Zähne auch meine Haut eingeritzt. Die Stellen brannten zwar, ansonsten jedoch konnte ich gut darüber hinwegsehen. Mein Ellbogen sah ebenfalls nicht schlimm aus.
Mein Aufenthalt hatte mich vielleicht zwei Minuten gekostet.
Jetzt mußte ich zusehen, daß ich weiterkam.
Ich näherte mich dem Haus. Es brannte kein Licht hinter den Scheiben, der Weiße Magier liebte die Dunkelheit, aber ich rechnete damit, daß Wachen um das Gebäude patrouillierten.
Wie ein Geist tauchte ich aus dem Dschungel auf und erreichte das Ende des geheimnisvollen Weges.
Vor mir sah ich die Hintertür, durch die man mich auch nach draußen geschafft hatte.
Diesen Weg wollte ich nicht nehmen. Es mußte mir gelingen, auf irgendeine andere Weise in das Haus zu gelangen. Am besten durch eines der Fenster oder über das Dach. Mir gereichte zum Vorteil, daß die Fassade nicht glatt in die Höhe gezogen war, sondern zahlreiche Kanten und Vorsprünge aufwies, über die ich nach oben klettern konnte.
Lautlos schlich ich durch den Garten.
Plötzlich blieb ich stehen.
Ich hatte Stimmen gehört.
Zwei rasche Schritte brachten mich in die Deckung der Hauswand.
Die Stimmen waren vor dem Haus aufgeklungen. Es mußten mehrere Männer sein, das konnte ich heraushören, doch ich verstand nicht, was sie sagten, denn sie redeten in einer Sprache, die mir unbekannt war.
Aber ich erkannte eine Stimme.
Sie gehörte dem Weißen Magier.
Caligro war in der Nähe!
Heiß wie eine Feuerwoge fuhr es durch meinen Körper. Eine unheimliche Wut beherrschte mich. Am liebsten hätte ich diesem Kerl, der mit lebenden Leichen experimentierte, den Hals umgedreht. Ich dachte an Juans Schicksal und an all die unglücklichen Menschen, die Caligro schon auf dem Gewissen hatte.
Die Wut verrauchte schnell und machte einer eiskalten Überlegung Platz.
Eine Tür fiel ins Schloß.
Demnach hatten die Kerle das Haus betreten. Und zwar durch den Vordereingang, für mich war die Rückseite offen. Mein Plan stand fest. Ich wollte in das Haus eindringen und den Magier als Geisel nehmen. Er mußte mir Auskunft über das Schicksal meiner Freunde geben, denn noch immer hatte ich von Myxin und Suko nichts gehört.
Erstens kommt es anders und zweitens
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