0121 - Asmodinas Höllenschlange
immer schneller schießen als wir.
Er lachte. »Nun?« höhnte er.
Ich verkniff mir eine Antwort, sondern starrte auf die Schlangen.
Welche Arten es waren, die uns da entgegenringelten, konnte ich nicht sagen. Ich bin kein Experte für diese Tiere. Ich wußte auch nicht, ob giftige darunter waren oder weniger giftige, für mich zählte allein der geballte Angriff.
Und sie würden angreifen, das stand fest.
Falmer war noch nicht fertig. »Hattet ihr im Ernst gedacht, mich aufhalten zu können? Mich und Apep?«
Ich horchte auf. »Wer ist Apep?«
»Du kennst sie nicht?«
»Nein.«
Suko wollte etwas erklären, doch ich winkte ab. Falmer sollte mir selbst die Wahrheiten ins Gesicht sagen.
»Apep ist die Höllenschlange, sie ist das Böse, und es gibt jemand, der sich in Apep verwandelt hat. Asmodina!«
Jetzt war es heraus, und ich muß ehrlich sagen, daß ich nicht gerade begeistert war. Wir hatten es also mit Asmodina zu tun. Sie hatte sich, wenn ich Falmer richtig verstanden hatte, in eine Schlange verwandelt.
In Apep, die Höllenschlange.
Befand sie sich in der Nähe?
Ich warf wieder einen Blick auf die Schlangen. Sie bewegten sich nicht mehr weiter, hatten innegehalten und lagen auf den Stufen, wo sie sich auszuruhen schienen. Das schien wirklich nur so. In Wahrheit behielten sie uns im Auge.
»Wo finde ich Apep?« wollte ich von Jerry Falmer wissen. »Ist sie hier irgendwo?«
»Ja.«
»Dann führe uns zu ihr.« Ich wollte Asmodina Auge in Auge gegenüberstehen, vielleicht hatte ich dann die Chance, sie zu vernichten. Denn ich besaß mein Kreuz, den Dolch und die Beretta.
Nur mein Bumerang lag noch im Koffer. Es wäre zu unhandlich gewesen, ihn mitzunehmen.
Aber Falmer tat mir den Gefallen nicht. »Du wirst Apep noch früh genug sehen, aber dann in voller Größe. Falls du es überlebst, denn ihre Diener haben von mir und ihr den Auftrag bekommen, euch zu töten. Sie werden das gesamte Haus einnehmen, es wird ihre Burg, und du kommst darin um. Alle werden sterben, denn die Schlangen sind schon überall. Ich habe dafür gesorgt. Die Tiere in meinem Keller sind nur ein winziger Teil meiner Sammlung.« Er lachte irr.
Mir lief ein Schauer über den Rücken. Ich wußte, daß Falmer nicht bluffte und daß hinter ihm eine Macht stand, die so gut wie unbesiegbar war.
Asmodina!
»Paß auf, John!« zischte Suko.
Seine Warnung kam nicht zu spät. Die ersten Schlangen griffen bereits an.
Gleichzeitig sprang Jerry Falmer zurück. Und in der Bewegung feuerte er.
Es war mehr ein Reflex, der mich zurückschießen ließ. Auch Sukos Waffe krachte.
Falmer schrie plötzlich auf. Die Wucht der Kugeleinschläge warf ihn gegen die Wand. Er riß die Arme hoch, versuchte sich noch irgendwo festzuhalten, doch seine Knie gaben nach.
Er sackte zusammen.
Falmer konnte sich nicht mehr halten. Mit der Hüfte war er gegen eine Stufenkante gestoßen, bekam das Übergewicht und rollte die Treppe hinunter.
Er fiel zwischen die Schlangen, deren Angriff dadurch ins Wanken kam. Dicht vor unseren Füßen blieb Jerry Falmer liegen.
Ihm konnte niemand mehr helfen, denn er stand bereits vor einem höheren Richter.
Seine Saat hatte er gelegt. Sie war aufgegangen, das Haus war durch die Schlangen verseucht.
Ich hatte Falmer nicht töten wollen, durch seinen plötzlichen Angriff waren wir gezwungen worden, zurückzuschießen. Ändern ließ sich nichts mehr, wir mußten nur aufpassen, daß uns die Schlangen nicht zu nahe kamen.
Eine fiel mir besonders auf. Es war eine über einen Meter lange, hellgrüne Schlange, kaum dicker als zwei nebeneinanderliegende Finger. Ich glaubte auch, den Namen zu wissen.
Peitschenschlange.
Sie war ungeheuer schnell und auch giftig. Plötzlich befand sie sich zwischen meinen Beinen, und ich mußte mich mit einem Satz zurück retten.
Die Schlange stieß daneben.
Dann war Suko da. Er schlug mit der Peitsche zu, doch die drei Riemen taten der Schlange erstens nichts, und zweitens wickelten sie sich um den Schlangenkörper fest.
Damit hatten wir nicht gerechnet. Zudem war die Schlange kein Machwerk des Teufels, sondern echt. Sie löste sich demnach nicht auf, als sie mit den Riemen der Dämonenpeitsche in Berührung kam.
Blitzschnell ringelte sie sich sogar am Peitschenstiel hoch und kam dabei Sukos Gesicht sehr nahe.
Gefährlich nah…
Da griff ich ein.
Mit zwei Schritten überwand ich die Distanz zu meinem Freund, zog meinen Dolch und hieb damit zu, als hätte ich ein Schwert in der Hand.
Ein
Weitere Kostenlose Bücher