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0121 - Das Erbe der Echsen

Titel: 0121 - Das Erbe der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rief Gucky und duckte sich unwillkürlich in den Schatten einer Steilwand. „Ein Riesenkasten...!” Tako und Ras sahen es ebenfalls. Hoch über ihnen, gegen Osten, hing ein gewaltiges Gebilde in der Luft. Die eine Seite glänzte silbern, da sie von der noch tiefstehenden Sonne angeschienen wurde. Die andere wirkte fast schwarz. Von einem Antrieb war nichts zu bemerken, und doch schwebte das Schiff ruhig und langsam dahin, als sei es schwerelos. Unter dem Leib des Riesen flimmerten Kraftfelder - wenigstens sahen sie so aus. Kreisförmig wirbelten sie herum und brachen das Licht, nur so wurden sie sichtbar. Es waren acht solcher Felder, die wie gigantische Trichter unter dem Schiff standen und es begleiteten.
    „Saugfelder”, flüsterte Ras. „Damit saugt es die Sporen ein, die überall in der Luft vorhanden sind. Ganz einfache Geschichte, wenn man es bedenkt.” „So, und wie saugen die Felder?” erkundigte sich Gucky, der immer darauf bedacht war, Perry Rhodan Informationen zukommen zu lassen. Ras wich aus. „Wir können nur Vermutungen anstellen”, meinte er. „Die einströmende Luft wird gefiltert und oben wieder ausgestoßen. Die Sporen bleiben zurück und werden eingesammelt. Nur so kann es sein.
    Wie es genau funktioniert, weiß ich ebenso wenig wie ihr. Vielleicht eine Art Magnetismus.” „Magnetismus?” staunte Gucky. „Du willst doch etwa nicht behaupten, die Sporen wären magnetisch?” „Nun, so ist es nicht”, erklärte Tako und betrachtete das riesige Schiff aufmerksam. „Aber die Sporen haben eine gewisse Zellstrahlung.
    Darauf kann der Saugmechanismus sich einrichten. Die Saugfelder sind mit den Sporen und ihrer Zellstrahlung energetisch verwandt. Sie verhalten sich zu ihnen wie ein Magnet etwa zu Eisenspänen. Hm, so könnte es vielleicht sein.” Er ahnte, wie nahe er der Wahrheit gekommen war. „Blödsinn!” entschied Gucky voreilig. Aber dann machte er ein sehr dummes Gesicht, als Betty ihm im Namen Rhodans einen lautlosen Verweis erteilte. Man hatte auf der SIRIUS etwas ähnliches vermutet, wie Tako es eben ausgesprochen hatte. Vorsorglich erwähnte er nichts von Bettys kurzem Gedankenimpuls und fügte etwas kleinlauter hinzu: „Aber möglich ist ja alles, auch das Verrückteste.” „Es ist nicht so verrückt”, meinte der Japaner. „Etwas ähnliches gab es schon vor hundert Jahren auf der Erde bei der Kaffee-Ernte. Die reifen Bohnen wurden elektrostatisch aufgeladen und durch Erntemagneten eingesaugt. Warum sollten die ausgestorbenen Echsen nicht auf denselben Gedanken gekommen sein?” Das Ernteschiff hatte sich ein wenig entfernt und kehrte dann in einem weiten Bogen zurück. Immer noch flimmerten die acht Saugfelder unter dem mächtigen Leib. „Am liebsten”, sagte Gucky plötzlich, „spränge ich einfach hinein und sähe mir den Betrieb an.” „Dazu werden wir bald Gelegenheit haben”, entgegnete Ras. „Und - ehrlich gesagt - so sehr sehne ich mich gar nicht danach.” „Aber ich! Ich will nicht dicker werden!” Ras betrachtete ihn flüchtig, ehe er wieder zu dem Schiff emporblickte. „Dicker kannst du schon nicht mehr werden”, stellte er fest. „Du siehst jetzt schon aus wie ein vollgesogener Blutegel.” Gucky gab keine Antwort. Aber er fluchte ausgiebig in Gedanken. Und Betty erschrak über den unglaublichen Wortschatz ihres sonst so friedlichen kleinen Freundes.
    Rabotax III materialisierte exakt am vorausberechneten Punkt.
    Vorsichtig und behutsam steuerte er das Schiff in das Sonnensystem hinein. Der zweite Planet war es, dem seine Reise galt. Rabotax kannte keine Gefühle, aber er war so konstruiert worden, daß er eigenmächtig und ohne Auftrag Überlegungen anstellen konnte, wenn sie irgendwie mit den Interessen seiner Erbauer und Herren zusammenhingen. Und Rabotax überlegte sich ernsthaft, wie es wohl kommen konnte, daß er so lange tatenlos in der Leere zwischen den Sternen hatte warten müssen, bis er endlich wieder Arbeit erhielt. Wenn die Herren eine Methode gefunden hatten, sich ohne seine Hilfe zu ernähren, war es höchst unlogisch, ihn nun auf einmal wieder zu beschäftigen. Auf der anderen Seite war es genauso unlogisch, ihn so lange ruhen zu lassen, wenn sie diese Methode nicht entwickelt hatten. So oder so - eine befriedigende Antwort gab es nicht. Es war ein schöner Planet, stellte Rabotax III fest. So mußte die Urheimat der Herren auch einmal ausgesehen haben, früher, als sie noch warm und fruchtbar gewesen war. Dann aber starb

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