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0122 - Der Knochenthron

0122 - Der Knochenthron

Titel: 0122 - Der Knochenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschwunden.
    »Alles klar!« rief er.
    Jetzt war ich an der Reihe. Hoffentlich blieb es noch länger ruhig, denn wenn die Burschen jetzt einen Angriff versuchten, war ich geliefert.
    Bill legte sich lang hin. Kopf und Schultern ragten über die Öffnung hinaus.
    Mein Freund streckte seinen Arm aus, damit ich seine Hand fassen konnte. Es klappte, wenn ich mich auf die Zehenspitzen stellte.
    »Alles klar!« Bill zog. Er mußte sich anstrengen, denn ich hatte mein Gewicht. Der Reporter nahm auch noch seine andere Hand zu Hilfe, so bekam er mich langsam hoch.
    Genau bis zur Hälfte, da passierte es.
    Plötzlich war an der Tür eine Bewegung. Ich sah sie nicht, sondern Bill Conolly.
    »John!« brüllte er. »An der Tür!«
    Sie wurde bereits aufgestoßen. Zwei Frauen – nicht die Untoten – standen mit schußbereiten Revolvern an der Pendeltür, und ein dritter Mann schleuderte soeben eine brennende Fackel in den Saloon…
    ***
    Die Weiber schossen sofort.
    Da waren sie gnadenlos.
    Aber auch ich reagierte. Meine Reflexe waren hundertprozentig in Ordnung, ebenso funktionierte mein Denkapparat.
    Blitzschnell ließ ich mich fallen.
    Vor den Mündungen blitzte es auf, das heiße Blei jagte aus den Waffen, doch es hieb an mir vorbei, als ich auf die Platte der langen Bar prallte und mich sofort vom Tresen herunterrollen ließ.
    Kaum hatte ich den Boden berührt, da war ich schon wieder auf den Beinen und hechtete quer durch den Saloon auf die Überreste des alten Klaviers zu, das mir eine notdürftige Deckung gab.
    Wieder wurde geschossen.
    Diesmal aus einer anderen Waffe.
    Bill benutzte seinen Beuterevolver.
    Eine der Frauen schrie auf und brach zusammen. Die Kugel war in ihren Oberschenkel gedrungen. Stöhnend wälzte sie sich am Boden, während sich die andere duckte und auf meinen Freund zielte. Sie jagte das Blei schräg in die Höhe, traf aber nicht, denn Bill hatte gedankenschnell den Kopf eingezogen.
    Da flog die zweite Fackel in den Raum. Sie war verdammt gut gezielt, denn sie trudelte genau in meine Richtung. Ich hatte meine Waffe gezogen und wollte in den Kampf eingreifen, doch jetzt mußte ich diesem brennenden Stück Holz ausweichen.
    Ich warf mich zur Seite.
    Dicht neben mir prallte die Fackel gegen die Überreste des Klaviers und setzte es in Brand, während das Feuer der ersten Fackeln sich bereits in die Bohlen des Fußbodens fraß.
    Das alte Holz fing sofort an zu brennen, und ich mußte mich schleunigst in Sicherheit bringen, wollte ich von den Flammen nicht erfaßt werden.
    Bill schoß wieder.
    Anscheinend waren die Frauen doch nicht so abgebrüht, sie feuerten jedenfalls nicht zurück, sondern verzogen sich. Die Verletzte rollte sich dabei unter der Tür hindurch ins Freie.
    Ich mußte sehen, daß ich hier wegkam. Mein Freund Bill hatte es dort oben besser, er konnte dort aufs Dach klettern und zu Boden springen. Mir aber schnitten die verdammten Flammen den Weg ab. Sie hatten eine loderne Wand zwischen Bar und Tür gesetzt.
    Ich hörte das Prasseln und Knistern und dazwischen die Stimme des Anführers. »Jetzt räuchern wir sie aus!«
    So leicht ging das nicht. Ich verschwand hinter der Bar, warf einen Blick nach oben, doch von Bill sah ich nichts.
    Als einzige Möglichkeit, sicher aus dem brennenden Gebäude zu kommen, erschien mir noch das Loch in der Rückseite.
    Dort hatten sich die Flammen noch nicht hingefressen.
    Ich lief darauf zu, duckte mich und war draußen.
    Natürlich hatte ich mit einer Falle gerechnet, doch nicht mit dieser linken Tour. Von der Seite her flog plötzlich eine weitere Fackel auf mich zu.
    Ich wollte noch weg, doch ich schaffte es nicht. Die Fackel traf meinen Arm und blieb daran kleben.
    Und in Windeseile fraß sich das Feuer hoch…
    ***
    Bill Conolly zog sich zurück.
    Er hatte geschossen und auch einmal getroffen. Der Reporter war froh, daß er die Frau nicht getötet hatte. Sie war nur kampfunfähig.
    Mich konnte er nicht mehr sehen, weil ich mich im toten Winkel befand. Aber Bill wollte auch nicht auf dem Speicher hocken bleiben, sondern mir zu Hilfe eilen.
    Und zwar von draußen.
    Der Speicher hatte die Zeiten nur mit vielen Macken überstanden. An zahlreichen Stellen war der Boden aufgerissen. Mannsgroße Löcher klafften dort, ebenso wie im Dach. Und auch an den kaum ein Yard hohen Wänden, die die Schräge abschlossen.
    Das war wohl der beste Weg. Bill entschloß sich, ihn zu nehmen.
    Dabei wandte er zwangsläufig den anderen Ein- und Ausstiegsstellen seinen

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