Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0122 - Der Knochenthron

0122 - Der Knochenthron

Titel: 0122 - Der Knochenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
bewußtlos. Er riß den Mund auf, schnappte nach Luft und war wieder da.
    Die Zombies räumten die Trümmer weg, während von unten ein Hitzeschleier hochfegte und wie ein Gluthauch aus der Hölle ihre Gesichter streifte.
    Sie packten Bill.
    Er versuchte sich zu wehren, doch seine Kräfte reichten momentan nicht aus.
    Die Zombies hoben ihn aus den Trümmern. Der halbskelettierte Cowboy hatte ihn an der Schulter gepackt, der andere Untote umfaßte seine Beine.
    Torkelnd gingen sie ein paar Schritte nach rechts.
    Bill Conolly wurde mit Schrecken klar, was die Untoten mit ihm vorhatten.
    Sie wollten ihn von hier oben in die Flammen schleudern…
    ***
    Wenn es mir nicht gelang, die Flammen zu löschen, würde ich bei lebendigem Leib verbrennen!
    Dieses Wissen zuckte wie ein Blitzstrahl durch mein Gehirn und ließ mich handeln.
    Die verdammte Fackel klebte an meinem Körper. Ich sprang nach vorn, riß die Hand hoch, bekam den Griff zwischen die Finger und zog die Fackel von meinem Körper weg. Weit schleuderte ich sie ins Gelände, während ich mit beiden Händen gegen meinen Körper schlug und versuchte, die Flammen zu ersticken.
    Das schaffte ich auch.
    Man ließ mich sogar gewähren, wartete eiskalt ab, und dann, als ich fertig war und erschöpft und mit keuchendem Atem dastand, ließ man mich in die Mündungen von vier Revolvern blicken.
    Ich hob die Hände.
    Es war eine verzweifelte, müde Geste, etwas anderes blieb mir nicht übrig.
    Norman Ray trat einen Schritt vor. Sein Schlag kam ansatzlos. Ich sah ihn gar nicht, spürte nur die huftrittartige Wirkung und fiel zurück. Mit dem Rücken schlug ich auf. In meinem Kopf hatte ich ein taubes Gefühl, als wäre der Schädel mit Watte gefüllt worden.
    Ich winkelte die Arme an, stemmte mich auf die Ellenbogen und sah wieder die vier Mündungen. Darüber die drei Männergesichter und das der Frau.
    Sie zeigten einen gnadenlosen Ausdruck. Diese Menschen kannten kein Erbarmen.
    Das Feuer aus dem Saloon warf auch seinen Widerschein bis auf die Gesichter der Spuk-Diener. Er machte sie zu dämonischen Fratzen, in denen nur die Augen leuchteten.
    Ray fragte mit knirschender Stimme: »Was hindert uns daran, dich zu erschießen?«
    Ich mußte mir erst die Kehle freiräuspern, bevor ich eine Antwort geben konnte. »Nichts, gar nichts.«
    »Das meine ich auch!« Er schaute nach rechts: »Los, Freunde, geben wir ihm die Kugel!«
    Sie wollten feuern. Mein Gott, sie wollten mich tatsächlich exekutieren!
    Plötzlich hatte ich Angst. Denn diesmal würde mir nicht die Polizei zu Hilfe kommen, wie in der Rauschgifthöhle.
    Ich war verloren.
    Da jedoch mischte sich die Frau ein. Sie sagte: »Warum sollen wir ihn erschießen? Dieser Tod wäre zu gnädig für den Bastard!«
    Norman Ray schaute seine Komplizin an. »Was hast du für eine Idee? Soll er verbrennen?«
    »Nein, das Gegenteil. Wir schaffen ihn zum Fluß!«
    Plötzlich begann Norman Ray zu lachen. »Genau!« prustete er.
    »Die Idee ist gut, die ist sogar ausgezeichnet! Wir schaffen ihn zum Fluß. Da wird ihn der Treibsand fressen!«
    Treibsand!
    Es durchzuckte mich wie ein Stromstoß. Ja, zum Henker, Bill hatte mir davon erzählt, und ich wußte, wie gefährlich er war. Gefährlich und grausam.
    Da gab es keine Chance.
    Aber was war mit Bill? Plötzlich kam mir die Idee. Ich drehte den Kopf und hielt nach meinem Freund Ausschau.
    Ich sah ihn nicht. Nur weiter zurück lag ein Körper auf dem Boden. Ein Zombie. Mir war es egal. Sollten die Flammen Bill verschlungen haben? Dieser Gedanke ließ die Panik in mir hochschießen.
    Ein brutaler Tritt in die Hüfte brachte mich wieder zurück in die Wirklichkeit.
    »Steh auf, Bastard!« vernahm ich Rays Stimme.
    Ich erhob mich, kam auf die Füße und blieb schwankend stehen.
    »Geh los!« Jemand stieß mich mit der Waffe an. »Ich werde dir den Weg zu deinem Grab zeigen!«
    ***
    Bill Conolly machte sich schwer. Er stieß die Luft aus den Lungen und ließ sich zusammensacken. Mit dem Rücken hing er durch. Die Untoten hatten damit nicht gerechnet und mußten nachfassen. Der Kerl, der Bills Beine hielt, ließ für den Bruchteil einer Sekunde seine Knöchel los.
    Da explodierte der Reporter.
    Er hatte in den letzten Augenblicken all seine Kräfte gesammelt.
    Gedankenschnell zog er die Beine an, glitt aus dem Griff des Zombies und schleuderte seine Füße wuchtig vor.
    Er traf den Untoten hart.
    Der konnte den Stoß nicht ausbalancieren und fiel zurück. Es gelang ihm auch nicht, sein

Weitere Kostenlose Bücher