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0122 - Der Knochenthron

0122 - Der Knochenthron

Titel: 0122 - Der Knochenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gleichgewicht zu halten. Wie ein Mehlsack plumpste er zu Boden.
    Bill Conolly drückte seine Füße auf den Boden und wuchtete den Oberkörper in die Senkrechte.
    Damit sprengte er den Griff des Halbskeletts. Bill rutschte ihm buchstäblich aus den Knochenfingern, fiel hin, rollte sich sofort zur Seite und sprang auf.
    Er zog die Beretta.
    Der Zombie Nummer eins marschierte bereits auf ihn zu.
    Bill feuerte zweimal.
    Beide Kugeln hieben in den seelenlosen Körper, stießen die lebende Leiche bis an den Rand des Lochs zurück, und wie im Zeitlupentempo kippte er nach hinten.
    Der Zombie fiel in die Flammenhölle, die er eigentlich Bill Conolly zugedacht hätte.
    Lautlos verschwand er.
    Da hieb der Anführer zu.
    Der Reporter bekam einen Schlag in den Nacken, der ihn auf die Knie warf. Dicht am Rand des Loches kam Bill auf. Unter sich hörte er das Knistern der Flammen, spürte den heißen Atem und schüttelte den Kopf, um die Benommenheit loszuwerden.
    In diesen Augenblicken war Bill wehrlos.
    Und das wußte auch der Untote.
    Er wuchtete seine Arme nach unten, die Hände krallten sich in Bills Schultern fest, und mit einem gewaltigen Kraftakt wollte er den Reporter in die hochlodernenden Flammen schleudern.
    Bill warf sich zurück, doch die Kraft des Zombies war zu groß.
    Der Reporter konnte sich nicht aus dem Griff des Untoten befreien.
    Ein verzweifeltes Ringen begann.
    Der Zombie war stärker als Bill. Es war an den Fingern einer Hand abzuzählen, wann er Bill geschafft hatte.
    Immer näher geriet der Reporter dem gefährlichen Loch im Boden. Unter ihm knisterte, sprühte und explodierte es. Die Flammen standen dort wie eine feurige Wand. Rauch trieb nach oben. Dicke Schwaden krochen Bill entgegen, wölkten in sein Gesicht und raubten ihm den Atem.
    Doch der Reporter gab nicht auf. Wenn der Zombie ihn hinabstürzte, war er verloren.
    Er griff zu einem letzten verzweifelten Trick. Bill riß seine Arme hoch und umkrallte mit beiden Händen den Nacken des Zombies.
    Bills Finger berührten dabei die kalten Knochen, er schauderte zusammen, doch was er anfaßte, daran dachte er im Moment nicht. Er mußte sein Leben retten.
    Dann beugte er sich nach vorn, ging das Risiko ein, gab dem Druck nach, aber er drehte sich gleichzeitig etwas zur linken Seite und schleuderte den schweren Zombie mit Hilfe der Hebelwirkung über seine Schulter hinweg.
    Der Untote vollführte einen Überschlag in der Luft – und er verschwand in den Flammen.
    Sofort warf sich Bill Conolly nach hinten, denn vor ihm brach das Holz weg, und die Feuersbrunst stürmte hoch.
    Die Flammen waren so heiß, daß Bill das Gefühl hatte, seine Haut würde vom Gesicht rasiert. Er rollte weg, sprang dann auf und lief dorthin, wo auch der weibliche Zombie vom Dach gefallen war.
    Bill sprang.
    Er befand sich gerade in der Luft, als das alte Gebäude endgültig zusammenkrachte.
    Ein wirbelnder Funkenregen schoß in die Höhe, noch einmal loderte das Feuer auf, und Bill spürte den sengenden Hauch, bevor glühende Teile und ein dicker Ascheregen auf ihn niedergingen.
    Hart prallte er zu Boden. Er spürte einen ziehenden Schmerz im rechten Knöchel, überschlug sich, schrammte irgendwo gegen, kam wieder hoch und schleppte sich weiter.
    Dabei biß er die Zähne zusammen, weil jeder Tritt schmerzte.
    Humpelnd brachte er sich aus der unmittelbaren Gefahrenzone.
    Dann fiel er vor Erschöpfung hin.
    Die Flammen züngelten noch weiter. Rauch stieg in den dunklen Nachthimmel. Er legte sich wie ein dicker Schleier über das Tal.
    Bill hielt es nicht lange. Der Gedanke an mich trieb ihn hoch.
    Er rief meinen Namen.
    Keine Antwort.
    Und auch die fünf Diener des Spuks waren verschwunden. Bill humpelte zur Seite und sah den silbernen Dolch auf dem Boden liegen. Daneben erkannte er die Überreste des weiblichen Zombies.
    Ein paar Gebeine – mehr nicht…
    Bill hob den Dolch auf. Er wollte ihn gerade wegstecken, als eine Frau in den Lichtkreis des Feuers geriet! Sie konnte sich kaum auf den Beinen halten. Es war die Person, die der Reporter angeschossen hatte.
    Als sie Bill sah, blieb sie stehen. Haß verzerrte ihr Gesicht. Sie wollte zur Waffe greifen, doch Bill hielt die Beretta bereits in der Hand.
    »Wo ist John Sinclair?« fragte er.
    Sie lachte plötzlich irr. »In der Hölle, du Bastard. Er ist in der Hölle!«
    ***
    Vier Revolvermündungen wiesen auf meinen Rücken.
    Keine Chance!
    Und doch dachte ich an Flucht. Sie hatten mir eine Galgenfrist gegeben, ein paar Minuten,

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