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0122 - Der Tod des Lordadmirals

Titel: 0122 - Der Tod des Lordadmirals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    Ron hatte sein eigenes Fahrzeug einen halben Kilometer von der Grenze der Station abgestellt. Er hatte die Absicht, sich unbeobachtet über den Betrieb auf dem Autohof zu informieren, bevor er sich zum nächsten Schritt entschloß.
    Es war noch ein paar Stunden vor Mitternacht. Die Zentrale war immer noch voll beschäftigt. Von allen Seiten wurden Fahrzeuge gerufen. Ron sah aus den langen Reihen von Garagen immer wieder einen Wagen hervorgleiten, vom Boden aufsteigen und in der Nacht verschwinden. Die Garagen waren finstere Boxen, gerade groß genug, um einen der Wagen aufzunehmen. Es gab keine Türen. Die Boxen waren in langen Doppelreihen angeordnet, etwa hundert Einfahrten auf jeder Seite einer Doppelreihe. Ron zählte fünfzig solcher Doppelreihen. Sie standen auf asphaltiertem Boden, der so glatt war wie ein Raumlandefeld. Kein besonders günstiges Gelände für jemand, der sich ungesehen anschleichen wollte.
    Ron beobachtete eine halbe Stunde lang. Von seinem Standort am Rand des Feldes aus konnte er die östlichen Enden von fünf Doppelreihen übersehen, insgesamt etwa achtzig Garagen.
    Während dieser halben Stunde sah er nur zweimal, wie ein Roboter den Gang zwischen zwei Reihen entlangkam, einen Wagen aus seiner Garage herausfuhr, sich für ein paar Minuten an ihm zu schaffen machte und ihn dann wieder zurückbugsierte.
    Wahrscheinlich handelte es sich um einen kleinen Defekt, der rasch behoben werden mußte.
    Auf diese Weise konnte auch der Flugwagen am vergangenen Nachmittag präpariert worden sein. Es bedurfte nur eines willigen Roboters - und willig waren sie alle - und eines kurzen Handgriffes.
    Ron stellte fest, daß es auf den einzelnen Garagen Aufschriften gab. Die, die er sehen konnte, trugen die Bezeichnungen A82, A84, A86 oder B91, B93 oder solche mit C, Doder E. Er erinnerte sich plötzlich, daß der Wagen, in dem er mit Thekus zusammen ausgefahren war, die Aufschrift GI gehabt hatte. Die Garagen mit den niedrigen Nummern schienen am anderen Ende des Feldes zu liegen. Ron nahm an, daß es irgendwo eine Art Verwaltungsgebäude geben müsse. Die Station konnte nicht ausschließlich von Robotern versorgt werden. Im Hintergrund gab es immer einen organischen Chef. Vielleicht lag dieses Gebäude auf der anderen Seite - zum Beispiel dort, wo sich die Garagen mit den niedrigen Nummern befanden.
    Ron hatte eine Idee. Er zog sich von seinem Posten zurück, ging zu seinem Wagen und fuhr in weitem Bogen um die Zentrale herum. Dann näherte er sich ihr von Westen. Er hatte den Rand des Asphaltfeldes noch nicht erreicht, da sah er, daß er recht gehabt hatte. Quer zu den symmetrischen Reihen der Garagen lag ein flaches, langgestrecktes Gebäude, dessen Fenster hell erleuchtet waren. Ron erkannte die Pultkästen positronischer Kleinrechenanlagen und sah die huschenden Gestalten von Menschen. Man war noch an der Arbeit - und einer von denen, die sich dort drinnen bewegten, wußte wahrscheinlich, was mit dem Wagen bis heute nachmittag geschehen war.
    Ron überlegte sich, wie er vorgehen wolle.
    Die Zeit verrann. Eine Stunde nach Mitternacht startete das Schiff, das ihn hinter Nike Quinto her nach Arkon II bringen sollte!
    Er hatte keine Minute mehr zu verlieren.
    Er erhob sich aus seiner Deckung. Er ging einen Schritt auf die Baracke zu, da hörte er vor sich ein Geräusch. Blitzschnell duckte er sich wieder und wartete. Links von ihm, fast am Rand des Asphaltfeldes, gab es dichtes Gestrüpp und Buschwerk. Das Geräusch kam von dorther. Es klang, als versuchte ein großes Tier, sich aus den Zweigen und Dornen frei zu machen. Ron wartete voll atemloser Spannung.
    Er sah, wie ein dunkler Schatten sich aus den Büschen löste. Es war ein Fahrzeug, daran bestand kein Zweifel. Fasziniert beobachtete Ron, wie es sich in horizontaler Richtung in Bewegung setzte, rasch an Geschwindigkeit gewann und in der Dunkelheit der Nacht verschwand. Im letzten Augenblick sah er im Schein der Lampen, die das Feld der Verteilerstation erleuchteten, eine schmale, lange Sichtscheibe aufleuchten. Dahinter schimmerte es blutrot.
    Ron stand starr. Wie ein Blitz zuckte ihm eine Idee durch den Kopf. Er verwarf sie rasch, aber sie kehrte zurück. Er konnte den Gedanken nicht loswerden. Er fing an zu laufen. Es war ja so einfach, sich zu überzeugen. Mit weiten Sprüngen überquerte er den Teil des Asphaltfeldes, der zwischen ihm und der Westwand der Baracke lag. Er ging in die Knie und kroch unter der langen Reihe der Fenster

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