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0122 - Der Tod des Lordadmirals

Titel: 0122 - Der Tod des Lordadmirals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entlang. Von Zeit zu Zeit schnellte er auf, um einen Blick durch eines der Fenster zu werfen. Dahinter sah er Räume, die für ihn im Augenblick uninteressant waren. Sie enthielten Recheneinheiten, Schreibtische, Registriergeräte und sonstige Dinge. Das einzige, was für ihn wichtig war, war, daß er nirgendwo mehr einen Menschen entdecken konnte. Dabei hatte er noch vor zehn Minuten das ganze Gebäude voller Aktivität gesehen.
    Er wußte, daß etwas geschehen war. Er huschte weiter unter den Fenstern dahin. Und schließlich fand er, was er suchte.
    Der Raum, in den er verstohlen schaute, war klein. Die Tür stand offen, und dahinter drängten sich Menschen dutzendweise. Ein mittelgroßer, kräftiger Mann stand an der Tür und versperrte sie mit seinen Armen. Niemand durfte den Raum betreten - außer den dreien, die schon darinnen waren.
    Das waren erstens der Mann an der Tür, zweitens ein weißhaariger, schlanker Arkonide, der in der Mitte des Raums am Boden kniete, und drittens der Mann, der reglos, mit verzerrtem Gesicht und vor Schreck weit aufgerissenen Augen am Boden lag.
    Er war tot. Daran bestand kein Zweifel.
    Sein Kopf lag in einer Lache roter Flüssigkeit. Es war kein Blut.
    Es war ein rotleuchtendes Etwas, das Schwefeldioxyd, Chlor und Zyansalze enthielt.
    Benommen kehrte Ron um, setzte sich in seinen Wagen und fuhr nach Hause.
    Laurel war von Arkon vierzigtausend, von Terra sechzigtausend Lichtjahre entfernt. Noch viel größer war die Entfernung zwischen den Denkweisen der Laurelianer, Arkoniden und Erdmenschen.
    Was hatte den Händler dazu bewegt, den Mann in der Verteilerstation zu töten? Wußte er etwas über die Hintergründe von Thekus Ermordung? Kannte er die Drahtzieher? War der Tote in der Station einer von ihnen gewesen?
    Ron wußte wenig über die Laurelianer - aber im Grunde genommen genausoviel wie jeder andere auch. Sie waren bekannt dafür, daß sie sich loyal verhielten. Sie waren niemals an einer regierungsfeindlichen Aktion beteiligt gewesen. Was also?
    Ron schüttelte den Kopf und gab das Nachdenken auf. Er hatte noch fünfzig Minuten Zeit bis zum Start des Raumschiffes.
    Mindestens zehn Minuten vor dem Start mußte er an Bord sein.
    Das ließ ihm vierzig Minuten. Er machte den Umweg über das gemietete Haus eigentlich nur, weil er den Mokoki mitnehmen wollte. Ein Mokoki war ein zu teures Tier, als, daß man es einfach irgendwo hätte stehen- und zugrunde gehen lassen wollen.
    Er ließ den Wagen mit laufendem Motor vor dem Stiel des Trichterhauses stehen und fuhr zu seiner Etage hinauf. Der Behälter mit dem Mokoki stand griffbereit auf dem Boden. Der Mokoki schwamm munter in der rotleuchtenden Flüssigkeit herum.
    Ron schloß die Hand um den Traggriff des Behälters, da summte der Interkom. Eine Sekunde lang überlegte Ron, ob er das Gespräch noch annehmen solle. Dann ließ er den Griff wieder los, ging hinüber zum Tisch und schaltete die Verbindung ein.
    Verblüfft starrte er auf den kleinen Bildschirm. Er brachte kein Bild zuwege. Die Mattscheibe war von ruhigem, glühendem Rot erfüllt. Bevor Ron sich noch darüber klarwerden konnte, was das bedeutete, sagte eine unpersönliche Stimme: „Ich habe Ihnen ein wenig Arbeit abgenommen, Terraner. Ich hoffe, ich kann noch mehr für Sie tun."
    Ron zuckte zusammen. Er kannte die Stimme. Sie wurde von einem mechanischen Gerät erzeugt, von einem Sprachtransformer. Und der Transformer war entweder alt oder von geringer Qualität. Er hatte das gleiche Gerät schon einmal gehört.
    Im Verkaufsladen des Händlers von Laurel!
    „Sprechen Sie", antwortete Ron gepreßt, „ich höre!"
    „Sie sind heute nacht ein paar Augenblicke zu spät gekommen", fuhr die Stimme fort. „Ich war vor Ihnen zur Stelle. Ich glaube, das ist besser so. Ich bin sicher, daß Sie ohnehin nichts hätten ausrichten können. Wie hätten Sie unter den vielen den richtigen Mann finden wollen?"
    Ron antwortete mit einer Gegenfrage.
    „Wie haben Sie ihn gefunden?"
    „Wir Leute von Laurel haben ein paar besondere Fähigkeiten. Als dieser Mann meinen Laden betrat, dachte er voller Erleichterung daran, daß die Installation des Abhörgerätes in Ihrem Leihwagen schließlich doch erfolgreich war. Es macht mir keine Schwierigkeiten, so etwas zu verstehen. Und wenn Sie den Aufbau von Gedankenimpulsen kennen, dann begreifen Sie sicherlich, wie leicht ich erkennen konnte, daß er selbst es war, der das Gerät eingebaut hatte."
    Ron war überrascht. „Sie meinen ... der Mann

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