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0122 - Der Tod des Lordadmirals

Titel: 0122 - Der Tod des Lordadmirals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus der Verteilerstation nahm selbst an dem Überfall teil?"
    „Ja, natürlich. Wie hätte ich ihn sonst wiedererkennen können?"
    Ron zögerte. „Moment mal", antwortete er dann.
    „Das verstehe ich nicht. Wie hätten Sie ihn sonst ...?"
    „Ich war selbst nicht in der Nähe, als der Angriff erfolgte", unterbrach ihn die Stimme. „Aber meine Mokokis schwammen hinter dem Fenster hin und her. Sie sahen die Eindringlinge, und ich brauchte mir nachher nur die Gesichter anzusehen, die sie schnitten, um ein genaues Bild von jedem Angreifer zu bekommen.
    Natürlich bekam ich vier Gesichter zu sehen. Ich wußte nicht, welches von ihnen dem richtigen Mann gehörte. Also fuhr ich zur Station und beobachtete eine Weile. Ich habe ein sehr gutes Gedächtnis. Der Rest war nicht mehr schwer."
    Ron schwieg nachdenklich. „Das war übrigens, was ich Ihnen ans Herz legen wollte", fuhr die Stimme fort. „Auch Ihr Mokoki hat die Angreifer gesehen. Sie finden in einer der Schubladen seines Behälters ein Futter, das den Namen Aaki trägt. Geben Sie es ihm einmal jede Viertelstunde, und er wird anfangen, alle Gesichter zu schneiden, die er in den letzten zehn Tagen gesehen hat. Vielleicht bringt Sie das weiter."
    „Danke", antwortete Ron zerstreut. „Das ist wirklich ein guter Rat.
    Übrigens ..."
    „Ja?"
    „Ich verstehe immer noch nicht, warum Sie den Mann getötet haben?"
    „Würde der Grund daß er einen Admiral entführte und Ihnen nach dem Leben trachtete, für Sie nicht ausreichen?"
    „Für mich schon", gab Ron zu. „Aber für Sie?"
    „Nun, ich hatte noch einen andern. Er war derjenige, der blindlings auf meine Glaswand schoß. Er dachte keine Sekunde daran, in welche Gefahr er mich dadurch brachte."
    In diesem Augenblick erlosch das rote Leuchten des Bildschirms.
    Ron hatte noch eine Frage auf der Zunge. Aber dazu war es zu spät. Der Laurelianer hatte nicht mehr von seinen Geheimnissen verraten wollen.
    Die Kaulquappe K3605 war mit allen Geräten ausgerüstet, die Nike Quinto zur Verfolgung des Roboters Thekus brauchte. Eine halbe Stunde nach dem Start, in zweihunderttausend Kilometern Entfernung von Arkon II, meldete sich Thekus zum erstenmal wieder.
    Die Lage schien unverändert - abgesehen davon, daß Thekus sich jetzt nicht mehr bewegte. Man hatte ihn von dem Raumschiff fort in Sicherheit gebracht. Nike Quinto veranlaßte eine rasche, vorläufige Peilung und ermittelte, daß das Versteck auf der Nordhalbkugel des Planeten, und zwar im Sektor 01-01110, liegen mußte. Das begrenzte das abzusuchende Gebiet von vornherein schon auf eine Fläche von weniger als fünf Millionen Quadratkilometer. Das war nicht mehr als ein Hundertachtundzwanzigstel der gesamten Planetenoberfläche.
    Außerdem konnte Nike Quinto seine Peilgeräte noch beliebig oft einsetzen und den Kreis enger ziehen.
    Nike Quinto hatte seinen Plan inzwischen ein wenig geändert.
    Kurz nach dem Start von Arkon Ihatte er der Bordpositronik seiner Kaulquappe ein paar Aufgaben zum Rechnen gegeben. Die Ergebnisse lagen inzwischen vor. Die Positronik hatte Kurs und Geschwindigkeit des feindlichen Schiffes mit verschiedenen anderen Beobachtungsgrößen kombiniert und war zu dem Schluß gekommen, daß der Gegner in seiner Bewegungsfreiheit sehr gehemmt sei.
    Die Auskunft erschien auf den ersten Blick trivial. Die Leute, die den richtigen Thekus umgebracht und den falschen entführt hatten, waren offensichtlich Mitglieder einer Untergrundbewegung. Für eine Untergrundbewegung aber gehörte es sozusagen zum guten Ton, in der Bewegungsfreiheit gehemmt zu sein. Ganz und gar nicht trivial war jedoch die Auskunft der Positronik die behauptete, daß die Attentäter auf Arkon II mit so gut wie keiner Unterstützung zu rechnen hätten. Die Positronik schloß dies aus der vorsichtigen Art, wie das feindliche Schiff sich an den Planeten heranmanövriert hatte. Auf Arkon II schien es niemand zu geben, der um revolutionärer Ziele willen einen verräterischen „Blip" auf einem Orterschirm zu übersehen bereit war. Das feindliche Schiff hatte sich im Strom der Robotfahrzeuge bewegt und war tausend Kilometer über dem großen Robotlandefeld Tourhathon ausgeschert. Es hatte alle nur erdenkliche Anstrengung unternommen, um von keinem Orter erfaßt zu werden.
    Auf diese Ermittlungen hin war es leicht gewesen zu schließen, was der Gegner während der nächsten Stunden vermutlich tun würde. Er würde nicht an der Stelle bleiben, an der er zuerst landete. Das war für ihn zu

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