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0122 - Der Tod des Lordadmirals

Titel: 0122 - Der Tod des Lordadmirals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesicht, das man so schnell nicht mehr vergaß, selbst wenn man es nur in einer Imitation gesehen hatte.
    Asketisch scharf geschnittene Züge, eine überhohe Stirn und ein hartes, energisches Kinn. Ein Arkonide alles in allem - aber anders, als man ihn sich in dieser Zeit der Dekadenz und Müdigkeit vorstellte.
    Arfar stand schon. Melaal erhob sich aus dem Sessel, als er Carba erkannte.
    „Wir müssen fort", stieß Carba keuchend hervor. „Ich habe den Verdacht, daß die Terraner uns auf den Fersen sind. Thekus Ärzte sind seit mehreren Stunden nicht mehr in ihrer Wohnung gesehen worden. Vielleicht sind sie doch Agenten. Wir können kein Risiko eingehen. Wir müssen ohnehin nach Kusma."
    „Mit welchem Schiff?" fragte Arfar verwirrt.
    „Ihr habt eures in Tourhathon zurückgelassen", antwortete Carba. „Wir nehmen meines. Start in fünfzehn Minuten. Er kann nicht verschoben werden. Bringt den Gefangenen und Minther an Bord, wenn er noch nicht auf eigenen Beinen stehen kann. Sagt Palor Bescheid! Und beeilt euch!"
    Mit einer genau abgezirkelten Bewegung wandte er sich wieder um und verschwand in der Dunkelheit. Fast gleichzeitig bewegte sich Nike Quinto. Heller Lichtschein fiel vom Kommandostand herein, als das Schott sich öffnete.
    „Schiff startklar!" schrie Nike Quinto.
    Es waren kaum Vorbereitungen zu treffen. Die K3605 hatte ihre Triebwerke niemals abgeschaltet.
    Larry Randall kam mit der Nachricht, daß auf Arkon Iniemand über einen gewissen Belubal Bescheid wisse. Nike Quinto schickte ihn gleich wieder zurück an den Telekom und trug ihm auf, sich nach einer Welt namens Kusma zu erkundigen.
    Während Larry das tat, vergingen die Minuten in quälender Langsamkeit. Meech Hannigan war der einzige, der etwas zu tun hatte. Er verfolgte den Weg, den Thekus mit seinen Bewachern nahm. Dabei stellte es sich heraus, daß es von den Lagerschuppen einen direkten - und damit ungesetzlichen - Zugang zum Raumhafen gab. Thekus wurde in einen Flugwagen geladen, und Augenblicke später befand sich das Fahrzeug schon über dem Landefeld. Meech fand bald heraus, daß als Ziel dieser Fahrt nur ein einziges Schiff in Betracht kam. Denn ringsum war das Feld leer.
    Er rief den Oberst. Thekus hatte, einer Weisung seines Programms gehorchend, das bilderzeugende Hyperfeld so angelegt, daß es den Flugwagen umgab und durch den Aufbau der Karosserie nicht gestört würde. Das nächtliche Flugfeld war im Schein der grellen Lampen weithin zu übersehen. Die bunten Positionslichter eines Schiffes erschienen in der Ferne. Nike Quinto versuchte, seine Größe abzuschätzen.
    „Kugelförmig", murmelte er. „Vielleicht zweihundert Meter Durchmesser. Normales arkonidisches Fahrzeug. Wird uns keine Schwierigkeiten machen."
    Dann drehte er sich um und ging hinaus. Die Zeit schlich weiter.
    Jedermann wußte, daß die Arkoniden wenigstens eine Viertelstunde brauchen würden, um ihr Schiff startklar zu machen.
    Aber das milderte die Ungeduld nicht.
    Zehn Minuten, nachdem er den Auftrag bekommen hatte, kehrte Larry Randall vom Telekom zurück.
    „Nichts, Sir", erklärte er. „Eine Welt mit dem Namen Kusma ist unbekannt."
    Nike Quinto sah ihn überrascht an. „Unbekannt, sagen Sie? Mit wem haben Sie gesprochen?"
    „Mit dem Imperator selbst. Er nimmt größtes Interesse an unserem Unternehmen. Über die Direktleitung, die ihm zur Verfügung steht, hat er beim Register der Großen Positronik, des ehemaligen Robotregenten, angefragt. Auch dort ist der Name Kusma nicht vermerkt. Es gibt eine Welt namens Korzama, aber das ist das einzige ..." Nike Quinto winkte ab. „Nein, ich brauche Kusma, nicht irgend etwas anderes", knurrte er.
    Nach einer halben Minute hatte er seinen Mißmut überwunden und meinte: „Na, macht nichts. Wir haben Carba und seine Leute ja direkt vor der Nase. Wir brauchen ihnen nur nachzulaufen."
    Ron wußte, daß er untertrieb. Das arkonidische Schiff war mit dem üblichen Transitionstriebwerk ausgerüstet. Es würde sein Ziel in „Sprüngen" durch den Hyperraum erreichen. Die K3605 dagegen besaß das moderne Lineartriebwerk, das sie befähigte, sich in einer metastabilen Halbraumzone mit höherer als der Geschwindigkeit des Lichtes zu bewegen, ohne dabei das Ziel im Einstein-Kontinuum aus den Augen zu verlieren. Es waren zwei verschiedene Fortbewegungsarten. Wenn die K3605 das arkonidische Schiff verfolgen wollte, dann war das so, wie wenn ein Mann zu Fuß auf festem Boden einen anderen verfolgen wollte, der seinen Weg

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