0122 - Der Tod des Lordadmirals
behende.
„Sie sollen mir die Wahrheit sagen", rief er. „Ich will nicht hören, daß Ihnen die Neubesetzung des Finanzausschusses nicht paßt und daß Sie eine Gefahr für die Revolution darin sehen, wenn nicht die richtigen Männer auf die Finanzposten kommen. Ich will wissen, warum Sie wirklich ausgestiegen sind!"
Thekus antwortete nicht. Natürlich wußte er nicht, warum der richtige Admiral der Verschwörung den Rücken gekehrt hatte. Sein Zögern erwies sich als erfolgreich.
„Passen Ihnen die Fremden nicht?" fragte Arfar, offensichtlich in dem Bemühen, seinem Gefangenen eine Brücke zu bauen.
Ron horchte auf. Die Fremden! Wer waren die Fremden? Waren an der Revolution Nichtarkoniden an verantwortlicher Stelle beteiligt? Gespannt wartete er auf die Antwort des Roboters - vergaß dabei, daß Thekus gar keine Antwort geben konnte, weil er nicht wußte, was in des richtigen Thekus Verstand damals vorgegangen war.
Ein paar Sekunden lang hatten die Zuschauer an Bord der K3605 die wirkliche Situation vergessen. Ein paar Sekunden lang sahen sie in Thekus den Admiral der Raumflotte, der jetzt eine sensationelle Enthüllung seiner Gedanken geben würde. Ein paar Sekunden lang war der Roboter Thekus völlig aus ihren Gedanken verschwunden.
Und darüber wäre es dem Maschinenwesen beinahe an den Kragen gegangen.
Völlig überraschend stellte der dritte Mann, Melaal, eine Frage.
Er stellte sie nicht richtig. Er beugte sich nach vorne und schoß sie auf Thekus ab..
„Was wissen Sie über Belubal?" Thekus Kopf zuckte herum. Von der anderen Seite her konnte Ron seinen maskenhaft starren Gesichtsausdruck erkennen. Das war die gefürchtete Falle! Wer war Belubal?
Ron hatte den Namen nie gehört. Thekus konnte jetzt nicht noch einmal mit dem alten Spiel beginnen, daß er nichts wisse. Das wäre aufgefallen. Die Verschwörung hatte nicht ihre dümmsten Mitglieder ausgesucht, um den Admiral zu verhören.
Wer war Belubal? Ein Königreich für die richtige Antwort!
Neben Ron gellte Nike Quintos schrille Stimme auf.
„Aus! Schluß! Ohnmacht!" Meech Hannigan befolgte den Befehl mit der Schnelligkeit eines Roboters. Er drückte einen Schalter.
Ron konnte das Knacksen hören. Auf dem Bildschirm sank Thekus in seinem Sessel zusammen. Er war „bewußtlos" geworden.
Sie verließen den Beobachtungsraum. Nike Quinto wischte sich eine glitzernde Schicht Schweiß von der Stirn.
„Das wäre beinahe schiefgegangen", stöhnte er. „Du liebe Güte, mein Blutdruck. Ich fühle mein Herz hier oben klopfen." Er legte die Hand auf die Schädeldecke. „Wer, zum Donnerwetter, ist Belubal?" jammerte er.
Larry und Lofty sahen auf. Vor Larry lagen ein paar Bogen Papier. Er war dabei gewesen, ein Blockdiagramm für ein neues Robotprogramm aufzuzeichnen. Lofty hatte ihm über die Schulter gesehen, was drinnen im Beobachtungsraum geschehen war.
Aber keiner stellte eine Frage.
„Ich weiß es nicht", antwortete Ron. „Wir sollten auf Arkon eins anfragen."
Nike Quinto nickte. Er sah Larry an.
„Randall, bitte erkundigen Sie sich, ob über einen gewissen Belubal in der Kartei Seiner Erhabenheit etwas vermerkt ist.
Machen Sie die Verbindung dringend, wir brauchen die Auskunft in ein paar Minuten."
Ron blickte zu der Tür des Beobachtungsraums zurück, die sich hinter ihm wieder geschlossen hatte.
„Meech bleibt wachsam?" fragte er. „Sie könnten auf die Idee kommen, einen Arzt zu rufen." Nike Quinto winkte ab. „Keine Angst, Meech bleibt am Apparat. Ein Arzt würde wahrscheinlich auch nicht mehr tun, als Thekus nach dem Puls zu fühlen. Und sein Puls funktioniert wunderbar. Ich glaube nicht, daß ein Arzt, der nach dem Grund einer Ohnmacht sucht, herausfinden würde, daß Thekus ein Robot ist. Außerdem werden sie dort in einem Lagerschuppen nicht ausgerechnet einen Arzt haben."
Ron durchsuchte sein Gedächtnis nach einem Hinweis, der ihn auf die Spur des geheimnisvollen Belubal bringen könnte. Belubal war kein arkonidischer Name. Woher kam der Mann? Und was hatte Thekus mit ihm zu tun gehabt?
„Wissen Sie, dieser Melaal gefällt mir nicht besonders", meldete Nike Quinto sich wieder zu Wort und unterbrach Ron beim Nachdenken. „Er ist hinterhältig. Sollte mich nicht wundern, wenn er Thekus schon durchschaut hat."
Ron hörte nur mit halbem Ohr zu. Er war in Gedanken immer noch bei dem Namen Belubal.
Er sah nicht auf, als ein Schott summend zur Seite glitt. Erst Nike Quintos schrille Stimme machte ihn
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