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0122 - Der Tod des Lordadmirals

Titel: 0122 - Der Tod des Lordadmirals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unter Wasser zurücklegte. Kein Zweifel daran, daß der Mann zu Fuß sich schneller bewegen konnte. Aber woher sollte er wissen, in welche Richtung der unter Wasser schwamm?
    Die Situation war nicht ganz so schlimm. Der Arkonide würde beim Betreten und Verlassen des Hyperraumes deutliche Spuren zurücklassen. Die Erschütterung des Zeit-Raum-Gefüges, der Durchbrechung der Schallmauer beim Flug einer Düsenmaschine vergleichbar, konnte von geeigneten Instrumenten deutlich registriert werden. Nicht nur ihre Existenz, sondern auch Richtung und Entfernung, aus der sie kam.
    Das war also nicht das Schlimmste. Wesentlich unangenehmer war, daß die K3605, um das moderne Triebwerk aufzunehmen, auf verschiedene andere Dinge hatte verzichten müssen. Ihre Positronik zum Beispiel erfüllte nicht mehr als die Bedingungen, die man an einen normalen Navigationsrechner stellte. Sie würde Schwierigkeiten haben, die Peilergebnisse rasch genug in verwertbare Steuerdaten umzurechnen.
    Ron war mit seinen Sorgen noch beschäftigt, als der große Lautsprecher des Interkomsystems plötzlich knackte und Meech Hannigans ruhige Stimme ankündigte: „Das gegnerische Schiff verläßt seinen Startplatz mit Höchstbeschleunigung."
    Eine halbe Stunde später folgte die K3605.
    Das war nicht nur Berechnung. Carba konnte einen Späher zurückgelassen haben, um herauszufinden, wie dicht ihm die Terraner schon auf den Fersen waren. Auf dem Raumhafen Farthor herrschte reger Schiffsverkehr. Es gab eine Menge Fahrzeuge, die nach dem arkonidischen, jedoch vor dem terranischen Schiff starteten. Carbas Späher, wenn es überhaupt einen gab, würde keinen Grund zum Verdacht haben.
    Aber auch sonst war vorläufig keine Eile geboten. Die Triebwerke der K3605 waren denen des Arkoniden überlegen. Es hatte wenig Sinn, ihm durch den Raum zu folgen, wenn man ohnehin auf das erste Transitionssignal warten mußte, um seine Spur aufzunehmen.
    Das Signal kam fünfundzwanzig Minuten nach dem Start des Arkoniden. Fünf Minuten brauchte die Bordpositronik der K3605, um aus dem registrierten Daten Ort und Richtung der Transition zu ermitteln. Sofort darauf ließ Nike Quinto das Schiff starten. Er hatte die K3605 schon bei der Landung vorsichtshalber auf ein Feld außerhalb der Einflugkorridore bugsiert. Er brauchte keine besondere Starterlaubnis. Die K3605 konnte abheben, wann immer sie wollte. Mit mittlerer Beschleunigung, um die Kursüberwachung auf Farthor nicht in Verwirrung zu bringen, stieg die Kaulquappe in den Nachthimmel. Minuten später tauchte Arkons grelle Sonne über dem Horizont auf.
    Nike Quinto gab der Positronik den Befehl, das Schiff auf Kurs zu bringen. Die Strukturerschütterung, die der Arkonide zu Beginn der Transition ausgelöst hatte, wies den Weg., daß die zweite Erschütterung, die bei Ende der Transition auftreten würde, noch nicht registriert worden war, wies darauf hin, daß der Hypersprung über Zehntausende von Lichtjahren hinwegführte.
    Mit ihrem konventionellen Triebwerk hatte die K3605 Arkon II schon hunderttausend Kilometer weit hinter sich gelassen, als das zweite Signal empfangen wurde. Es war undeutlich, weil es aus großer Entfernung kam. Die Bordpositronik brauchte eine Viertelstunde, um es auszuwerten. Das Ergebnis war, wenn man von der Entfernung absah, aus der es kam, nicht überraschend. Es lag ziemlich genau in der Kursrichtung, die die Kaulquappe auf die erste Strukturerschütterung hin eingeschlagen hatte. Nike Quinto nahm eine letzte Kurskorrektur vor. Dann schaltete er den Kalupschen Generator ein. Ein sechsdimensionales Strukturfeld hüllte das kleine terranische Schiff ein und schuf um seine Hülle herum eine Blase metastabilen Zwischenraumes. In diesem „Loch im Raum" raste die K3605 dahin. Schon nach Sekunden sprach ihre Geschwindigkeit, auf Arkon bezogen, allen Gesetzen des vierdimensionalen Kontinuums Hohn.
    Trotzdem empfand Nike Quinto tiefe Sorge. Das Lineartriebwerk ließ die gewaltigen Entfernungen der Galaxis zu Katzensprüngen zusammenschrumpfen. Aber selbst, um einen Katzensprung auszuführen, brauchte man Zeit. Nike Quinto wußte nicht, wie viel Zeit er hatte.
    Immerhin war dieser Katzensprung fast fünfundvierzigtausend Lichtjahre weit.
    In wenig mehr als elf Stunden überwand die K3605 die gewaltige Entfernung. Der Teil des Raumes, in dem Nike Quinto den Kalup-Generator wieder abschaltete und die Zwischenraumblase um das Schiff herum in sich zusammensank, war sternenleer und unheimlich in seiner

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