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0123 - Der Spinnen-Dämon

0123 - Der Spinnen-Dämon

Titel: 0123 - Der Spinnen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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halte Sie für einen ehrlichen, seriösen Mann - und ich konnte mich bisher stets auf meine Menschenkenntnis verlassen… Aber was Sie mir da alles vorgesetzt haben, das kann ich unmöglich ins Protokoll nehmen. Ich wette mit Ihnen um was Sie wollen, daß mich meine Kollegen auf der Stelle für verrückt erklären werden…«
    »Gibt es so etwas einfach deshalb nicht, weil es das nicht geben darf, Captain?« fragte Professor Zamorra. »Ich habe seit vielen Jahren mit solchen Fällen zu tun. Ich hätte sie bestimmt nicht gelöst, wenn ich sie lediglich ignoriert hätte.«
    »Sie sind kein Polizeibeamter«, seufzte der Captain.
    Bill Fleming blickte auf seine Armbanduhr. »Halb neun!« sagte er erschrocken.
    »Müssen Sie schon gehen?« fragte Gene Pollard.
    »Wir sind mit den restlichen Expeditionsteilnehmern verabredet«, erklärte Bill. »Wir möchten Maßnahmen zu unserem persönlichen Schutz überlegen.«
    »Es wäre aber noch nötig, daß wir uns eingehender über den Fall unterhalten«, sagte der Captain. »Ich wollte Sie bitten, noch mit aufs Revier zu kommen, Mr. Fleming.«
    »Ich fürchte, das geht nicht. Nicht jetzt, Captain.«
    »Nicole und ich fahren zu deinen Freunden«, schlug Professor Zamorra vor. »Du kommst nach, sobald Captain Pollard mit dir fertig ist.«
    »Das ist eine gute Idee«, sagte Gene Pollard erleichtert.
    Zamorra begab sich mit Nicole zu Bills Wagen. Die beiden fuhren zum Interstate Highway 9 A, erreichten zehn Minuten später die Stadtgrenze von New York, hatten linkerhand den Van Cortlandt Park, kamen nach Kings Bridge und erreichten den vereinbarten Treffpunkt fünf Minuten vor neun.
    Als Zamorra den Wagen verlassen wollte, stieß Nicole Duval plötzlich einen spitzen Schrei aus.
    Der Professor blickte das Mädchen irritiert an.
    Nicole schlug wie von Sinnen um sich. Sie tat das nicht grundlos. Ein Heer von kleinen schwarzen Spinnen krabbelte über ihren Körper, in den Mantel, über ihren Hals und über das vor Ekel verzerrte Gesicht.
    Nicole warf sich wild hin und her. Sie strampelte, stieß den Wagenschlag auf, vollführte einen Veitstanz, versuchte die schwarzen Biester fortzufegen, doch wenn sie zwei davon entfernte, nahmen sogleich vier deren Platz ein.
    Auf einmal packte eine eiskalte Hand Zamorras Herz.
    Nicole rannte los. Es war ihr nicht möglich stillzustehen. Diese unzähligen kleinen krabbelnden Ungeheuer machten das Mädchen halb verrückt.
    Nicole vergaß alles um sich herum. Sie hatte nur ein Ziel: sich von den Spinnen zu befreien. Es hatte keinen Zweck, vor dem Spinneninferno weglaufen zu wollen, denn die Tiere hafteten an Nicoles Körper.
    Wohin das Mädchen auch immer laufen würde, sie würde die Krabbeltiere mitnehmen. Aber mache das mal einer einem Menschen klar, der aufs höchste erregt ist und vor Ekel und Abscheu seine fünf Sinne nicht mehr richtig beisammen hat.
    Nicole Duval jagte um das Wagenheck herum.
    »Nicole!« rief Zamorra erschrocken. Doch seine Assistentin hörte ihn nicht. Sie nahm überhaupt nichts von ihrer Umgebung wahr.
    Sie schien nicht zu wissen, daß sie im Begriff war, auf eine stark frequentierte Fahrbahn zuzulaufen.
    Das konnte ihr Tod sein. Die Panik trieb sie darauf zu. Zamorra lief dem Mädchen nach.
    Autohupen schrillten. Pneus kreischten. Fahrzeuge kamen abrupt zum Stillstand. Nicole hatte ihren Schutzengel bei sich. Noch bewahrte er sie vor der Katastrophe. Aber wie lange noch?
    Das Mädchen lief blind weiter.
    »Nicole!« schrie Zamorra wieder. »Nicole bleib stehen!«
    Ein Bus kam von rechts. Zamorra zog es die Kopfhaut zusammen. Nicole Duval lief geradewegs in die Fahrspur des öffentlichen Verkehrsmittels.
    Der Professor mobilisierte seine Restkräfte. Mit langen Sätzen jagte er hinter seiner Sekretärin her.
    Als sie den entscheidenden Schritt tun wollte, holte er sie ein. Seine Hand flog nach vorn. Sie legte sich auf Nicoles Schulter. Er spürte die Spinnen zwischen seinen Fingern krabbeln.
    Blitzschnell riß er das Mädchen zurück. Sie drehte sich um die eigene Achse und prallte gegen Zamorras Brust.
    Gleichzeitig bremste der Bus scharf ab. Die Fahrgäste wurden wild durcheinandergeworfen. Sie kamen mit dem Schrecken davon. Der Bus kam zum Stehen. Acht Yards zu spät.
    Wenn Zamorra Nicole nicht am Weiterlaufen gehindert hätte, wäre sie nicht mehr zu retten gewesen.
    Wütendes Geschrei ringsum. Nicole hatte ein Verkehrschaos angerichtet. Aus den gestoppten Wagen sprangen wütende Fahrer. Sie waren zornig, weil Nicole den

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