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0123 - Wir zertraten die Hafenratten

0123 - Wir zertraten die Hafenratten

Titel: 0123 - Wir zertraten die Hafenratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir zertraten die Hafenratten
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anfing zu sprechen: »Hier ist John D. High, der Chef des FBI-Districts New York. An alle Polizeireviere und Einzelposten. Seit heute früh cirka null Uhr werden die beiden G-man Roger Williams und Carrol Stewish vermisst. Die beiden Beamten hatten die Verfolgung zweier bewaffneter Gangster aufgenommen. Obgleich sie ein Sprechfunkgerät in ihrem Wagen haben, erfolgte bisher keine Meldung von ihnen. Das Kennzeichen ihres dunkelblauen Fairlane, Baujahr 58, Weißwandreifen, lautet: 14-3482. Ich wiederhole: dunkelblauer Fairlane, Weißwandreifen, Baujahr 58, Kennzeichen 14-3482. Wir erbitten sofortige Meldung, falls der Wagen irgendwo gesichtet wird.«
    Er fügte noch eine kurze Beschreibung unserer beiden Kameraden hinzu und beendete damit seinen Rundspruch. Dann ließ er sich mit dem Leiter der New York State Police verbinden und gab auch ihm ein dringendes Fahndungsersuchen durch.
    Als er den Hörer hinlegte, sagte er: »Karten der weiteren Umgebung New Yorks bitte. Wie viel Brennstoff hatte der Wagen?«
    »Ausreichend für etwa sechs Stunden Fahrtzeit«, erwiderte der Mann von der Fahrbereitschaft.
    »Stechen Sie die Entfernung ab«, befahlt Mister High einem andere Kollegen, der die erforderlichen Karten auf dem großen Schreibtisch ausgebreitet hatte.
    Inzwischen telefonierte der Chef schon mit der Staatspolizei von New Jersey.
    Fast eine Stunde lang qualmten uns die Köpfe. Mister High sah ein wenig blasser aus als sonst, aber er traf seine Anordnungen und Entscheidungen mit dem ungewöhnlichen Organisationstalent, das wir bei ihm gewöhnt waren.
    Straßensperren wurden in einem bestimmten Umkreis errichtet. Anfragen gingen an zweihundert Polizeistationen auf den großen Überlandstraßen, die von New York aus nach Norden, Nordwesten, Westen. Südwesten und Süden führen. Immer wieder wurde das Kennzeichen des Wagens und die Beschreibung unserer vermissten Kollegen diktiert. Manchmal telefonierten wir über sechs Leitungen gleichzeitig. Die ganze ungeheure Maschinerie eines hochmodernen technischen Polizeiapparats wurde rücksichtslos mobil gemacht.
    Wir arbeiteten fieberhaft. Niemand dachte daran, dass es Zeit war, Mittag zu essen. Die Telefone, die Ferngespräche mit den Kontrollstellen der großen Überlandstraßen, die ganze Sorge um zwei Kameraden bestimmten unser Denken und Tun.
    Nachmittags um vier Uhr erhielten wir den ersten Hinweis.
    »Ruhe«, brüllte ein Kollege plötzlich, der mit irgendwem telefonierte. »Ich glaube, ich habe was.«
    Augenblicklich war es totenstill in Mister Highs großem Arbeitszimmer. Alle Augen richteten sich gespannt auf unseren Kollegen, der an seinem Telefon stand, weit vorgebeugt vor innerer Spannung, und atemlos lauschte.
    Endlich legte er den Hörer hin.
    »Ein Mann der Motorradbrigade der New Yorker Staatspolizei war an der Strippe«, sagte er. »Er kam vor zehn Minuten in sein Büro zurück und las unseren Rundspruch. Heute Nacht fuhr er auf der Highway 10 Streife zwischen Tupper Lake und Indian Lage…«
    »Wo ist das?«, unterbrach einer.
    Mister High deutete auf die große Karte des Bundesstaates New York.
    »Hier«, sagte er. »Mitten im Adirondack Forest.«
    Adirondack Forest nennt man bei uns ein großes Wald-Seen-Gebiet weit im Norden von New York. Schon ziemlich dicht an der kandadischen Grenze. Das Gebiert dürfte nicht viel kleiner sein als einer der kleineren europäischen Staaten.
    »Da oben?«, staunte Phil. »Was wollen die Burschen denn da oben?«
    »Ich bin dafür, dass wir uns erst einmal den weiteren Bericht anhören. Wie ging es weiter?«, fragte der Chef.
    »Der Sergeant sagte, es wäre morgens gegen halb fünf gewesen. Dichter Nebel hätte geherrscht. Das war auch der Grund, warum er in dieser Nacht die einsame Straße abfuhr. Man musste mit Unfällen rechnen, und dort ,geht die Straße oft beachtliche Strecken durch unbesiedeltes Waldgebiet, sodass Verletzte völlig hilflos wären. Auf seiner Fahrt seien ihm in sehr hohem Tempo zwei Wagen entgegengekommen, von denen der letztere seiner Meinung nach ein dunkelblauer Fairlane war. Sie brausten so schnell an ihm vorbei, dass er nur einen Teil vom Kennzeichen des zweiten Wagens erkennen konnte. Was er sah, was, dass das Kennzeichen mit 14 anfing.«
    Wir rechneten Zeit und Entfernung aus. Dann nickte der Chef.
    »Theoretisch durchaus möglich. Es könnten unsere Kollegen gewesen sein. Wenn natürlich davon die unerklärliche Tatsache auch nicht erklärt wird, wieso sie sich nicht über Sprechfunk

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