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0123 - Wir zertraten die Hafenratten

0123 - Wir zertraten die Hafenratten

Titel: 0123 - Wir zertraten die Hafenratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir zertraten die Hafenratten
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Schlag ins Gesicht, dass ich ein Stück zur Seite taumelte.
    Ich war so schnell wieder fit, dass er die Hand von dem Schlag noch nicht' wieder hatte senken können. Bevor er sich’s versah, war ich bei ihm.
    Well, wenn ich an einem bestimmen Punkt angekommen bin, habe ich vielleicht eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Dampfwalze. Ich walzte ihn mit einer Serie von kurzen und verdammt harten Brocken einfach nieder. Mein letzter Schlag warf ihn in eine Ecke, wo er stöhnend liegen blieb.
    Ich schob die Hände in die Hosentaschen und sah mich um.
    »Noch jemand?«
    Ich sah nur eingezogene Köpfe.
    »Los, komm schon«, sagte ich zu dem Wirt. »Es dauert nicht lange. Höchstens fünf Minuten.«
    Er sah mich verständnislos an. Ich packte ihn an der Schulter und schob ihn kurzerhand zur-Tür hinaus. Er wagte nicht mehr, irgendeinen Widerstand zu leisten.
    Ich stellte ihn an eine Stelle inmitten der Verwüstung, von wo aus er genau die grässlich anzusehende Leiche des Mädchens sehen musste und den Jungen, der jetzt keine Tränen mehr hatte und nur ab und zu von einem krampfartigen Beben geschüttelt wurde. Phil und der Wirt blickten neugierig auf mich. Ich wartete einen Augenblick. Der Wirt war ins Schlottern geraten.
    »Es waren drei Mann«, sagte ich dann hart. »Einer davon verkehrte täglich bei ihnen. Beschreiben Sie ihm, wen Sie meinten?«, sagte ich zu dem verwundeten Wirt.
    »Den kleinen mit Pin-Up-Krawatten«, sagte der Gefragte.
    »Wer ist das? Wenn er täglich bei Ihnen verkehrte, müssen Sie ihn kennen. Wie heißt er? Wo wohnt er? Wo kann man ihn am ehesten antreffen? Los, Mann, machen Sie den Mund auf.«
    »Ich… ich weiß nicht…«
    Ich trat dicht vor ihn hin und blickte ihm hart in die Augen.
    »Haben Sie noch nicht kapiert, wie uns hier zumute ist, Mann?«, fragte ich leise. »Verstehen Sie noch immer nicht, dass wir nicht irgendwelche Menschen suchen, sondern drei Ungeheuer, die schlimmer als die übelsten Raubtiere sind? Niemand von den hier anwesenden Leuten hatte den dreien irgendetwas getan. Niemand. Trotzdem wurden sie niedergemäht, als ob sie tollwütige Hunde wären. Soll ich Sie dem Vater dieses ermordeten Mädchens hier überlassen?Verlassen Sie sich drauf, der holt alles aus Ihnen heraus, was wir wissen wollen. Fragt sich nur, wie er dabei vorgeht…«
    Der Wirt schwieg.
    »Okay«, sagte ich. »Ich werde Ihnen Handschellen anlegen und Sie damit dem Vater des toten Mädchens gegenüberstellen. Ich werde ihm sagen, dass Sie die Mörder seiner Tochter decken. Und dann werde ich rein zufällig für eine Stunde verschwinden müssen. Eine Stunde lang werde ich Sie mit dem Vater eines Mädchens allein lassen, das gerade viehisch ermordet wurde.«
    Ich griff in meine Hosentasche und tat, als wollte ich Handschellen herausholen.
    »No, no, ich sage ja alles. Sie meinen KentTroubis. Den Kerl, der immer Krawatten trägt, auf denen Pin-up-girls aufgedruckt sind. Ken-Troubis heißt er.«
    »Wo wohnt er?«
    »In… in der Depeyster Street. Das Haus mit dem Fischgeschäft.«
    Ich sah Phil an. Er stand auf, zog seine Pistole und begann, sie mit routinierten Griffen nachzusehen. Ich tat das Gleiche. Die beiden Kneipenwirte sahen uns zu. Der Verwundete nickte ein paarmal.
    »Recht so. G-man, holt euch den Hund. Prügelt ihn tot, wenn er sich wehrt. Schlagt ihn tot, diesen verdammten Hund, der hier so viel Leute…«
    Er kam nicht weiter. Die Erregung erstickte ihm die Stimme.
    »Sie können zurückgehen in Ihr Lokal«, sagte ich zu dem anderen. »Wenn wir Sie noch brauchen, werden wir Sie holen. Aber Sie können jedem, den es interessiert, mitteilen, dass ab heute scharf geschossen wird. Und zwar auch auf unserer Seite. Komm, Phil.«
    Wir gingen hinaus, nachdem wir dem Lieutenant Bescheid gesagt hatten. Mit dem Jaguar fuhren wir hinunter. Die Depeyster Street war eine Parallelstraße zur Pine Street, die kannten wir ja zur Genüge.
    Die Sirene an meinem Jaguar heulte wie ein angriffsbereites Raubtier. Und ich muss sagen, dass uns beiden nicht viel anders zumute war.
    ***
    Alle Gangster unterliegen dem gleichen Denkfehler, sie glauben bis zur letzten Sekunde, gerade sie würden nicht gefangen werden. Jeder Einzelne von ihnen hält sich für gescheiter als alle die anderen, die vor ihm gefangen wurden.
    Auch Kenn Troubis machte diesen Fehler. Auch er hielt sich für unfehlbar.
    Er dachte nicht im Traum daran, dasg ihm die Polizei schon auf der Spur sein könnte, als er kurz nach ein Uhr mittags sich dem Haus

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