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0123 - Wir zertraten die Hafenratten

0123 - Wir zertraten die Hafenratten

Titel: 0123 - Wir zertraten die Hafenratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir zertraten die Hafenratten
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Sicher.«
    »Ich denke, dass wir auch die Namen der beiden anderen von ihm erfahren werden«, sagte ich. »Wir müssen ihm nur gründlich einheizen. Wir werden ihn unseren besten Vernehmungsbeamten gegenübersetzen. Die können ihn unter Umständen abwechselnd verhören. Irgendwann wird er zusammenbrechen und auspacken. Mich interessiert im Augenblick eine andere Frage. Warum fand der Überfall überhaupt statt?«
    »Der Wirt sollte an die Bande wöchentlich hundertfünfzig Dollar zahlen, dann würde man ihn ›beschützen‹. Sie kennen das doch. Rackett-Methode.«
    »Das wollte ich nur wissen. Wir haben es also mit einer Bande zu tun, die ziemlich forsch vorgeht und dabei skrupellos auch unschuldige Leute ermordet, um ihre Opfer gehörig unter Druck setzen zu können.«
    Wir verabschiedeten uns von Remming und fuhren zurück zum Districtsgebäude. Die Waffenuntersuchung würde Remming durchführen lassen, und wir brauchten uns um diese Seite der Sache nicht zu kümmern.
    Wir ließen Troubis aus dem Zellentrakt holen und in einen Vernehmungsraum bringen.
    Er sah bleich aus, als er hereingeführt wurde.
    Wir zeigten ihm den Stuhl, auf den er sich zu setzen hatte. Er ließ sich ziemlich kraftlos darauf niederfallen. Allein daran erkannten wir schon, dass er uns nicht allzu viel Arbeit machen würde.
    »Sie heißen?«, fragte ich.
    »Ken Troubis.«
    »Wie alt?«
    »Einunddreißig.«
    »Vorbestraft?«
    »Ja.«
    »Wann? Warum?«
    Er senkte den Kopf. Ich wollte ihm sofort unsere Möglichkeiten demonstrieren, griff zum Telefon und rief das Archiv an.
    »Die Vorstrafenliste Ken Troubis, 31, bitte nach-Vernehmungsraum elf.«
    Ich drückte die Gabel nieder und, ließ sie wieder hochschnellen und rief den Einsatzleiter an. Ich sagte ihm, dass ich zwei-Vernehmungsbeamte brauchte. Er versprach, uns sofort zwei zu schicken.
    Ich legte den Hörer zurück auf die Gabel.
    »Sie werden jetzt von zwei Kollegen vernommen«, sagte ich zu dem Gangster. »Vergessen Sie nicht, dass wir beide Anklage gegen sie erheben können wegen Mordversuchs. Ob wir es tun, hängt davon ab, wie redselig Sie zu unseren Kollegen sein werden.«
    Wir verließen den Vernehmungsraum, als unsere Kollegen eintrafen. Wir erklärten ihnen nur schnell die Situation und baten sie dann, uns im Office anzurufen, sobald sie Resultate erzielt hätten.
    Im Office machten wir uns daran, den nötigen Papierkrieg zu erledigen. Über die bisherigen Ereignisse mussten Aktennotizen angefertigt werden.
    Es war schon gegen fünf Uhr nachmittags, als das Telefon klingelte. Ich nahm den Hörer: »Cotton.«
    »High. Kommen sie doch mal mit Phil rüber in mein Office, Jerry.«
    »Okay, Chef.«
    Wir gingen hinüber. Als wir über die Schwelle traten, blieb uns beiden die Luft weg, so groß war die Überraschung, die uns erwartete.
    ***
    Neville hatte, wie jeder bei uns theoretisch festgesetzte Dienstzeiten. Diese ließen sich aber ständig den Erfordernissen unserer Arbeit anpassen. Es kann passieren, dass ein G-man laut Dienstplan eine Woche lang von acht bis nachmittags fünf Dienst tun sollte, aber plötzlich in Geschehnisse hineingezogen wird, die ihn vierundzwanzig Stunden pausenlos auf den Beinen halten. Natürlich kann man von ihm nicht verlangen, dass er trotzdem die nächste Acht-Stunden-Schicht anfängt, als hätte er aupgeschlafen.
    Neville hätte, wie sich später heraus stellte, an diesem Tage bis nachmittags fünf Dienst tun müssen. Da aber ein Kollege, der für den Nachtdienst angesetzt war, abends gern zu Hause bei seiner Frau bleiben wollte, weil sie erkrankt war, hatte Neville im Einvernehmen mit dem Vorgesetzten den Dienst mit diesem Kollegen ausgetauscht, sodass Neville nun tagsüber frei war und abends um fünf hätte aufkreuzen müssen.
    Mittags hatte Neville wieder jenes Lokal aufgesucht, wo er Ginger Ales zu treffen pflegte. Aber er hatte wieder eine Verkleidung gewählt, sodass Ales ihn nicht erkannte.
    Neville sah, dass sich der Gangster ein reichliches Mittagessen bestellte und darum bat, man möchte anschließend eine schöne Flasche Wein kaltstellen.
    Neville rechnete. Bei dem Mahl, das sich der entlassene Sträfling bestellt hatte, verging sicher mindestens eine Stunde, bevor er damit fertig war. Wenn er dann noch eine Flasche Wein trinken wollte - es musste ein langes Essen werden, Neville verließ das Lokal, rief sich ein Taxi und lies sich hinunter zum Jachthafen fahren.
    Er stieg aus, bezahlte und bummelte ein wenig umher, um sich zu überzeugen, ob

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