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0123 - Wir zertraten die Hafenratten

0123 - Wir zertraten die Hafenratten

Titel: 0123 - Wir zertraten die Hafenratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir zertraten die Hafenratten
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Schüsse nicht gehört hätte. Das Tal ist völlig einsam, niemand lebt dort, aber ab und zu wird in den Wäldern gejagt, sodass jeder Schuss zwangsläufig einem Jäger zugeschrieben wird. Gleich in der Nähe ist ein tiefer See, darin sollten dann unsere Leichen und unser Wagen verschwinden. Wenn der Nebel nicht gewesen wäre, wären wir nicht verunglückt. Und in dem Fälle hätten es die beiden Halunken vielleicht geschafft, uns umzulegen, denn wir kannten ja die Örtlichkeit nicht. In solchen Situationen kann ja die Örtlichkeit eine entscheidende Rolle spielen. Na, ja, und jedenfalls haben wir bei allem noch Glück gehabt… Wir hätten beide im Wagen verbrennen können.«
    Er schwieg erschöpft. In seinem Gesicht zeichneten sich die Strapazen ab, die er hinter sich hatte.
    Mit seiner Pistole hatte er Prokley gezwungen, eine kräftige Trage herzustellen. Darüber waren Stunden vergangen.
    Dann hatten sie zusammen Roger auf der Trage den ganzen Weg hinauf zur Straße gebracht. Auf der Straße war nach einer endlosen Zeit ein überbesetzter Wagen aufgetaucht, dessen Eahrer jedoch Zigaretten und das-Versprechen zurückgelassen hatte, dass er die nächste Polizeidienststelle verständigen würde.
    Tatsächlich war nach weiteren zwei Stunden der Streifenwagen der State Police aufgetaucht. Die Leute hatten sich extra eine Station Car genommen, weil man ihnen etwas von einer Trage erzählt hatte, sodass Roger mitsamt der provisorischen Bahre Platz gehabt hatte.
    Nach einem kurzen Gespräch über die Sprechfunkanlage hatten die beiden Beamten der State Police die Sirene eingeschaltet und waren im Höchsttempo herunter nach New York gefahren - eine recht beachtliche Strecke.
    Carrol hatte gerade seine Geschichte beendet, als Mister Hihgs Telefon anschlug. Er nahm den Hörer, lauschte eine ganze Weile, sprach ein paar Sätze, deren Sinn uns nicht klar wurde, weil uns der Zusammenhalt fehlte, und legte schließlich den Hörer auf.
    Er sah uns ernst an: »Neville ist verschwunden. Er hätte um fünf den Dienst antreten müssen. Jetzt ist es bereits kurz vor sechs. Zu Hause ist er schon seit heute Mittag nicht mehr gewesen.« Wir sahen uns erschrocken an. Unser alter Neville - es war nicht auszudenken.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Phil. »Neville steht doch nicht im Außendienst, er hat überhaupt keinen direkten Kontakt zur Unterwelt. Es kann nur sein, dass Neville völlig zufällig in eine Geschichte hineingeraten ist…«
    Mister Hihg nickte.
    »Ja, eine andere Erklärung gibt es wohl nicht. Das ist natürlich sehr schlecht für uns. Woher sollen wir ahnen können, wo, wann und wie Neville in irgendetwas hineingeraten ist?«
    Er sah uns fragend an, aber wir konnten ihm darauf auch keine Antwort geben.
    Mister High seufzte.
    »Ich kann also nichts anderes veranlassen, als Nevilles Beschreibung an alle Polizeidienststellen hinaus geben zu lassen. Das ist nicht viel. Aber eine direkte Suche können wir nicht aufnehmen, weil ,wir keinerlei Anhaltspunkte haben. Das gefällt mir gar nicht…«
    In diesem Augenblick klopfte es, und ein Vernehmungsbeamter trat ein. Er hatte eine Mappe mit einem getippten Protokoll in der Hand.
    »Troubis hat endlich gesprochen«, sagte er. »Wir haben eine Liste von neun Gangstern, ihre Namen, bei fünfen auch ihre Adresse. Alle neun gehören zu einer Rackett-Bande. Über den Chef der Organisation kann Troubis angeblich nichts aussagen, weil er ihn nicht kennt. Vielleicht entspricht das der Wahrheit…«
    Er legte uns die Liste vor. Mister High griff bereits zum Telefon.
    ***
    Neville brach zusammen. Zwei Schüsse hatten ihn dicht nebeneinander in die linke Schulter getroffen.
    Ginger Ales steckte seine Waffe weg, kniete neben dem Verletzten nieder und knöpfte ihm den Rock auf.
    Das Erste, was er sah, war Nevilles Schulterhalfter.
    Er zog die Pistole heraus, die nur noch mit einem Stück des Laufes in das Futeral hineinragte, weil Neville ja im Begriff gewesen war, die Waffe zu ziehen.
    Ginger Ales besah sich die Pistole. Und er sah den großen Prägestempel: Federal Bureau of Investigation.
    Ales wurde blass.
    »Verdammt«, murmelte er.
    Er wusste genau, was er sich jetzt eingebrockt hatte. Mordversuch an einem G-man - etwas Schlimmeres hätte er sich kaum zuschulden kommen lassen können.
    Mit hastigen Bewegungen suchte er weiter. Er fand Nevilles Brieftasche und den FBI-Ausweis.
    Jetzt war es endgültig klar.
    Erschrocken setzte sich Ales in einen Sessel. Seine Hände machten fahrige

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