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0123 - Wir zertraten die Hafenratten

0123 - Wir zertraten die Hafenratten

Titel: 0123 - Wir zertraten die Hafenratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir zertraten die Hafenratten
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blendend in Form ist, ein schwieriges Unterfangen. Für Neville war es von vornherein verloren.
    Ginger Ales drückte zweimal hintereinander ab. Der aufgesetzte Schalldämpfer verminderte das Geräusch so weit, das es draußen von niemandem als Schuss erkannt werden konnte. Selbst jemand, der gerade am Häuschen vorbeigegangen wäre, hätte höchstens auf den Gedanken kommen können, es sei etwas umgefallen.
    Neville verdrehte die Augen und brach zusammen.
    ***
    Bei Mister High herrschte ziemliche Aufregung.
    Auf einer Couch lag Roger Williams. Unser Arzt kümmerte sich gerade um ihn.
    Daneben stand Carrol Stewish mit einem verlegenen Grinsen im Gesicht. Er hielt ein Wasserglas in der Hand, und Mister High war persönlich darum bemüht es mit köstlichem Whisky zu füllen.
    Carrols Hände sahen erbarmungswürdig aus. Auch auf seinem Gesicht waren deutliche Spuren geronnenen Blutes. Noch schlimmer sah Roger aus.
    Mitten im Zimmer standen zwei Polizisten in der Uniform der New Yorker State Police. Sie kamen sich anscheinend ziemlich überflüssig vor, denn sie grinsten verlegen und wussten nicht, wo sie mit ihren Händen hin sollten. In die Hosentaschen zu schieben, hielten sie für nicht angebracht, denn immerhin war Mister High als Districtschef des FBI New York ein sehr hohes Tier für sie.
    Weiter hinten in einer Ecke stand jemand, der Handschellen trug. Ich sah genauer hin - und dann erkannte ich ihn.
    »Sieh an, Mister Prokley«, sagte ich grinsend. »So war doch der Name, nicht wahr?«
    Er nickte. Dass er nicht mehr sehr sicher auf den Beinen war, konnte man ihm ansehen. Ich schob ihm einen Stuhl hin, was er mit einem dankbaren Blick quittierte.
    Wir warteten schweigend, bis der Doc mit der Untersuchung des bewusstlosen Roger Williams fertig war. Ohne uns anzusehen, ging er zum Telefon, rief einen Ambulanzwagen und telefonierte anschließend mit einer Klinik. Er sprach lange Zeit mit dem Chef Chirurgen, es wimmelte von medizinischen Fachausdrücken, die ich nicht verstand, und dann sagte er: »Ja, eine sofortige Operation halte ich für notwendig. Vielleicht können Sie schon alles vorbereiten. In einer knappen halben Stunde ist unser Mann bei Ihnen. Vielen Dank, Herr Kollege. Ich erwarte also Ihren Anruf sofort nach Beendigung der Operation.«
    Unser Doc legte den Hörer auf, wandte sich uns zu, die wir ihn alle gespannt musterten, hob die Achseln und sagte: »Es hängt von seinen Reserven ab. Wenn sein Körper stark genug ist - auch jetzt noch, nach den überstandenen Strapazen die Operation zu überstehen, dann dürfte er es schaffen. Wie gesagt, wenn er stark genug ist. Mehr kann ich nicht sagen.«
    Ein drückendes Schweigen legte sich über uns. Ich steckte mir eine Zigarette an. Dann sagte Carrol plötzlich: »Ich kenne ihn jetzt seit acht Jahren. Seine Frau ist so eine zarte Person… Er muss es überstehen, Doc, er muss ganz einfach…«
    Es klang ein bisschen unbeholfen, Niemand erwiderte etwas. Nur Mister High drehte sich langsam zu Prokley und sagte: »Sie sind daran schuld. Und Sie wissen das. Erwarten Sie nicht, dass wir besonders behutsam mit Ihnen umgehen. Ich übergebe Sie jetzt unseren Vemehmungsbeamten. Aus der Kantine wird Ihnen etwas zu essen und Kaffee gebracht werden. Sie können es während der Vernehmung zu sich nehmen. Aber ich rate Ihnen in Gottes Namen. Machen sie den Mund auf. Das Maß Ihrer Bande ist endgültig voll. Wir greifen jetzt durch.«
    Auf einen Wink führten ihn die beiden Leute der State Police hinaus. Draußen wurde er von den Vernehmungsbeamten in Empfang genommen. Mister High bedankte sich bei den Polizisten und erwähnte geschickt, dass sie wahrscheinlich mit einer Beförderung rechnen dürften.
    Danach setzten wir uns zusammen und ließen uns von Carrol erzählen, was alles geschehen war, während der Arzt sich um ihn bemühte. Ab und zu fluchte Carrol, wenn ihm der Doc Jod in einen Hautriss strich, aber im Großen und Ganzen schien Carrol noch sehr glimpflich davongekommen zu sein.
    »Das Sprechfunkgerät versagte«, erklärte er. »Ich weiß nicht, warum, aber es versagte…«
    Nun hatten wir die Erklärung für ihr Schweigen.
    »Ein Stück weiter den Weg hinunter«, fuhr Carrol später fort, »wo wir das Unglück mit dem Wagen hatten, also diesen Weg ein Stück weiter ins Tal hinab, steht eine alte Jagdhütte. Prokley erzählte mir unterwegs, dass er diese Hütte von einem Ferienaufenthalt her kannte. Sie sollten uns dort zusammenschießen, weil man dort die

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