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0123 - Wir zertraten die Hafenratten

0123 - Wir zertraten die Hafenratten

Titel: 0123 - Wir zertraten die Hafenratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir zertraten die Hafenratten
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Bewegungen vor Nervosität. Jetzt hatte er in ein Wespennest gestoßen.
    »Sie werden ihn natürlich suchen«, murmelte Ales vor sich hin. »Es kommt darauf an, ob sie wissen, wo er hingegangen ist. Ich glaube es fast nicht. Er ist doch zu alt. Solche G-man setzen sie doch nicht mehr für den Außendienst ein, sagte mir einer. Das würde bedeuten, das er aus eigener Initiative…«
    Er stand auf und ging unruhig auf und ab. Dass Neville bewusstlos auf dem Teppich lag, dass er einen Arzt brauchte - das interessierte den Gangster nicht. Er hatte nur für ein Interesse. Wie beseitige ich diesen Kerl so, dass niemand etwas merkt?
    Nachdem er lange darüber nachgedacht hatte, kam Neville plötzlich wieder zu sich. Er stöhnte unbewusst, bewegte sich und erregte so die Aufmerksamkeit des Gangsters.
    »Was wolltest du hier?«, zischte Ales.
    Neville grinste verzerrt.
    »Söhnchen, ich hab’s dir in der Kneipe gesagt«, presste er mühsam hervor. »Ich hab’s dir gesagt. Lass die Finger von krummen Sachen, sonst gehst du endgültig unwiderruflich hinter Gitter. Jetzt hast du es soweit gebracht. Denn die beiden Kugeln, mein Lieber, die geben dir den Rest - bis ans Ende deiner Tage…«
    Er bekam einen Tritt dafür.
    »Fühlst dich wohl verdammt stark, weil du jetzt einen Wehrlosen vor dir hast, was? Na, du kriegst deine Quittung noch, Ales. Verlass dich darauf. Dein Fall ist nicht neu. Wir hatten erst vor ein paar Monaten einen alten Gangster, der hier die Zeiten von damals wieder auf die Beine stellen wollte. Es ist ihm nicht gelungen. Jetzt mach mit mir, was du willst. Ich bin ein alter Mann. Um mich ist es nicht weiter schlimm. Aber fall nicht meinen jüngeren Kollegen in die Finger. Wenn die hören, das du mich umgelegt hast - oh, dann wirst du einen Spaß erleben, das gebe ich dir schriftlich…«
    Neville schwieg. Seine Schulter schmerzte. Und er gab sich keinen Illusionen hin. Ales hatte ihn angeschossen. Er würde ihn auch erschießen müssen, wenn er damit hoffen konnte, die Tat überhaupt zu verbergen.
    Ich hab’s nicht anders gewollt, dachte Neville. Ich wollte wie ein G-man sterben, aber, verdammt noch mal, ein bisschen Zeit hätte es damit doch noch gehabt.
    ***
    Mister High teilte auf. Er ließ sich vom Einsatzleiter Leute aus dem Bereitschaftsdienst schicken. Je zwei Mann erhielten die Adresse eines der neun Gangster. Bis auf die vier, deren Adressen Troubis nicht hatte angeben können oder angeben wollen.
    »Chef«, sagte ich. »Geben Sie uns einen der beiden Leute, die heute Morgen mit den Maschinenpistolen und mit Troubis zusammen den Überfall in dem Lokal durchführten. Oder geben Sie uns beide. Phil und ich können sie nacheinander abholen.«
    Vielleicht war es der Ton, in dem ich es sagte, der Mister High bewog, meiner Bitte zu entsprechen.
    »Gut«, sagte er. »Schreiben Sie sich die beiden Adressen ab. Hier, die angekreuzten Namen.«
    Ich nahm mir einen Zettel und notierte:
    Mort Stupply, 2002, Third Avenue.
    Ralph Morriland, 14, East 118th Street.
    Phil sah mir über die Schulter.
    »Das ist ja nicht weit voneinander entfernt«, sagte er.
    »Anfang von Harlem«, nickte ich.
    Wir standen auf und gingen in die Waffenkammer. Es bestand die Möglichkeit, dass diese beiden Verbrecher inzwischen von der Verhaftung, ihres Komplicen Troubis erfahren hatten und somit gewarnt waren, vielleicht sogar mit unserem Auftauchen rechneten. In diesem Falle musste man vorsichtig - und gut bewaffnet sein.
    Deshalb holten wir uns zwei Maschinenpistolen. Es gab keinen Grund der die Gangster hätte daran hindern sollen, uns mit ihren Tommy Guns zu empfangen. Mit einer gewöhnlichen Pistole ist man einer Maschinenpistole gegenüber ziemlich hilflos.
    Mit dem Jaguar fuhren wir die Dritte Avenue hinauf. Die Gegend wurde bald sichtlich ärmer, und als wir das gesuchte Haus erreicht hatten, war die Zahl der Farbigen unter den Passanten schon erheblich größer geworden.
    Unser Haus hatte immerhin noch eine Höhe von mindestens zwölf Stockwerken, was für die Gegend recht beachtlich war. Wir ließen den Jaguar direkt vor der Tür stehen, warfen die eigens dafür mitgenommenen leichten Staubmäntel über den linken Unterarm und verbargen darunter unsere Maschinenpistolen.
    Es gab eine Halle mit viel Stuck, der vielleicht einmal weiß gewesen war, inzwischen aber dunkelgrau aussah. Ein Negerportier saß hinter einer Barriere und blickte gelangweilt auf den regen Verkehr, der in der Halle herrschte.
    Wir gingen zu ihm hin. Er

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