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0124 - Die Mörder-Blumen

0124 - Die Mörder-Blumen

Titel: 0124 - Die Mörder-Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bürgermeister und schaute weiter zu, wie dieser Gorman Eimer auf Eimer von der Ladefläche holte und sie nebeneinander auf die Erde stellte. Die Eimer bildeten bereits eine Reihe.
    Sechs, zählte der Bürgermeister. Und in jedem Eimer steckte ein Namensschild.
    Als letztes las er Jessica…
    Zum Schluß kletterte dieser Affenmensch noch einmal in den Wagen. Fuller glaubte, daß er abermals Blumen hervorholen würde, doch er hatte sich getäuscht.
    Gorman kam mit einer Frau zurück.
    Einer bewußtlosen Frau, die er kurzerhand über seine Schulter gehievt hatte.
    »Leg sie auf den Boden!« befahl Grillo.
    Gorman ließ die Blondhaarige fallen.
    Fuller schluckte. Er wußte nicht, was er machen sollte, war völlig durcheinander. Was er hier sah, deutete auf ein großangelegtes Verbrechen hin, und er war Zeuge.
    Er schaute sich die blonde Frau genauer an. Sie war hübsch, hatte ein schmales Gesicht und trug ein blaues Kleid. Jetzt erst sah er, daß Arme und Füße gefesselt waren. Man hatte ihr die Stricke um die Handgelenke gebunden, an den Füßen waren sie in Höhe der Knöchel verknotet.
    Gorman zog sein Messer. Es schleifte, als er es aus der Scheide riß. Blitzschnell bückte er sich nach dem Mädchen, die Klinge blitzte einmal auf, und der Bürgermeister schloß vor lauter Panik die Augen.
    Jetzt! Jetzt passiert es! dachte er. Und du hast versagt, hast dich nicht getraut.
    Gorman richtete sich auf. Kein Blut klebte an der Messerklinge, dafür waren die Fesseln der Blondine durchtrennt.
    Der Bürgermeister atmete auf. Dieser Kelch war noch mal an ihm vorübergegangen.
    Grillo nickte zufrieden. »Sieh zu, daß sie wieder wach wird, Gorman!«
    »Ja, Boß.« Gorman kniete sich hin und tätschelte die Wangen der Frau. Was er unter Tätscheln verstand, waren schon regelrechte Schläge, aber sie zeigten einen Erfolg.
    Fuller konnte sehen, wie die Frau die Augen öffnete und stöhnte.
    Auf eine Handbewegung seines Chefs hin ging Gorman zurück, und Grillo trat neben Jane. Kalt grinsend schaute er auf sie hinab.
    »Na, Schnüfflerin, wie fühlst du dich?«
    »Mies«, krächzte Jane, was bei Grillo einen Lachkrampf verursachte.
    »Und wo bin ich hier?« wollte Jane wissen.
    »Im Wald.«
    »Das hätte mir auch einer sagen können, der noch mieser ist als Sie.«
    Grillo zuckte zusammen und hob den Fuß. Er überlegte es sich jedoch und trat nicht zu.
    »Du hast sowieso keine Chance mehr, Süße, warum also noch?«
    »Was haben Sie mit mir vor?«
    »Siehst du die Tür dort?«
    Jane mußte sich auf die Seite drehen. Dabei wurde ihr übel, und sie übergab sich, Nachwirkungen des Chloroforms.
    Grillo fluchte.
    »Ja«, keuchte Jane, die sich halb aufgerichtet hat. »Ich habe die Tür im Felsen gesehen.«
    »Da hinein wirst du geschafft«, versprach Grillo ihr.
    »Und was liegt dahinter?«
    »Das Land der Vampir-Blumen, meine Liebe. Dort wird dir das Blut abgesaugt, bis du selbst eine Blume bist und weiterhin auf Nahrungssuche gehst.«
    Die Eröffnung schockte Jane. Sie sagte nichts, aber auf ihrem Gesicht spiegelten sich deutlich die Gedanken wider.
    Furcht, Angst, Entsetzen – aber auch die Suche nach einem Fluchtweg.
    Sie schaute sich um, doch Gorman hatte ihre Gedanken erraten und spielte nicht nur aus reiner Lust und Laune mit dem Messer.
    Daß Grillo nicht log, war ihr klar. Er würde ihr schon zeigen, wo es langging. Jane fragte sich, ob sie in ihm einen Dämon oder einen Menschen vor sich hatte.
    »Jetzt hat sie Angst«, stellte Grillo nüchtern grinsend fest und spie aus.
    Auch der Bürgermeister hatte die Worte vernommen. Sein Gesicht war eine Maske. In seinen Augen blitzte die Entschlossenheit. Nein, so leicht würde er es den Kerlen nicht machen. Diese Frau sollte nicht in den Felsen geschafft werden. Das würde er verhindern.
    »Kannst du laufen?« fragte Grillo.
    »Ich werde es versuchen.«
    »Dann steh auf.«
    Jane erhob sich taumelnd. Als sie auf ihren Füßen stand, schwankte sie. Die Detektivin ließ sich nach links fallen und stützte sich am Kotflügel des Range Rover ab.
    Gorman und Grillo ließen sie keinen Augenblick aus den Augen.
    Der nachgemachte Tarzan hielt auch immer sein Messer wurfbereit.
    Davor hatte der Bürgermeister keine Angst. Er vertraute voll und ganz auf seine Schrotflinte. Mit der noch übriggebliebenen Ladung konnte er beide Typen von den Beinen pusten. Auf keinen Fall wollte er zulassen, daß diese Frau durch das geheimnisvolle Tor geschafft wurde. Zudem interessierte ihn noch, was die

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