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0124 - Die Mörder-Blumen

0124 - Die Mörder-Blumen

Titel: 0124 - Die Mörder-Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beiden Kerle mit den zahlreichen Blumen vorhatten.
    Grillo tippte Jane an. »Mach hier kein Theater, Süße. Das bißchen Chloroform wirst du schon noch schlucken können.«
    Jane war wirklich schlecht. Die alte Methode, jemand ins Reich der Träume zu schicken, hatte sie buchstäblich umgehauen. Sie war übernatürlich blaß im Gesicht. Sie hatte große Mühe, sich nicht zu übergeben.
    »Los, Süße, du kennst ja den Weg! Geh auf das Tor zu! Man wird dich mit Freuden empfangen.« Grillo stieß Jane in den Rücken, so daß ihr gar nichts anderes übrigblieb, als sich in Bewegung zu setzen. Auch Gorman ging los.
    Das genau war der Augenblick, in dem der Bürgermeister reagierte. Niemand hatte ihn bisher gesehen, um so größer würde die Überraschung für beide sein.
    Er schob die Zweige seiner Deckung auseinander und sah, daß sie alle drei mit dem Rücken zu ihm standen. Die blonde Frau hatte sich vom Kotflügel abgestoßen und ging taumelnd auf das Tor zu.
    Die Männer folgten in kurzem Abstand.
    »Verdammt, geh schon!« fluchte Grillo. »Oder soll Gorman dir Beine machen?«
    »Dieser Affenmensch wird nichts!« klirrte die Stimme des Bürgermeister. »Bleibt ja stehen, ihr Hunde, sonst jage ich euch eine Ladung Schrot in den Rücken…«
    ***
    Die beiden Frauen hatten das Kind in die Mitte genommen. Es reichte ihnen nicht mal bis zur Schulter.
    Julie war ein hübsches Mädchen.
    Sie hatte lockiges blondes Haar, das die Schultern berührte und zu Korkenzieherlocken gedreht war. Deutlich sahen wir das runde Gesicht und die großen blauen Augen. Die kleine Julie trug eine lange hellblaue Hose und eine kittelähnliche weiße Bluse darüber.
    Wir sahen auch noch mehr.
    Um ihren Hals lag eine Kette, vor der ein kleines goldenes Kreuz hing. Ein Talisman, der sie beschützen sollte. War sie vielleicht aus diesem Grunde noch ein Mensch?
    Denn eins war klar: Dämonen nahmen weder auf Frauen noch Kinder Rücksicht. Da kannten sie kein Erbarmen.
    Unsere Blicke wanderten. Wir schauten uns jetzt die Begleiterinnen des Mädchens an.
    Es waren hübsche Frauen. Schwarzhaarig die linke, rötlich blond die rechte. Beide trugen lange, tief ausgeschnittene helle Kleider.
    »Gehen wir hin?« wisperte Suko.
    »Und wie!«
    Die drei hatten uns noch nicht gesehen, da wir in einem für sie ziemlich ungünstigen Winkel standen. Diesen Winkel behielten wir auch bei, als wir uns von der Seite her den drei Personen näherten.
    Wir hörten sie sprechen.
    »Wohin bringt ihr mich?« fragte das Mädchen.
    »Zum See.«
    »Und was soll ich dort?«
    »Du wirst mit den Blumen sprechen können, denn Mr. Grillo kommt bald und bringt neue Blumen.«
    »Wer ist Mr. Grillo?«
    Ja, das fragten wir uns auch, seit der neue Name aufgetaucht war.
    »Mr. Grillo ist ein lieber Mensch«, erwiderte die Schwarzhaarige. »Er wird dir gefallen.«
    »Aber ich will ihn nicht kennenlernen. Ich möchte wieder nach Hause. Warum bringt ihr mich nicht zurück?«
    »Vielleicht nimmt Mr. Grillo dich mit«, sagte die Rotblonde.
    Julie drehte den Kopf und schaute die Sprecherin an. »Wirklich?«
    »Es kann sein. Allerdings mag er eins nicht.«
    »Was denn?«
    Die Frauen und das Mädchen blieben stehen. Über Julies Kopf zwinkerten sie sich zu.
    »Sagt es schon, bitte!«
    »Er mag nicht, daß du ein Kreuz um den Hals trägst, kleine Julie. Verstehst du das?« Die Frau mit den dunklen Haaren hatte die Antwort gegeben. Sie beugte sich jetzt zu der Kleinen hinunter und schaute sie beschwörend an.
    Auch wir waren stehengeblieben. Allerdings hatten wir uns zu Boden geworfen, so daß unsere Körper mit dem Grasteppich verschmolzen. So ohne weiteres waren wir nicht zu entdecken.
    »Mag er das wirklich nicht?« fragte Julie.
    »Nein.«
    »Aber ich kann das Kreuz nicht abnehmen. Es ist ein Geschenk meiner Großmutter. Sie hat es sogar weihen lassen.« Julie nahm das Kreuz und ließ es auf dem rechten Handteller liegen.
    Die Frauen ließen das Mädchen los. Unwirsch zuckten sie zurück.
    »Wir wollen es nicht genau sehen!« zischte die Schwarzhaarige.
    »Es tut doch nichts.« Julie lächelte.
    »Trotzdem.«
    Hätte es noch eines Beweises bedurft, daß wir es mit Dämonen zu tun hatten, so bekamen wir ihn jetzt. Die beiden gutaussehenden Frauen waren Geschöpfe der Finsternis.
    »Nimmst du es nun ab oder nicht?«
    Julie begann zu weinen. »Meine Großmutter hat gesagt, daß ich es niemals ablegen soll. Es wird mich beschützen.«
    »Aber dann kommst du hier nicht raus. Mr. Grillo ist

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