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0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer

0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer

Titel: 0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer
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festzuhalten, der Mühe wert war.
    Manchmal hat man wochenlang Pech, und dann lachte einem plötzlich das Glück. So war es an diesem Abend. Phil hatte die West- und ich die Ostseite übernommen. Zuerst war ich noch etwas unsicher, aber in dem dritten Klub, den ich auf suchte, kannte ich den Dreh bereits. Der Geschäftsführer machte nicht die geringsten Schwierigkeiten. Und wäre ich wirklich ein reisender Fotograf gewesen, so hätte ich ein gutes Geschäft gemacht.
    Das vierte Lokal war der Horseshof Club, ein recht kostspieliges Lokal - »Nur für Mitglieder« - aber man konnte sich diese Mitgliedschaft für zehn Dollar an der Kasse kaufen.
    Ich sah Pat Wheath sofort. Sie glich fast aufs Haar dem Bild, das Mrs. Bliss mir gegeben hatte. Auch ihr Kavalier entsprach Henry Lehmans Beschreibung. Langsam pirschte ich mich näher. Ich knipste herum bis ich endlich vor ihrem Tisch stand.
    »Ein schönes Bild, meine Dame, eine Erinnerung an schöne Stunden«, dienerte ich, und sie schien gar nicht abgeneigt zu sein.
    Jeff jedoch runzelte die Stirn. Leute seines Schlages lassen sich nicht gern fotografieren.
    »Bitte, Jeff!«, bettelte das Mädchen.
    »Ich tue es sehr ungern, Pat« antwortete er. »Aber wenn dein Glück davon abhängig ist, so habe ich nichts dagegen.« Ich nahm das als Zustimmung, stellte mich in Positur, schraubte eine neue Birne ein und drückte auf den Auslöser. Es blitzte, und ich tat das, was unser Fotograf mich gelehrt hatte. Dann wollte ich natürlich die Adresse wissen, an die ich die Bilder schicken könnte. Das gab eine neue Schwierigkeit, aber ›Gentleman Jeff‹ fand einen Ausweg.
    »Schicken Sie sie an Alfons, den Barkeeper. Er wird sie für mich einlösen.«
    Den Rest erledigte ich so schnell wie möglich. Ich rief im Distriktsbüro an und bat um Verstärkung.
    Mit zwei unserer Leute saß ich dann draußen in meinem Jaguar und wartete. Wir mussten recht lange warten, und ich hatte Zeit mir die ganze Sache noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Ganz wohl war mir nicht dabei. Das Mädchen machte nicht den Eindruck, als ob sie imstande sei, jemanden kaltblütig von hinten zu erschießen. Noch unwahrscheinlicher war die Sache mit Geoffrey, obwohl dieselbe Waffe benutzt worden sein musste.
    Endlich, um zwölf Uhr, erschienen die beiden. Sie kamen zum Parkplatz herüber, und in diesem Augenblick schlüpften wir aus dem Wagen.
    Wir waren ungefähr zehn Schritte hinter ihnen, und ich konnte genau hören, was sie sprachen.
    »Lass uns nach Hause fahren, oder wenn du etwas vorhast, so bringe mich nach Hause«, sagte das Mädchen. »Ich denke den ganzen Abend an Jimmy. Ich habe keine Ruhe, bevor er gefunden ist.«
    Gerade in diesem Augenblick hatten wir sie erreicht.
    »Miss Patricia Wheath. Ich muss Sie bitten, uns zu begleiten, ebenso den Herrn. Sie werden als wichtige Zeugen in zwei Mordfällen gesucht.«
    In Jeff Grants Gesicht zuckte kein Muskel.
    »Darf ich um Ihren Ausweis bitten?«, fragte er, und ich hielt ihm diesen hin.
    Er nickte. Für wenige Sekunden hatte ich Pat aus den Augen gelassen, und diese kurze Zeit benutze sie, um einen von vornherein zum Scheitern verurteilten Fluchtversuch zu machen. Sie rannte auf einen Wagen los und wollte mit zitternden Händen auf schließen. Als sie sah, dass sie es nicht schaffen würde, verlor sie vollkommen die Nerven. Sie biss, trat und kratzte. Es kostete einige Minuten, bis wir sie gebändigt und in den Jaguar verfrachtet hatten. »Gentleman-Jeff« sprach kein Wort. Er schüttelte nur missbilligend den Kopf.
    Unterwegs herrschte Totenstille, die nur von Pats leisem Schluchzen unterbrochen wurde.
    Dann saßen wir im Office. Jeff Grant hatte ich vorläufig draußen gelassen.
    Ich wartete ein paar Minuten, bis sie sich etwas beruhigt hatte, schaltete das Tonbandgerät ein und fragte:
    »Sie sind Patricia Wheath?«
    »Ja«, sagte sie tonlos.
    »Sie haben vor fünfeinhalb Jahren am 5. April im County Hospital einen Knaben geboren.«
    Sie nickte nur.
    »Ich würde es vorziehen, wenn Sie selbst weitererzählen. Wir werden dadurch eine Menge Zeit sparen«
    Sie presste die Handflächen gegen die Schläfen und schloss die Augen Dann gab sie sich einen Ruck.
    »Sie haben Recht. Es ist besser, reinen Tisch zu machen, Stephanie wird Ihnen ja doch alles erzählt haben. Ich war damals noch furchtbar jung, sechzehn Jahre alt, und ich war auf einen Mann hereingefallen, der mich dann im Stich ließ. Ich flüchtetet von zu Hause, weil ich meinem Vater nichts von

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