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0125 - Retter des Imperiums

Titel: 0125 - Retter des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu verstehen, ich solle das Wort ergreifen.
    Ich überlegte sekundenschnell. Es gab nur eine Möglichkeit, Perry entlasten zu können.
    Ich winkte Claudrin zu und trat vor. Auris war nur um wenige Zentimeter kleiner als ich.
    „Willkommen an Bord meines Schiffes, Erhabene. Oder darf ich Auris sagen?"
    Sie schaute mich lange an. Ihre vollen Lippen bebten leicht, Oberst Claudrin verstand. Seine Verblüffung legte sich.
    „Seid Ihr der Kommandant, Euer Erhabenheit? Oder darf ich Atlan sagen?" Ich lachte sie an. „Ausgezeichnet. Ich bitte darum, Auris. Jawohl, ich bin der Kommandant dieses Schlachtschiffs, zugleich Befehlshaber des Vierundachtzigsten Schlachtkreuzerverbandes der Solaren Flotte. Euer Besuch erfolgt zu ungewohnter Stunde. Ich muß Euch leider darauf aufmerksam machen, daß ich in fünfzehn Minuten starte."
    „Dies zu entscheiden, dürfte im Ermessen des Administrators liegen" Rhodan wich ihrem Blick aus. „So lauten meine Befehle, Madam.
    Meine Heimkehr ist dringend erforderlich. Es steht mir nach terranischer Gepflogenheit nicht zu, die Entscheidungen eines Verbandschefs und Schiffskommandanten zu beeinflussen. Ich bin hier Gast, das ist alles."
    Noch beherrschte sie sich. Ich musterte sie eindringlicher. Dabei stellte ich erneut fest, wie begehrenswert sie war.
    Unsere Blicke trafen sich. Abrupt das Thema wechselnd, kam sie auf den Grund ihres Besuches zu sprechen.
    „Schön, dann startet eben. Zuvor darf ich Euch jedoch ersuchen, meinen Oheim auf freien Fuß zu setzen, seine drei Assistenten ebenfalls zu entlassen und ein gewisses Gerät auszuladen. Ich würde mich verpflichten, die Angelegenheit stillschweigend zu regeln. Mein Einfluß auf die Mitglieder des Regierenden Rates ist beträchtlich."
    Rhodan hob überrascht die Brauen. Ich schaute mich verwundert um. „Wie bitte? Ich nehme an, niemand der Anwesenden hat verstanden."
    Sie blieb gelassen und meinte: „Ich dachte es mir. Mein Oheim ist der Hyperphysiker Artol von Penoral. Das erwähnte Gerät ist angeblich durch eine Atomexplosion vernichtet worden. Ich bin allein und ohne Wissen der zuständigen Abwehrbeamten gekommen, um Komplikationen in Eurem und unserem Interesse zu verhindern. Oder nehmt ihr etwa an, ich hielte die Geschehnisse für zufällig? Eure Landung auf dieser Welt garantiert sozusagen das Gegenteil."
    „Ich verstehe noch immer nicht, Auris."
    „Ich würde gerne mit dem Administrator verhandeln", wies sie mich ab.
    „Admiral Atlan besitzt mein volles Vertrauen", warf Perry ein.
    Zorn und Unruhe verdunkelten ihre Augen. Ich sah zu Marshall hinüber. Er lauschte mit seinen unbegreiflichen Sinnen. Als sie um eine Spur zu auffällig an ihr Handgelenk faßte, um ein Armband höher zu schieben, begann der Telepath, hastiger zu atmen.
    Rhodans Haltung wurde sprungbereit. Ich zwang mich zur Ruhe.
    Nachdenklichkeit heuchelnd, ging ich auf sie zu und blieb so dicht vor ihr stehen, daß ich den verführerischen Duft ihres Haares spürte.
    Ohne ein Wort zu sprechen, ergriff ich ihre Hand, riß sie nach oben und schlug sie mit dem Armband auf die Verkleidungsbleche eines Rechenautomaten. Das Band zerbarst und löste sich von ihrem Gelenk. Ihr Aufschrei berührte mich nicht.
    Der Aufprall konnte nicht schmerzhaft gewesen sein.
    Rhodan bückte sich und hob das breite Schmuckstück auf. Auris von Laa-Toor lehnte blaß und zitternd an der Wand. Ich wartete, wohl wissend, daß mein Gesicht keine Freundschaft ausdrückte.
    Hinter mir klirrte etwas. Ich drehte mich erst um, als Rhodan die Edelmetallfolie aufgehoben hatte. In dem Spalt erschienen mikroskopisch kleine Dinge.
    „Nicht übel", sagte er gedehnt. „Ihr hättet den Sender sofort einschalten sollen, Auris."
    „Barbar", fauchte sie. „Ich möchte gehen!"
    Ich nahm das getarnte Funkgerät an mich und kontrollierte die Einrichtungen. Es war ein Hochleistungssender. Mein nächster Blick galt der Uhr. Ehe ich etwas sagen konnte, ergriff Rhodan die Initiative.
    „Oberst Claudrin, klar zum Alarmstart. Nachricht an Energiezentrale. Der Schirm ist zu öffnen. Auris von Laa-Toor bleibt hier."
    Er nickte unpersönlich und schritt auf das Panzerschott zu. Im Rumpf der IRONDUKE begannen die Sirenen zu heulen. Die Männer rannten auf ihre Manöverstationen. Drei Minuten später liefen die Maschinen an.
    Während dieser Zeit stand ich neben der jungen Frau, die keinen Versuch gemacht hatte, sich gegen Rhodans Entscheidung aufzulehnen. Es gab auch nichts mehr zu verbergen. Sie hatte uns

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