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0125 - Wir stutzten ihm die Krallen

0125 - Wir stutzten ihm die Krallen

Titel: 0125 - Wir stutzten ihm die Krallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stutzten ihm die Krallen
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kam.
    Der Gangster stand gerade auf. Er hatte sich nicht verletzt beim Sturz, wenn man von ein paar Schrammen absah. Noch bevor er ganz auf den Beinen stand, hatte ich mir meine Dienstpistole ins Schulterhalfter gesteckt und seine Tommy Gun unter den Arm geklemmt.
    »Los!«, sagte ich. »Schön brav vor mir her! Und versuch nicht noch einmal irgendeinen billigen Trick, sonst werde ich verdammt ungemütlich!«
    Er hatte anscheinend selbst genug. Schweigend ging er vor mir her, zur Einfahrt hinaus und zurück zum quer stehenden Mercury. Als wir bei dem Wagen ankamen, hielt gerade ein Streifenwagen mit Cops vom nächsten Revier.
    »Werfen Sie die Tommy-Gun weg!«, schrie ein eifriger Cop und fuchtelte mir mit seiner Kanone vor der Nase herum.
    »Langsam, langsam«, sagte ich. »So spricht man doch nicht mit Kollegen. Ich bin Cotton vom FBI. Können Sie dafür sorgen, dass dieser Schlitten hier zum FBI gebracht wird?«
    »Sicher, Sir. Wir setzen hinten das Reserverad auf, dann kann ihn ein Abschleppwagen vorn hochziehen.«
    »Schön. Veranlassen Sie es bitte. Unterstellen Sie den Wagen der Fahrbereitschaft und sagen Sie, Cotton hätte Sie geschickt.«
    »Wird erledigt.«
    »Gut. Vielen Dank.«
    Ich sah mich um. Von Phil war weit und breit nichts zu sehen. Ich stieß unseren Signalpfiff aus und wartete. Irgendwoher kam ein Echo, und zwei Minuten später erschien Phil aus einer anderen Toreinfahrt. Er hatte mich an der verkehrten Stelle gesucht.
    Wir fuhren mit dem gefangenen Gangster zurück zum Districtgebäude. Zum ersten Mal in dieser verwickelten Sache war es uns gelungen, einen von 48 den Gangstern lebend in unsere Hände zu bekommen…
    ***
    Der Einfachheit halber nahmen wir ihn mit in unser Office.
    »Setzen Sie sich!«, sagte ich und deutete auf einen Stuhl vor meinem Schreibtisch.
    Er ließ sich auf den Stuhl fallen und schlug die Beine übereinander. Diese Geste verriet mir schon, dass ich es mit einem widerspenstigen Burschen zu tun hatte. Es würde schwer sein, aus ihm etwas herauszuholen.
    Ich nahm den Telefonhörer in die Hand und wählte den Hausanschluss unseres Bereitschaftsarztes. Doc Levean war selbst am Apparat.
    »Hallo, Doc!«, sagte ich. »Hier ist Jerry. Können Sie mal rüber in mein Office kommen?«
    »Sicher. Wo fehlt’s denn, Jerry? Haben Sie wieder irgendwo eine Kugel aufgefangen?«
    »No, diesmal nicht, Doc. Nur ein paar kleine Schrammen sind hier zu verbinden.«
    »Okay, ich komme sofort und bringe alles Notwendige mit.«
    »Schön, danke.«
    Ich legte den Hörer auf und wandte mich zu Phil: »Kannst du dich inzwischen um den Wagen kümmern, Phil? Er muss doch jeden Augenblick eintrudeln. Du weißt ja: Sämtliche Fingerabdrücke sichern, Handschuhfach und Kofferraum genau durchsuchen, feststellen, ob die Karre vielleicht irgendwo gestohlen worden ist, und so weiter…«
    »Okay. Mach ich. Hoffentlich ist der Wagen redseliger als unser lieber Freund hier.«
    Phil verschwand in dem Augenblick, als der Doc hereinkam. Ich kenne unseren Doc nun schon seit einer Reihe von Jahren, aber ich muss immer wieder lächeln, wenn ich die ängstliche Sorgfalt sehe, mit der er jede Wunde behandelt. Mr. High verpflichtete ihn seinerzeit für das FBI, als er seine übervorsichtige Art erkannte. Sie sollte gewissermaßen ein Gegengewicht zu der Leichtfertigkeit der G-men sein, die ihre Verletzungen fast immer bagatellisieren wollen.
    Während sich der Doc mit dem Gangster beschäftigte, rief ich unseren Einsatzleiter an. Ich sagte ihm Porty Cells Adresse und bat ihn, er möchte einen unserer Streifenwagen dort vorbeischicken und sie herbringen lassen.
    Der Einsatzleiter versprach, dass er es veranlassen würde.
    Ich rief hinterher noch unseren Nachtdienst aus der daktyloskopischen Abteilung an und bat, man möchte mir einen Mann herauf ins Office schicken.
    Es wurde ebenfalls zugesagt. Zufrieden legte ich den Hörer auf. Nun konnte es losgehen.
    Der Doc war anderer Meinung. Er wollte mich erst noch untersuchen. Ich ließ die Prozedur geduldig über mich ergehen. Mein Nasenbluten hatte längst aufgehört, und ich fühlte mich absolut wohl in meiner Haut. Der Arzt musste es mir bescheinigen, denn er brummte kopfschüttelnd: »Woher Sie Ihre Gesundheit nehmen bei dem Lebenswandel, den Sie führen, das wird mir immer ein Rätsel bleiben. Wie lange wollen Sie heute Nacht noch im Office sitzen? Es ist schon bald Mitternacht!«
    Ich grinste.
    »Keine Ahnung, Doc. Wir haben einen verheißungsvollen Fang gemacht, und

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