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0126 - Al Capone Nummer Zwei

0126 - Al Capone Nummer Zwei

Titel: 0126 - Al Capone Nummer Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Al Capone Nummer Zwei (1 of 2)
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einer solchen Pension die Zeitung nicht genau liest, ist er dort sicherer als in jedem Gangster-Hotel, und ich glaube, die alte Dame hat aus den Zeitungen höchstens die Handarbeitsmuster ausgeschnitten.«
    Terrigan hatte unterdessen das Geld aus der Aktentasche nachgezählt. »Zweitausendneunhundertundvierzig Dollar«, meldete er. »Ich schätze, das dürfte Capones Anzahlung gewesen sein. Den Rest konnte Print nicht mehr kassieren.«
    »Und ich schätze, dass er ohne dieses Geld, ohne Auto und ohne Klamotten ganz hübsch in Schwierigkeiten geraten wird«, ergänzte ich.
    Ich hatte richtig getippt. Er geriet so in Schwierigkeiten, dass er noch am gleichen Abend anrief. Der Anruf wurde von der Zentrale an Terrigan weitergegeben. Ich befand mich noch im Büro.
    »Sind Sie der Mann, der mich sucht?«, fragte der Anrufer.
    »Dazu müsste ich erst einmal wissen, wer Sie sind«, antwortete Dan.
    »Dick Print«, sagte der Mann lakonisch.
    Terrigan verdeckte die Muschel. »Print«, erklärte er mit dem Ausdruck größten Erstaunens im Gesicht.
    Ich nahm ihm den Hörer aus der Hand. Ich hatte halb und halb mit einem Anruf gerechnet, allerdings hatte ich ihn nicht so prompt erwartet.
    »Ich suche dich, Print«, sagte ich.
    »Bist du ein G-man?«
    »Genau! Einer von den Männern, die dir dazwischen gekommen sind, als du Hanger kassieren wolltest.«
    »Hol dich der Henker«, knurrte er, »aber der Fall ist nicht interessant. Pass mal auf, G-man! Ich weiß, dass ihr jetzt sofort versuchen werdet, herauszubekommen, von wo ich telefoniere. Ich rechne, dass ihr mindestens drei Minuten dazu braucht. In genau drei Minuten werde ich auflegen. Also beantworte meine Fragen kurz und knapp.«
    Print schien wirklich ein verdammt heller .Junge zu sein, denn tatsächlich war Terrigan schon aus dem Zimmer gehuscht, um von einem anderen Apparat aus das Fernsprechamt anzurufen.
    »Schieß los!«, sagte ich.
    »Was liegt gegen mich vor?«
    »Entführungsversuch unter Verwendung von Polizeiuniformen. Seit heute auch Bedrohung von Beamten im Dienst, Nötigung…«
    »Schenke dir die Kleinigkeit! Was bringt das ein?«
    »Ich bin kein Richter, Print, und ich weiß nicht, was dir die Leute in Frisco nachweisen können. Die Gesetze gegen Menschenraub sind streng. Schon der Versuch kann mit lebenslänglich bestraft werden.«
    »Können wir ein Geschäft machen? Ich liefere dir meinen Auftraggeber, und du lässt mich laufen.«
    »Du weißt, dass solche Geschäfte nicht möglich sind. Wer als Kronzeuge auftritt, hat Aussicht, vom Richter milder behandelt zu werden.«
    Er stieß einen Fluch aus. »Die drei Minuten sind um«, schrie er. »Also, nichts zu machen. Wenn ihr mich erwischt, gibt’s ’ne Schießerei, G-man. Ich lasse mich nicht auf Lebenszeit einbuchten.«
    »Print«, sagte ich schnell. »Ruf noch einmal an. Suche dir ’ne andere Stelle, von der du telefonierst, denn du wirst mir doch nicht glauben, dass ich das nächste Gespräch nicht überprüfen lasse.«
    »Okay«, antwortete er knapp und hängte ein.
    Terrigan kam lautlos ins Zimmer, sah, dass ich nicht mehr telefonierte und sagte mit normaler Stimme: »Schade! Konnten Sie ihn nicht noch ein wenig an der Strippe halten? Der Anruf kam von einer Telefonzelle am Madhell Platz. Die Streifenwagen sind schon unterwegs.«
    »Er hat damit gerechnet, aber er versprach, noch einmal anzurufen.«
    Wir warteten länger als eine Stunde, bevor der Apparat erneut klingelte.
    Dieses Mal nahm ich sofort den Hörer ab.
    »Du hast doch die Cops auf mich gehetzt«, sagte Print sofort.
    »Natürlich«, antwortete ich, »aber jetzt werde ich es zehn Minuten lang nicht tun.«
    Zu meiner Überraschung sagte er nicht, dass er mir kein Wort glaubt. Ich winkte Terrigan, der aufstehen wollte, zu bleiben.
    »Du sitzt in der Tinte, Print«, sagte ich. »Wir haben deine Aktentasche mit dreitausend Dollar. Ich schätze, dass du höchstens noch ein paar Hundert in der Tasche hast.«
    »Zuviel«, antwortete er lakonisch.
    »Chicago war ein schlechtes Pflaster für dich.«
    »Verdammt, ich wünschte, ich hätte das Dorf nie gesehen.«
    »Ich glaube, du bist nicht ganz freiwillig gekommen.«
    »Du weißt, dass ich für einen Job geholt wurde, einen gut bezahlten Job.«
    »Warum hältst du dich nicht an deinen Auftraggeber. Es wäre seine Pflicht und Schuldigkeit, dir aus der Patsche zu helfen.«
    »Du willst, dass ich singe, G-man. Schön, ich bin bereit dazu, aber nicht ohne Gegenleistung.«
    »Bei uns sind Gegenleistungen

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