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0127 - Al Capone Nummer Zwei

0127 - Al Capone Nummer Zwei

Titel: 0127 - Al Capone Nummer Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Al Capone Nummer Zwei (2 of 2)
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Junge, der zuletzt flachgelegt worden war, wagte nicht, sich zu rühren, obwohl es ihm bis auf ein wenig Nasenbluten ganz gut ging.
    Frank Heller warf uns einen Blick zu, als wollte er sagen, jetzt wäre es unsere Sache, zu handeln. Terrigan wollte aufstehen. Ich hielt ihn fest.
    »Wir kümmern uns nicht darum«, zischte ich ihm zu.
    Heller grinste ich an und zuckte mit den Achseln. Er verstand, dass ich sagen wollte, er könne machen, was er für richtig hielt.
    Die Gäste brachen in spontanen Beifall aus. Sie klopften dem Alabama-Mann auf die Schulter.
    »Prima!«, riefen sie. »Großartig!«
    »So«, sagte einer. »Jetzt kehren wir .diesen Unrat vor die Tür.«
    »Augenblick«, widersprach Heller. »Die Jungs müssen erst aufräumen.«
    Er stieß den Ganoven, der immer noch auf dem Gesicht lag und sich nicht zu rühren wagte, an.
    »Steh auf, mein Junge!«
    Berlozzos Gehilfe stellte sich rasch auf die Füße, hob die Arme, als hielte ihm Heller eine Kanone unter die Nase und jammerte: »Slim hat uns angestiftet. Ich wollte gleich nicht mitmachen. Ich…«
    »Shut up«, schnitt ihm Heller das Wort ab. »Räume den Laden auf. Stell die Stühle auf, und ich werde mir genau ansehen, ob irgendetwas daran kaputt ist. Dann müsst ihr es nämlich bezahlen.«
    Der Boy hätte eine ideale Hausgehilfin abgegeben. Er beeilte sich gewaltig, Ordnung zu schaffen.
    Unterdessen kam der zweite Gehilfe soweit zu sich, dass er auf die Füße gestellt wurde. Er probierte dauernd, ob sein Unterkiefer nicht aus dem Leim gegangen war.
    »So«, sagte Heller. »Und jetzt bekomme ich von euch sechs Dollar. Die Prozente streiche ich euch wegen ungebührlichen Betragens.«
    Sie kramten in ihren Taschen und legten sechs Dollar auf den Tisch.
    Frankie kassierte und sprach ein klassisches Wort: »Raus!«
    Slim Berlozzo war inzwischen wenigstens soweit zu Verstand gekommen, dass er sich aufgerichtet hatte. Da saß er nun, starrte dämlich in die Gegend und wusste offensichtlich nicht, was sich in den letzten zehn Minuten abgespielt hatte.
    »Vergesst euren kostbaren Boss nicht«, sagte Heller.
    Die Jungs zogen Berlozzo hoch, stützten ihn rechts und links und schleiften ihn ab. Nicht einmal mehr eine Drohung wagten sie. Frank Heller ging hinter die Theke und band sich die Schürze wieder um.
    Wir mussten noch eine gute halbe Stunde warten, bis die anderen Gäste sich über das Ereignis beruhigt hatten. Schließlich gingen sie, sodass nur noch zwei Männer zurückblieben.
    »Wollen Sie sich jetzt mit uns unterhalten?«, fragte ich Heller, als er an uns vorbeikam.
    »Ja«, sagte er, ging zur Theke, kam mit drei Gin zurück und setzte sich zu uns.
    »Sie haben es denen aber tüchtig gegeben«, meinte Terrigan.
    »Ja«, antwortete Heller, »aber ich bin nicht nach Chicago gekommen, um mich herumzuprügeln. Das konnte ich auch in Alabama haben, und zwar jeden Sonntag nach dem Kirchgang.«
    »Ich hoffe, Sie haben eingesehen, dass wir Sie nicht grundlos gewarnt haben«, sagte ich.
    »Noch nicht ganz. Dieser Berlozzo ist doch nur zurückgekommen, weil er es mir zeigen wollte. Ich hoffe, den Geschmack daran habe ich ihm endgültig vertrieben.«
    »Sie irren sich. Sie werden ihn am Sonnabend sehen, und er wird fünfzig Dollar von Ihnen verlangen.«
    Heller schlug mit der Faust auf den Tisch. »Er kann eine dritte Tracht Prügel haben.«
    »Himmel!«, stöhnte ich. »Sind alle Leute in Alabama so schwer von Begriff? Bisher haben Sie sich mit Berlozzo gewissermaßen privat geprügelt, mein Junge. Die kostenlosen Schnäpse sind ein kleiner persönlicher Tribut, den er erhebt, aber die fünfzig Dollar kassiert er für eine Organisation, und wenn Sie die Zahlung verweigern, dann bekommen Sie es mit dieser Organisation zu tun, und das wird kein Spaß für Sie.«
    Er sah mich fast feindselig an.
    »Und Sie gedenken in dieser Angelegenheit nichts zu tun, sondern genau so einfach dabeizusitzen, wie Sie es vorhin getan haben, wie?«
    »Haben Sie erwartet, dass wir Berlozzo und seine Kumpane festnehmen sollten? Hören Sie, Mr. Heller, wir haben es Ihretwegen nicht getan. Wie ich schon sagte: Es war eine private Angelegenheit zwischen Berlozzo und Ihnen. Hätten wir eingegriffen, hätten wir die drei Schläger verhaftet und wären sie 20 aufgrund Ihrer Zeugenaussagen verurteilt worden, dann hätte sich - mit oder ohne Zahlung der fünfzig Dollar -die Organisation mit Ihnen befasst.«
    »Wer ist diese Organisation?«
    »Im Grunde genommen handelt es sich nur um einen

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