0129 - Atombrand auf Mechanica
warten Sie die zwei Stunden unbedingt ab. Wenn wir bis dahin noch leben, leben wir auch noch in zehn Stunden. Falls wir tot sind, sind wir es bereits in der ersten Minute."
Ras machte ein betroffenes Gesicht. „Sollten wir nicht lieber gleich einige Leute des Sonderkommandos holen, Sir? Das wäre sicherer."
„Ich weiß nicht, ob wir soviel Zeit haben, Ras. Gucky und Putzi sind seit acht Stunden verschwunden. Wenn es Iltu schon jetzt gelingt, den Eingang in die Tiefe zu finden, werden wir nicht zögern...” „Iltu winkt, Sir", unterbrach ihn Ras. Er sah auf die Uhr.. Jetzt beginnen die zwei Stunden!"
Rhodan sah ebenfalls auf die Uhr. „Einverstanden." Ohne ein weiteres Wort schritt er davon.
Iltu zeigte triumphierend auf den sich langsam verbreiternden Spalt. „Es war ganz leicht", behauptete sie. Rhodan sah die Stufen, die in die Tiefe führten. Auf der zweitobersten lag ein zartgrüner Stoffetzen, der zweifellos von Guckys Uniform stammte.
Man mußte ziemlich rücksichtslos mit dem Gefangenen umgegangen sein, sonst hätte die Uniform nicht zerreißen können.
Rhodan hob den Fetzen auf und schob ihn in die Tasche.
Er wußte jetzt mit völliger Sicherheit, daß sie die richtige Spur verfolgten und die beiden Freunde finden würden. Er wußte nur nicht, was ihn am Ende der Spur erwartete ...
Mit einem Knopfdruck schaltete Gucky seinen Mental-Absorber ein, damit alle seine Gehirnimpulse und Zellschwingungen unterbunden wurden. Selbst ein Telepath würde ihn nun nicht mehr als denkendes Wesen erkennen können. Kein Wunder also, daß Iltu plötzlich jeden Kontakt mit ihm verlor.
Putzi hingegen „dachte" weiter. Seine Hirnimpulse verstärkten sich eher noch und kennzeichneten den Tiger als organisches Lebewesen. Gucky hätte genauso gut ein Roboter sein können.
Der Mausbiber hatte sich zu dieser Maßnahme entschlossen, als er einwandfrei erkennen konnte, daß die vier Gestalten, die sie eingekreist hatten, Roboter waren. Nun kam es darauf an, ob sie ihn oder nur Putzi angriffen. Geschah letzteres, so war Perry Rhodans Theorie bewiesen. Vorerst geschah überhaupt nichts. Die vier Gestalten näherten sich nur langsam, aber - wie es schien - systematisch und nach Vereinbarung. Wahrscheinlich bestand eine Funkverbindung zwischen ihnen. Sie hielten alle den gleichen Abstand und gingen so, daß ihre Wege sich genau dort kreuzen mußten, wo Gucky mit Putzi sie erwartete.
Der Katzentiger fauchte erregt, als Gucky vorsichtig von seinem Rücken glitt und neben ihm Aufstellung nahm. Er ließ seine Strahlwaffe im Gürtel, denn er rechnete nicht mit direkten Feindseligkeiten.
Als der Mausbiber von Putzis Rücken rutschte, verlor das Tier seine Haare, die später von Rhodan gefunden wurden.
Die vier Roboter waren genau zehn Meter entfernt, als sie anhielten. Auch das geschah absolut gleichzeitig und wie auf Kommando. Sie standen da und starrten Gucky mit ihren glitzernden Facettenaugen an.
Als weiter nichts geschah, kam Gucky die Idee, Verbindung mit den Robotern aufzunehmen. Die Erfahrung hatte ja bewiesen, daß sie das „wahre Leben" suchten.
Mit einem vorsichtigen Griff schaltete Gucky den Mikrosender ein, der sofort auf der richtigen Welle den Impuls „Wir sind das wahre Leben" auszustrahlen begann und den Empfänger aufforderte, auch seinerseits sein „wahres Leben" zu bestätigen.
Der Erfolg seiner Maßnahme überraschte Gucky derart, daß er keine Gelegenheit mehr fand, auch nur eine einzige Bewegung der Abwehr zu machen.
Ein grünes Leuchtfeld schoß auf Gucky und Putzi zu, und zwar von allen vier Seiten gleichzeitig. Als es die beiden erreichte, lahmte es sofort alle Nervenzentren und das Gehirn. Der Tiger brach zusammen, als sei er vom Blitz gefällt worden.
Bei Gucky dauerte es eine halbe Sekunde länger, aber er konnte sich auch nicht mehr wehren. Er stürzte unsanft zu Boden, aber er spürte den Schmerz des Aufschlags nicht. Aber nicht alle Nerven konnten außer Funktion gesetzt sein, denn seine Augen sahen weiter und gaben die Eindrücke an das Bewußtsein weiter.
Die vier Gestalten näherten sich nun wieder. Das grüne Lichtfeld blieb. Aber es blendete nicht, so daß Gucky seine Gegner genau erkennen konnte.
Sie waren Roboter, das stand einwandfrei fest. Ihr ganzes Verhalten ließ jedoch nicht darauf schließen, daß sie mit jenen Maschinen identisch waren, die rücksichtslos und ohne Erbarmen alles organische Leben angriffen.
Der zweite Unterschied wurde Gucky Sekunden später klar, als
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