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0129 - Nur über meine Leiche

0129 - Nur über meine Leiche

Titel: 0129 - Nur über meine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur über meine Leiche
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Sessel dem schmalen Ted gegen die Beine, dass dieser aufbrüllte und mit schmerzverzerrtem Gesicht die Maschinenpistole fallen ließ.
    Der Riese Bobby reagierte jedoch zu schnell.
    Er hieb mir seinen Colt auf den Schädel. Ich sackte zusammen und verlor für einige Zeit das Bewusstsein.
    Als ich wieder zu mir kam, lag ich an Händen und Füßen gefesselt am Boden. Bobby knüpfte gerade die letzten Knoten zusammen. Der schmale Ted und der zuletzt Angekommene waren verschwunden.
    »Alles all right?«, fragte Slim Brooter.
    Bobby nickte.
    »Allein kommt der nicht frei. Aber wollen wir ihn doch nicht lieber…«
    »Kommt nicht infrage. Der G-man bleibt am Leben«, entschied Brooter.
    Er wandte sich an mich.
    »Hören Sie, Cotton«, sage er. »Sie verdanken Ihr Leben nur allein der Tatsache, dass Sie ein G-man sind. Ich möchte es vermeiden, vom FBI gehetzt zu werden. Wenn wir uns allerdings noch mal treffen sollten, kann ich für nichts mehr garantieren. Nehmen Sie sich das zu Herzen. Und jetzt werden Sie noch eine Weile hier allein liegen bleiben. Ich werde nachher veranlassen, dass Ihre Dienststelle von Ihrem Aufenthaltsort benachrichtigt wird. Sie können sich revanchieren, indem Sie sich nicht mehr um uns kümmern.«
    Gefesselt lag ich vor ihm auf dem Boden. Er konnte mich mühelos töten lassen. Aber ich wäre ein verdammt schlechter G-man gewesen, wenn ich ihm das Versprechen gegeben hätte.
    »Wir sehen uns noch, Slim Brooter. Ich weiß nicht, was für eine Schweinerei Sie im Schilde führen. Aber verlassen Sie sich drauf, ich komme Ihnen noch auf die Schliche.«
    »Dann haben Sie die längste Zeit gelebt«, fauchte Brooter wütend. »Aber vielleicht überlegen Sie sich das noch, Cotton, wenn Sie mir wider Erwarten auf die Spur gekommen sein sollten. Sie werden dann wissen, dass Sie mir nicht das Wasser reichen können.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er sich auf dem Absatz um und schob den Riesen vor sich her aus dem Raum. Dann war ich allein.
    Vier Stunden lang.
    ***
    Phil war der Erste, der sich über mich beugte.
    »Noch später ging es wohl nicht?«, sagte ich.
    Der Freund verstand das falsch.
    »Der Anruf kam ja erst soeben, Jerry.«
    »Ich meine dich nicht, sondern die Gangster.«
    Im nächsten Augenblick tauchte Mr. High auf. »Sind Sie verletzt, Jerry?« erkundigte er sich besorgt, während Phil und zwei andere G-men die Stricke durchschnitten, mit denen ich gefesselt war.
    »Nichts weiter passiert, Chef«, murmelte ich und schüttelte den Kopf. Dann stand ich auf, von Phil und den Kollegen unterstützt, und brachte den erstarrten Blutkreislauf wieder in Bewegung. Als Phil mir dann noch grinsend ein Fläschchen Whisky unter die Nase hielt und ich einen ordentlichen Schluck zu mir genommen hatte, war ich wieder fit.
    Wir setzten uns alle erst einmal an den Kacheltisch.
    »Nun, erzählen Sie mal, Jerry«, bat Mr. High. »Wir können uns absolut keinen Reim auf die Geschichte machen.«
    Als ich mit meinem Bericht zu Ende war, meinte er: »Wir sind wohl alle einer Meinung, dass Brooter eine Gang aufgezogen hat. Offensichtlich hat er große Pläne und hält sich für einen Star-Gangster.«
    Phil war inzwischen aufgestanden und ging zu einer scheußlichen Kommode in nachgemachtem Chippendale-Stil, die neben der Treppe stand, die in die erste Etage führte. Er zog eine Schublade auf, griff hinein und kam dann zurück.
    »Deine Waffe, Jerry«, sagte er und reichte mir die Pistole.
    Ich sah mir die Waffe an. Sie war in Ordnung. Keine Patrone fehlte.
    »Komischer Kauz, dieser Brooter«, murmelte ich und verstaute die Pistole im Schulterhalfter.
    »Ja«, meinte Phil. »Ein anderer hätte das Ding mitgehen lassen. Er aber ruft beim FBI an, sagt nicht nur, wo sich unser Jerry befindet, sondern bezeichnet auch noch genau die Stelle, wo er deine Pistole hingepackt hat.«
    Ich zuckte die Schultern.
    »Er will es eben nicht mit dem FBI verderben.«
    »Vergessen Sie nicht, Jerry«, sagte Mr. High, »dass er Sie unter Gewaltandrohung zum Reden bringen wollte.«
    »Man wird nicht schlau aus dem Kerl«, meinte ich nachdenklich.
    »Ich werde morgen mit Frisco sprechen«, bemerkte der Chef. »Vielleicht bekommen wir von dort noch einige Hinweise. Fassen wir kurz zusammen: FBI-District Frisco erhält einen anonymen Aufruf. Angeblich soll sich Slim Brooter unmittelbar nach seiner Entlassung aus dem Zuchthaus St. Quentin nach New York begeben haben. Das war vor etwa drei Monaten. Vor der Entlassung hat er gegenüber

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